Die Macht des Geldes

Die Waffe, die Satan bei seinem ersten Angriff auf die junge Gemeinde in Jerusalem einsetzte, war - das Geld. Die erste Sünde im Raum der Gemeinde, deren Ahndung durch Gott eine stadtweite Erschütterung verursachte, geschah im finanziellen Bereich. Und ich habe den Verdacht, dass der Feind bis heute auf diesem Feld noch immer viele Siege erringt. Manche vielleicht sogar, ohne dass es die betreffenden Christen überhaupt bemerken.

Es kann uns deshalb nicht überraschen, dass Gottes Wort die Geldliebe als „DIE Wurzel allen Übels“ bezeichnet und Gott übertreibt nicht. „Denn alles Böse wächst aus der Geldliebe. Schon so mancher ist ihr verfallen und hat dadurch seinen Glauben verloren. Wie viel Not und Leid hätte er sich ersparen können!“ (1. Timotheus 6,10) - Wir leben in einer Zeit, in der wir vielleicht besser als jemals zuvor verstehen können, warum das so ist.

1. Das Geld aus Gottes Sicht

Wir wissen es: Geld ist nötig, wichtig, gefährlich, segensreich, mörderisch... Was sagt Gott zum Thema „Geld“?

Reich zu sein, ist nicht an und für sich schlecht! „Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.“ (1. Samuel 2,7) Einige der bedeutendsten Männer der Bibel waren sehr wohlhabend (Abraham, Hiob, Salomo). Das Problem ist nicht das Geld oder der Reichtum, sondern die Einstellung unseres Herzens dazu!

Geld zu haben, stellt keine Bevorzugung in Gottes Augen dar! „Beurteilt ihr dagegen Arme und Reiche nach unterschiedlichen Maßstäben, dann verstoßt ihr gegen Gottes Gebot und werdet schuldig.“ (Jakobus 2,9) Du übertrittst Gottes Gebot, wenn du Unterschiede zwischen arm und reich machst! Du solltest Buße tun, d.h. umdenken und heute die sich daraus ergebenden Schlüsse ziehen!

Reiche sollen sich nichts auf ihren Reichtum einbilden, noch Sicherheit darin suchen! „Den Reichen musst du unbedingt einschärfen, dass sie sich nichts auf ihren irdischen Besitz einbilden oder ihre Hoffnung auf etwas so Unsicheres wie den Reichtum setzen. Sie sollen vielmehr auf Gott hoffen, der uns reich beschenkt mit allem, was wir brauchen.“ (1. Timotheus 6,17) Welche Rolle spielt dein Wohlstand in deinem Selbstbild? Hast du den Eindruck schlechter dazustehen, wenn dein Geld weg und dein Konto leer ist?

Das Streben nach Geld darf für Gläubige kein Lebensziel sein! „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch all das andere obendrein gegeben werden.“ (Matthäus 6,33) Deine Ziele sollten über dein irdisches Dasein hinausreichen, sonst bleibst du am Ende doch im Materiellen, Zeitlichen, Diesseitigen stecken.

Gott behält das Verfügungsrecht über alles Geld. „Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der HERR der Heerscharen.“ (Haggai 2,8) Auch dein sauer verdientes Geld ist nicht dein, sondern bleibt Sein! Du bist nur für eine Zeit als Gottes Verwalter eingesetzt.

Geld sollte nicht Gegenstand unserer Liebe, sondern Werkzeug unserer Liebe sein! „Jeder (gebe), wie er es sich im Herzen vorgenommen hat; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb!“ (2. Korinther 9,7) Daraus ergibt sich für einen Christen: Jesus sitzt auf dem Thron seines Lebens. Er ist Gottes Verwalter. Mit seinem Geld dient er Jesus. - Überprüfe doch bitte, ob das in deinem Leben so ist!

2. Die Wirkungen des Geldes

Geld bestimmt unseren Alltag. Wir haben ständig damit zu tun. Geld ist für uns eine feste Größe. Wir rechnen damit. Geld ist berechenbar, für jeden gleich gültig, im Großen und Ganzen wertbeständig. Wir wissen, dass es Institutionen gibt, die seinen Wert sichern und wir vertrauen darauf, dass wir etwas als Gegenwert dafür bekommen.

Hat Gott angesichts dieser Fakten überhaupt noch eine Chance gegen den Götzen Geld? Als Christen bekennen wir die Größe und die Macht Gottes, ABER Er ist nicht in gleicher Weise „berechenbar“ wie Geld.

Wir wissen z.B., mit Geld kann man sich Wünsche erfüllen. Geht das auch mit Gott? Nein - Gott ist nicht zu unserer Wunschbefriedigung da. Christen sollen vielmehr zu Gottes Wunschbefriedigung da sein. Er hat höhere Ziele, als unsere kleinen, oft selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen. Wohl tut Er manchmal sogar das, aber das ist nicht die Regel. Er ist eben nicht der überdimensionale „Weihnachtsmann“ für den Ihn viele halten. Er ist nicht für uns da, sondern wir sollen für Ihn da sein!

Je mehr wir mit der Macht des Geldes rechnen, um so schwerer fällt es uns, KONKRET mit der Hilfe Gottes zu rechnen. Oder kann irgend jemand unter uns mit Recht behaupten, er vertraue allein auf Gott für seine tägliche Versorgung? - Geht nicht jeder von uns mit großer Selbstverständlichkeit zur Bank/Sparkasse und holt sich da sein sauer verdientes Geld ab, um dann seine Besorgungen zu erledigen?

Ja natürlich, wir vertrauen Gott, allgemein, prinzipiell, universell.. und überhaupt. Aber konkret? Hoffen wir da nicht doch viel mehr, dass unser Gehalt pünktlich überwiesen wird?

Wohl ist Gott eine „feste Größe“, aber eben nicht in gleicher Weise, wie das Geld. Denn Gott ist keine Sache, die wir nach Belieben gebrauchen, verbrauchen, oder gar missbrauchen können. Gott ist kein Zahlenwert, der sich von uns nach Belieben in unsere Lebensrechnung einbauen ließe. Jesus ist eine Persönlichkeit, die geliebt werden will, der vertraut werden soll, die einen eigenen Willen und feste Ziele hat. Und Er lädt uns ein, an der Verwirklichung Seiner Ziele mitzuwirken. Welche Ehre! Was ist es uns wert, Mitarbeiter Gottes zu sein? Brachte es die Macht des Geldes nicht auch in unserem Leben mit sich, dass wir heute von fast allem den genauen Preis, aber von fast nichts mehr den wahren Wert kennen?

3. Die Gefahr der Geldliebe

Die Macht des Geldes kennen wir. Deshalb lieben viele Menschen das Geld, denn sie lieben Macht, Ansehen, Ehre. Geld suggeriert „Sicherheit“ und „Geborgenheit“. Deshalb lieben viele das Geld, obwohl es eine Lüge ist, was sie suggeriert.

Wie gut kennen wir hingegen Gott und seine Macht? Allein schon deshalb, weil die meisten Menschen mehr über Geld, als über Gott wissen, fällt es vielen leichter der Macht des Geldes, als dem lebendigen Gott zu vertrauen. Wer Gott und Seine Macht nicht kennt, kann Ihm weder vertrauen, noch Ihn lieben. Denn ich kann nicht lieben, was ich nicht kenne. Hier können wir etwas von der Wurzel allen Bösen erkennen: Geld beschäftigt immerfort die, welche sich von der Macht des Geldes gefangen nehmen lassen!

Wer viel mit Geld umgeht, damit rechnet, darauf vertraut, ist je länger je mehr der Gefahr der Geldliebe ausgesetzt. Denn, wem wir vertrauen, den lieben wir. Wenn wir eine Person oder eine Sache (Auto) längere Zeit als vertrauenswürdig erlebt haben, baut sich Liebe und Wertschätzung zu ihr auf. Genau wie es umgekehrt auch stimmt: Wen wir lieben, dem vertrauen wir.

Wenn Vertrauen zu Jesus Christus gelingen soll, dann muss die Beziehung zu ihm gepflegt werden. Dann willst du Jesus immer besser kennenlernen und deshalb studierst du die Bibel. Da verbringst du Zeit mit Ihm und sprichst im Gebet mit Ihm. Das geht nicht kalt und nüchtern vor sich, wie ein Buchhaltungsvorgang.

Beziehungen sind etwas Lebendiges und bedürfen ständiger Pflege. Da ist ständiges Engagement unsererseits nötig. Die Tatsache, dass du Jesus einmal wirklich geliebt hast, sagt wenig über den jetzigen Stand deiner Beziehung aus. Hat mit der Zeit deine Beziehung zu Jesus vielleicht doch stark unter deiner Fixierung auf irdische Güter gelitten? Liebst du Geld heute mehr als Jesus? (Wurzel allen Bösen) - Jeder prüfe sich selbst und tue Buße, d.h. er setze seine Prioritäten neu nach Gottes Maßstäben.

Menschen, die Geld lieben, sind stets mehr damit beschäftigt es zu bekommen, als es recht zu verwalten. Und oft nehmen sie dabei sogar Sünde in Kauf. (Wurzel allen Bösen) Wer Geld liebt, bekommt nie genug davon. Geldliebe macht egoistisch (Wurzel allen Bösen), denn ich liebe Geld immer dann am meisten, wenn es mein Geld ist oder damit es mein Geld wird. Geldliebe zieht unweigerlich das Gericht Gottes auf sich, denn Geldliebe ist Götzendienst und deshalb äußerst gefährlich. („Sie lieben das Vergnügen mehr als Gott.“ 2. Timotheus 3,4)

Was ist dir deine Beziehung zu Jesus Christus wert? Kannst du sprechen: „Wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts. Selbst wenn alle meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du doch, Gott, allezeit meine Stärke - ja, du bist alles, was ich habe!“ (Psalm 73,25-26) Wer liebt Jesus ohne Berechnung und Hintergedanken? Ist das wenigstens ein Ziel für dich, auf das du konsequent zusteuerst?

Manfred Herold

Manfred Herold