Lektion 31 - Eigenes Tun

Gib, dass ich deines Heils mich wieder freue, und rüste mich aus mit einem willigen Geist! Dann will ich die Übertreter deine Wege lehren, und die Missetäter sollen zu dir sich bekehren.“ (Psalm 51, 14 - 15)

Ich glaube, darum rede ich.“ (Psalm 116, 10)

Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein ..“ (Apostelgeschichte 1, 8)

Jeder Glaubende ist aufgerufen, ein Zeuge für seinen Herrn zu sein. Nicht nur durch einen gottgefälligen Wandel, sondern auch durch eine persönliche Bemühung muss ich mei­nem Herrn dienen und ihn bekannt machen. Meine Sprache ist mein hauptsächliches Mitteilungsmittel andern gegenüber und beeinflusst sie. Es ist nur eine halbherzige Hingabe, wenn ich nicht „das Opfer meiner Lippen“ bringe, um für den Herrn zu sprechen. (Psalm 40,10-11; 66,16)

In dieser Beziehung besteht eine unfassbar große Not. Es gibt abertausende von Christen, welche ständig die Predigt des Wortes hören können und dennoch den Weg der Erlö­sung nicht verstehen. Der Herr Jesus predigte nicht nur der Menge, sondern sprach auch mit Einzelnen, jeweils nach ihren Bedürfnissen. (Lukas 7,40; Johannes 3,3;4,7) Die Bibel bringt viele Beispiele von Menschen, die weitererzählten, was der Herr für sie getan hatte, und die auf diese Weise anderen Menschen zum Segen wurden. (2. Mose 18,8+11) Der Prediger selbst kann diese Arbeit per­sönlicher Gespräche allein nicht leisten. Jeder Glaubende muss sich als ein Mitarbeiter betrachten. Er ist auf der Welt als ein Zeuge für seinen Herrn. Sein eigenes Leben kann nicht zu seiner ganzen Fülle gelangen, wenn er seinen Herrn nicht bekennt und für ihn wirkt.

Dieses Zeugnis für den Herrn muss ein persönliches Zeug­nis sein. Wir müssen den Mut haben, zu sagen: „Er hat mich erlöst. Er will auch dich erlösen. Willst du diese Erlösung nicht annehmen? Komm, lass mich dir den Weg zeigen.“ (Johannes 1,41-42+46;4,28-29+39) Da gibt es Hunderte, die froh wären, wenn ihnen jemand die persönliche Frage stellen würde: „Bist du errettet? Was hält dich zurück? Kann ich dir helfen, zum Herrn zu kommen?“ Eltern sollten persönlich mit ihren Kindern sprechen und ihnen die Frage stellen: „Mein Kind, hast du schon den Herrn Jesus angenommen?“ Die Sonntagsschullehrer, die das Wort Gottes unterrichten, sollten die persönliche Frage stellen, ob die Kinder wirklich die Rettung angenommen haben und sie sollten die Gelegenheit suchen, jedem ein­zeln diese Frage nahe zu bringen. Freunde müssen mit ihren Freunden sprechen. Ja, diese Arbeit sollte vorrangig sein vor jeder anderen.

Solches Wirken muss in Liebe geschehen. Die Menschen müssen erkennen, dass du sie von Herzen liebst. Lass die Demut und Freundlichkeit der Liebe, wie sie bei Jesus zu sehen war, auch bei dir zu sehen sein. Bei jeder Gelegenheit liefere dich an Jesus aus, um mit seiner Liebe erfüllt zu wer­den. Im Glauben an diese Liebe, nicht mit einem Gefühl kannst du dies Werk vollbringen. „Meine Lieben, erhaltet euch in der Liebe Gottes. Und erbarmt euch derer, die da zweifeln. Reißt sie aus dem Feuer und rettet sie. Der andern erbarmt euch mit Furcht.“ (Judas 21-23) Der fleischlich gesinnte Mensch denkt oft, dass man mit Kraft und Gewalt mehr erreicht als mit Liebe und Geduld. Aber das stimmt nicht. Liebe erreicht alles. Sie hat am Kreuz überwunden. (Hebräer 3,13; 10,24)

Solches Wirken muss Wirken des Glaubens sein ‑ Glaube, der durch Liebe wirkt. Glaube, dass der Herr dich gebrau­chen möchte und gebrauchen wird. Hab keine Angst wegen deiner Schwachheit. Lerne aus der Heiligen Schrift, welch herrliche Verheißungen Gott immer wieder denen gab, die seine Sprecher waren. (2. Mose 4,11-12; Josua 1,9; Jesaja 50,4+10) Übergib dich immer wieder Gott, damit er dich zur Rettung für die Verlorenen benützen kann. Sei gewiss, dass der, welcher dich zu diesem Zweck errettet hat, dich auch zu diesem Zweck segnen wird.

Auch wenn du in Schwachheit und Furcht wirkst, auch wenn der Segen auszubleiben scheint ‑ sei guten Mutes: Zu seiner Zeit werden wir ernten. (2. Chronik 15,7; Psalm 126,6; Haggai 2,5; Galater 6,9) Sei erfüllt vom Glauben an die Macht Gottes, an seinen Segen, der auf dir ruht, und sei der Gebetserhörung gewiss. „Wenn jemand seinen Bru­der sündigen sieht, ... soll er bitten und Gott wird ihm Leben schenken.“ (1. Johannes 5,16) Ob es sich um den elendsten, vernachlässigten Sünder handelt oder ob es ein Sünder ist, der anständig aber gleichgültig lebt, fasse Mut! Der Herr hat die Macht zu segnen. Er erhört Gebet. Vor allem aber ‑ dies ist der wichtigste Punkt ‑ führe deine Arbeit in Gemeinschaft mit Jesus aus. Lebe in seiner Nähe. Lebe ganz für ihn. Lass Jesus in deinem ganzen Leben sicht­bar werden und er wird in dir reden und handeln. (Apostelgeschichte 4,13; 2. Korinther 3,5) Sei erfüllt mit dem Segen des Herrn, erfüllt mit seinem Geist und seiner Liebe, und es kann gar nicht anders sein, als dass du ein Segen bist. Bei aller Demut wirst du die Liebe und den Mut haben, an Seelen die Frage zu richten: „Ist alles in Ordnung mit dir? Hast du den Herrn Jesus als deinen Erlö­ser angenommen?“ Und der Herr lässt dich den reichen Segen erfahren, der denen verheißen ist, die andern zum Segen werden.

Neuer Christ, sei ein Zeuge für Jesus. Lebe als einer, der ihm völlig hingegeben ist und nur für seine Ehre wirkt.

Gebet

Lieber Herr Jesus, der mich errettet hat, damit ich dem Vater dienen kann durch die Verkündigung seiner Liebe, ich will mich dir zu diesem Zweck bereitwillig zur Verfügung stellen. Fülle du deshalb mein Herz mit Liebe zu ihm, zu dir und zu den anderen. Lass mich erkennen, welch ein Vorrecht es ist, das Werk errettender Liebe zu tun, so wie auch du getan hast. Stärke mein Vertrauen, dass du mit deiner Kraft in meiner Schwachheit wirkst. Lass es meine Freude sein, Seelen zu dir zu bringen. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Oft wird die Frage gestellt: „Was kann ich für den Herrn tun?“ Sprich mit den Ältesten der Gemeinde, die werden dir gern behilflich sein, einen dir angemessenen Dienst zu finden.

  2. Aber das wichtigste ist ein persönliches Gespräch. Halt dich nicht zurück, weil du dich nicht frei fühlst. Der Herr wird dir zur rechten Zeit den nötigen Mut schenken. Es ist unglaublich, wie viele durch Unwissenheit verloren gehen. Niemand hat es ihnen je persönlich klar gemacht, wie sie errettet werden können. Erkenne, dass die Menschen voll irrtümlicher Ideen sind und alles falsch verstehen. So sprich doch zu ihnen und hilf ihnen verstehen, dass sie so, wie sie gerade sind, Jesus annehmen müssen, dass sie ganz sicher sein dürfen, dass er sie annimmt und dass dies die Kraft zu einem neuen und heiligen Leben ist.

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)

Manfred Herold