Lektion 32 - Missionarische Sendung

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! ... Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen.“ (Markus 16, 15+20)

Jeder Freund Jesu ist auch ein Freund der Missionsarbeit. Wo gesundes geistliches Leben ist, wo Jesus der Schatz des Herzens ist, da ist auch Liebe für die Sache der Mission. Wenn du den Grund dafür betrachtest, erwirbst du dir einen Einblick in die Herrlichkeit des Mis­sionsdienstes und in deine Berufung, die missionarische Sendung als einen Teil deines Lebens willkommen zu heißen. Komm, höre wie herrlich und kostbar die Missionsarbeit ist.

Dafür verließ Jesus den Himmelsthron. Die Verlorenen sind sein Erbteil, das ihm vom Vater gegeben wurde. Gerade unter den Verlorenen hat Satan seine Macht aufgerichtet. Jesus muss als Eroberer bestätigt werden. Seine Herrlichkeit, das Kommen und sichtbar werden seines Königreiches hängt auch von unserer Erfüllung seines Missionsauftrages ab. (Johannes 17,18)

Das ist die Hauptaufgabe der Gemeinde auf Erden. (Hauptziel ist die Ehre Gottes zu mehren.) Alle die letzten Worte des Herrn Jesu lehren uns dies. (Lukas 24,47) Der Herr als Haupt hat sich ein Stück von seinem Leib, von seinen Gliedern abhängig gemacht, durch die allein er wirken will. (1. Korinther 12,21) Soll ich als ein Glied Christi, als ein Glied der Gemeinde, mich nicht dafür einsetzen, dass dieses Ziel erreicht wird?

Für diese Aufgabe wurde uns der Heilige Geist gegeben. Sieh dies in der Verheißung des Geistes; in der Führung des Geistes, die Petrus, Barnabas und Saulus zuge­sichert wurde. (Apostelgeschichte 11,12+23-24) In der Kirchengeschichte finden wir, dass Zeiten der Erweckung Hand in Hand gehen mit einem neuen Eifer für die missionarische Sache. Der Heilige Geist ist immer ein begeisternder Anstifter für die Ausbreitung des Königreiches.

Missionarisches Wirken ist Ausdruck des Wachstums der Kirche. Es regt zu Heldentaten des Glaubens und der Selbstverleugnung an. Es hat die herrlichsten Gelegenheiten für die Wunder­kraft des Herrn zustande gebracht. Himmlische Freude über die Bekehrung von Sündern schenkt es denen, die in Liebe und Gebet danach Ausschau halten. Es stärkt das Herz dafür, Gottes Pläne zu verstehen und an ihrer Verwirklichung mitzuarbeiten. Missionari­sche Sendung ist ein Zeichen des Lebens aus Gott in einer Gemeinde und bringt ihr mehr Leben. (Apostelgeschichte 14,27;15,4-5; Epheser 3,5+8+10)

Welch ein Segen ist Mission für die Welt! Wo wären wir geblieben, wenn Missionare nicht zu unsern Vorvätern nach Europa gekommen wären? Hat nicht die Missions­arbeit schon in manchen Ländern herrliche Siege errun­gen? Welche Hilfe gibt es für die Millionen von Verlorenen, wenn nicht die Mission? (Jesaja 49,6+12+18) Himmel und Hölle schauen auf das Missionsfeld als auf das Kampffeld, wo die Macht Satans und Jesu Christi einander begegnen. Wehe, wenn dieser Konflikt nachlässig ausgetragen wird!

Missionsdienst bringt auch der eigenen Seele Segen. (Sprüche 11,24-25; Jesaja 58,7-8) Du wirst geübt im Glauben. Missionsdienst ist eine Sache des Glaubens, wo Geduld geübt und mensch­liche Wege vermieden werden müssen. Du musst lernen, dich an Gott und sein Wort zu klammern.

Liebe wird erweckt werden. Du wirst es lernen, aus dir selbst heraus zu gehen, aus deinem kleinen Kreis auszubrechen und mit weitem, offenem Herzen die Interessen deines Herrn und Königs zu vertreten. Du wirst merken, wie wenig Liebe du hast, aber du wirst mehr Liebe empfangen. Du wirst ins Gebet hineingezogen. Deine Berufung und deine Macht als Fürbitter werden dir klarer und folglich auch der Segen, so am Königreich mitzuwirken. Du wirst entdecken, dass dies die höchste Ebenbildlichkeit mit dem ist, der kam, die Verlorenen zu suchen: Dass du deine eigene Bequemlichkeit und Ruhe aufgibst, um in Liebe den Gebetskampf gegen den Satan auszufechten, um der Verlorenen willen.

Neuer Christ, Missionsdienst ist herrlicher und heiliger als du denkst. Er bringt mehr Segen, als du jetzt erkennen kannst. Das neue Leben in dir hängt mehr davon ab, als du vermutest. Unterwirf dich im Gehorsam dem Wort und räume deiner Sendung einen großen Platz in deinem Herzen ein. Der Herr selbst wird dich weiterführen und segnen.

Und wenn du deine Liebe für die Mission als das Werk dei­nes Herrn noch vergrößern möchtest, folge diesen Ratschlä­gen: Interessiere dich für die Mission. Strebe danach, durch Literatur und Bücher zu erfahren, wie der Zustand und die Nöte der Welt sind. Erkunde, was durch den Segen des Herrn schon vollbracht wurde, und welche Arbeit noch getan werden muss. Sprich mit anderen darüber. Vielleicht könnte, etwa einmal im Monat, eine eurer Gebetsversammlungen zum Gebet für die Mission bestimmt werden. Bete auch privat dafür. Lass die Bitte: Dein Reich komme ‑ einen festen Platz in deinem Gebets­leben einnehmen. Folge dem, was über das Gebet für die Verlorenen in den Verheißungen der Bibel ausgesagt ist, besonders im Propheten Jesaja.

Spende auch für die Mission. Nicht nur, wenn du darum gebeten wirst, nicht nur das, was du leicht erübrigen kannst. Bestimme für diesen Zweck einen Teil dessen, was du besitzt oder verdienst. Nimm das Werk des Herrn ernst. Wenn es einen Missions­dienst gibt, der in deiner Umgebung getan werden kann, beschäftige dich damit. Sprich mit deinen geistlichen Leitern darüber. Auch wenn bei diesem Dienst viel­leicht vieles unvollkommen ist ‑ und wo ist Menschenwerk vollkommen? ‑ so beklage nicht die Unvollkommenheiten, sondern schaue auf das Wesentliche der Sache ‑ das Stre­ben, dem Gebot des Herrn zu gehorchen, und sei mit Gebet und praktischer Hilfe dabei. Ein Freund Jesu ist ein Freund der Mission. Die Liebe zum Missionsdienst ist ein unerlässliches Element des neuen Lebens.

Gebet

Sohn Gottes, als du deinen Geist auf die Jünger hauchtest, sag­test du: "Empfanget den Heiligen Geist!" Du fügtest hinzu: „Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.“ Herr, hier bin ich. Sende auch mich. Hauche du deinen Geist auch in mich, dass ich für dein Königreich leben möge. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. „Unbekannt bedeutet ungeliebt“ ist ein wahrer Spruch für Missionsarbeit. Wer die Wunder kennt, die Gott in eini­gen Ländern gewirkt hat, wird den Herrn preisen und ihm danken für das, was missionarischer Unternehmungsgeist erreicht hat und wird in seinem Glauben bestärkt sein, dass Missionsarbeit wirklich Gottes eigene Sache ist. Lies Lebensbeschreibungen von Missionaren.

  2. Wir dürfen nie vergessen, dass die Mission ein Unterneh­men des Glaubens ist. Es fordert Glauben in die Verheißungen Gottes und in die Macht Gottes. Man braucht dazu Liebe ‑ Liebe zu Jesus, wobei das Herz sich sehnt, ihm Ehre zu geben, und Liebe zu den Verlorenen, Liebe die sich sehnt, sie gerettet zu sehen. Es ist ein Werk des Geistes Got­tes, „den die Welt nicht empfangen kann“; deshalb stimmt die Welt der Mission nur zu, wenn sie ihren Vorstellungen entspricht.

  3. Möge kein Freund der Mission entmutigt werden, wenn das Werk nur langsam fortschreitet. Wir benötigen viel Geduld beim Ausstreuen des guten Samens des Wortes Gottes. Aber wir dürfen wissen, es wird aufgehen und Frucht bringen.

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)



Manfred Herold