Gedanken zum Thema „Sünde und Tod“

Es ist wichtig, dass Christen informiert sind. Wissen wir, welch durchdringenden und oft schon alles andere ausschließenden Einfluss die Evolutionstheorie auf unser Denken und Handeln in allen Bereichen des Lebens, in Wissenschaft, Psychologie, Pädagogik und Ethik ausübt? Nur so können wir den vielfältigen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, recht begegnen.

Es ist bekannt, dass es über die Evolutionstheorie auch unter Christen sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Viele sind der Überzeugung, dass man auch als Christ eine gemäßigte Ausprägung dieser Gedanken gelten lassen könne, ja gelten lassen müsse.

Ich möchte heute das Thema „Sterben und Tod“ betrachten. Dabei wird deutlich, dass die Bibel und die Evolutionstheorie zu völlig entgegengesetzten Beurteilungen kommen. Jedem Zuhörer ist es dann selbst überlassen zu beurteilen, woraus er für sich, für sein Leben und Sterben, Trost und Hoffnung schöpfen kann und will. Der diametrale Gegensatz von Gottes Wort und den Überzeugungen der Evolution wird nirgends deutlicher, als an der Auseinandersetzung mit dem Thema „Sünde und Tod“.

1. Die Ausgangspositionen

Die Bibel sagt: „Durch Glauben erkennen (= verstehen) wir, dass die Welt durch Gottes Wort ins Dasein gerufen worden ist; es sollte eben das jetzt Sichtbare nicht aus dem sinnlich Wahrnehmbaren entstanden sein.“ (Hebräer 11,3)

Obwohl kein Mensch Zeuge der Schöpfung war, wissen Menschen, die dem Wort der Bibel vertrauen, dass Gott die Welt durch Sein Wort erschaffen hat („Die Himmel sind durch das Wort des HERRN gemacht, und ihr ganzes Heer durch den Hauch Seines Mundes.“ ... „Denn Er sprach, und es geschah; Er gebot, und es stand da.“ Psalm 33,6+9). Wir entnehmen dem Worte Gottes, dass die Dinge, die man sieht, nicht aus sich selbst entstanden sind. Genau das aber behauptet die Evolutionstheorie.

Wohl geht es in der Bibel vorrangig um den Retter Jesus Christus und um die Verwirklichung der Absichten Gottes durch Ihn. Allerdings haben viele Christen aus diesem Umstand den seltsamen Schluss gezogen, dass das, was die Bibel über Geschichte und Natur sagt, nicht wesentlich, also nicht notwendigerweise richtig sei.

Dies ist nach den Maßstäben des gesunden Menschenverstandes eine völlig unverständliche, ja falsche Schlussfolgerung. Es ist wahr, die Bibel ist weder ein Naturkunde- noch ein Geschichtsbuch. Aber der ausschlaggebende Punkt ist, dass das Heil von dem die Bibel spricht, sich nicht im luftleeren Raum verwirklicht hat, sondern auf diesem Globus! Deshalb sind die Schritte, welche Gott hierzu unternommen hat, wesentlich für die Errettung. Und so ist das, was Gott in Seinem Wort über die Geschichte, die Natur und den Kosmos sagt, ebenfalls von großer Bedeutung.

Die geistliche Zuverlässigkeit des Christentums ist direkt abhängig von Seiner historischen Zuverlässigkeit (Geburt, Tod, Auferstehung Christi usw.). Da nun die Bibel der einzig verfügbare Bericht dieser Heilstatsachen ist, ist die Zuverlässigkeit des Christentums damit direkt abhängig von der historischen Zuverlässigkeit der Bibel.

Selbst entlarvend sind dagegen Aussagen von Anhängern der Evolution, wie z.B. des Biochemikers Ernest Kahane (1903-1996), der ganz offen zugibt: „Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht.“ Fährt jedoch fort: „Aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“ Und Sir Arthur Keith (1866-1955), ein schottischer Anthropologe sagte: „Die Evolution ist unbewiesen und unbeweisbar. Wir glauben aber daran, weil die einzige Alternative dazu der Schöpfungsakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar.“ Die Richtung ist also klar.

Gern gebe ich zu, viele naturwissenschaftliche Aspekte der Evolutionstheorie nicht zu verstehen. Was mich dennoch veranlasste, mich diesem Thema zu widmen sind die philosophischen Aussagen, die von Evolutionisten als Axiome (grundlegende, ohne Beweis einleuchtende Lehrsätze) gemacht werden.

Und da ist es besonders die Frage nach dem Tod, die für mich von Anhängern der Evolutionslehre weder einleuchtend noch schlüssig behandelt wird. Die Bibel ist völlig anderer Meinung über den Tod als die Evolutionisten, so dass wir vor der Frage stehen: „Wer sagt in Bezug auf Sterben und Tod die Wahrheit?“ Denn, wie wir sehen werden, schließen sich die beiden Positionen gegenseitig vollständig aus.

2. Der Streitpunkt

Die Bibel sagt: „Der letzte Feind ist der Tod, aber auch ihm wird schließlich ein Ende bereitet.“ (1. Korinther 15,26) Die biblische Lehre der Errettung ist aufs engste mit der Lehre über Sünde und Tod verknüpft. Die Bibel geht davon aus, dass Adam eine historische Person war und sich der Sündenfall in Raum und Zeit tatsächlich ereignete (1. Mose 3).

Die Evolutionstheorie dagegen erkennt weder Adam als ersten direkt von Gott erschaffenen Menschen, noch den Sündenfall als ein historisches Ereignis an. Damit relativiert sie zugleich das Erlösungswerk Jesu Christi, denn der Sünder Adam und der Retter Jesus stehen nach biblischer Lehre im gleichen Realitätsbezug (Römer 5,16-18: „Das, was` die Gabe Gottes ´bewirkt`, entspricht nicht einfach den Folgen, die die Sünde jenes Einen gehabt hat. Denn das Urteil Gottes, die Antwort auf ´die Verfehlung` eines Einzigen führte zur Verdammnis; seine Gnade hingegen, die Antwort auf die Verfehlungen von vielen, führt zum Freispruch. 17 Wenn es durch die Verfehlung eines Einzigen dazu kam, dass der Tod seine Herrschaft ausübte, wird das wiederum durch einen Einzigen weit mehr als aufgewogen: Durch Jesus Christus werden jetzt die, die Gottes Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit in so reichem Maß empfangen, in der Kraft des neuen Lebens herrschen. 18 Wir stellen also fest: Genauso, wie eine einzige Verfehlung allen Menschen die Verdammnis brachte, bringt eine einzige Tat, die erfüllt hat, was Gottes Gerechtigkeit fordert, allen Menschen den Freispruch und damit das Leben.“). Wer die Sünde Adams nicht anerkennt, erkennt auch die Erlösung Jesu Christi nicht an.

Für die Bibel ist der Tod durch die Sünde in die Schöpfung eingedrungen. Der Tod ist der Sünde Lohn (Römer 6,23) und ein ausdrücklicher Feind Gottes, der ja Inbegriff des Lebens ist. Deshalb bringt die Bibel auch alle Katastrophen, Krankheiten, Unfälle, Leiden und Sterben direkt oder indirekt mit der Sünde in Verbindung und lehrt darüber hinaus, dass sich jeder Mensch persönlich für sein Leben vor Gott verantworten muss.

Für die Vertreter der Evolution dagegen sind Tod und Leiden geradezu notwendige Faktoren, um weitere Fortschritte möglich zu machen. Der Tod ist nach ihrer Ansicht der große Mechanismus, der neues Leben hervorbringt. So wird der Tod in der Evolution geradezu als etwas Positives angesehen.

Nach Aussage von Römer 5 kam der Tod erst durch das Versagen der ersten Menschen in die Welt; nach der Evolution ist er zu jeder Art von Höherentwicklung notwendig. Was die Bibel als Gericht über die Sünde ausweist, wird vom Evolutionsanhänger zum notwendigen Durchgang zur Höherentwicklung angesehen. Die Bibel sagt, dass Gott der Schöpfer des Lebens ist. Die Evolutionstheorie besagt, dass der Tod Schöpfer neuen Lebens sei. („Ohne den Tod gäbe es uns wahrscheinlich noch gar nicht!“ Wilmer Tanner (1909-2011) - „Die zeitliche Begrenztheit des Individuallebens ist die unabdingbare Voraussetzung, die schließlich auch den Menschen hervorgebracht hat.“ Hans Mohr (1930-2016) Wer den Tod so „positiv“ sieht, kann ihn natürlich nicht als Feind betrachten.

Wir alle sind gefragt, was wir als richtig und zutreffend ansehen wollen. Was ist der Tod? „Feind Gottes“, so sagt es die Bibel (1. Korinther 15,26) oder „Schöpfer neuen Lebens“, so sagen es die Evolutionisten. Wer hat recht?

3. Die Konsequenzen

Wenn die Toten nicht auferstehen, ist auch Christus nicht auferstanden. Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube eine Illusion; die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch.“ (1. Korinther 15,16-17)

Die Bibel sagt: Der Tod ist so allgemein, weil eine ebenso allgemeine Ursache vorliegt, nämlich die Sünde. Weil der Mensch seine ihm von Gott verliehene Freiheit missbrauchte, trat der Tod ein. Vor diesem Ereignis, das die Bibel „Sündenfall“ nennt, war der Tod in der gesamten Schöpfung absolut unbekannt.

Gott hasst die Sünde, aber Er hat für Sünder durch Jesu Leiden und Sterben ein Heilmittel bereitet. Nur durch den Glauben daran konnte und kann der ewige Tod überwunden werden. Jesus kam und lebte in unerbittlicher Feindschaft gegen die Sünde und den Tod. Sie äußerte sich u.a. darin, dass Er nicht nur Tote zu weiterem leiblichen Leben auferweckt hat, sondern auch darin, dass Er selbst durch den Vater vom Tode auferweckt wurde. Jesus hat dadurch „dem Tode die Macht genommen“ (2. Timotheus 1,10), und hat nun die „Macht über den Tod und das Reich des Todes“ (Offenbarung 1,18).

Erlösung im biblischen Sinne schließt die Befreiung vom Tod und allen seinen Begleiterscheinungen ein (Offenbarung 21,1-5). Die Auferstehung erscheint als der Sieg Gottes über die Macht des Todes und als das große Zeichen, dass Gottes Heilswille und Lebensmacht die Grenze des leiblichen Todes nicht anerkennt.

Weshalb hat man sich von den klaren Aussagen des Wortes Gottes abgewendet? Es kommt der gefallenen Natur des Menschen entgegen, was Lessing, Kant und Hegel festgestellt haben, dass nämlich der Sündenfall im Gegensatz zum Zeugnis der Bibel der Beginn der Freiheits- und Fortschrittsgeschichte der Menschheit gewesen sei. Auch die Leugnung der persönlichen Verantwortung Gott gegenüber kommt dem Lebensgefühl des Menschen im 21. Jahrhundert entgegen. So sehr uns aber diese Überzeugungen auch gefallen mögen, sie sind falsch.

Die Evolution kennt keine Sünde. Sie macht die Sünde namenlos und tut damit genau das Gegenteil von dem, was der Heilige Geist tut, der die Sünde entlarvt (Johannes 16,8). Für die Evolutionisten ist der Tod das absolute Ende des Lebens. Sie haben keinen Trost, keine Hoffnung, weil sie keine Auferstehung, keinen neuen Himmel und keine neue Erde kennen. Wer als Christ der Evolutionsidee anhängt, muss sich darüber im klaren sein, dass er damit seinen Glauben entleert, hohl und wertlos macht.

Im Übrigen hat man oft den Eindruck, dass die Evolutionsidee deshalb so massiv vorgetragen und verteidigt wird, weil sie für uns Menschen die einzige Möglichkeit zu sein scheint, die Existenz unseres Schöpfers zu leugnen, der moralischen Verantwortung Ihm gegenüber zu entgehen und gleichzeitig intellektuell kompetent und redlich zu bleiben.

Bedenkt man die Tragweite jeder Glaubensentscheidung, dann wird deutlich, welch tragische Auswirkung die Evolutionstheorie und ihre Lehre über den Tod auf ihre Anhänger hat. Sie verdunkelt die Gefahr des ewigen Todes und lässt die Menschen das Rettungsangebot Jesu Christi ignorieren. - Was kann uns angesichts von Sterben und Tod eine Lehre helfen, die dem Tod mehr Macht einräumt, als dem Leben, die hoffnungsloser Willkür Größeres und Wunderbareres zutraut als dem Plan eines liebenden Gottes? Und weiter frage ich: Können wir einer Lehre, die in der Frage nach dem Tod so total irrt, in ihren anderen Behauptungen Glauben schenken? Jeder mag das für sich entscheiden!

Der Auferstandene möchte und kann dich schon hier und heute von der Knechtschaft der Sünde, der Bindung an Süchte und der Vergänglichkeit erlösen (Römer 8,22). Jesus will und kann dir helfen so zu leben, dass du eines Tages voll Zuversicht vor deinen Schöpfer, Erlöser und Richter hintreten kannst.



Manfred Herold