Lektion 33 - Licht und Freude

Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Angesichts wandeln. Sie werden über deinen Namen täglich fröhlich sein...“ (Psalm 89,16+17)

Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen.“ (Psalm 97,11)

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

Ich werde euch aber wieder sehen, und dann wird euer Herz sich freuen, und niemand soll eure Freude von euch nehmen.“ (Johannes 16,22)

Als die Traurigen, aber doch allezeit Fröhlichen...“ (2. Korinther 6,10)

Ein Vater möchte seine Kinder gerne fröhlich sehen. Er tut alles, was er kann, um sie glücklich zu machen. Auch Gott sehnt sich danach, dass seine Kinder ein Leben in Freude führen. Er hat ihnen Freude verheißen und wird sie auch schenken. (Jesaja 29,19; 1. Petrus 1,8; Philipper 4,4) Er hat es befohlen. Wir müssen die Freude annehmen und immer in ihr wandeln. (Psalm 32,11; 1. Thessalonicher 5,16)

Der Grund dafür ist nicht schwer zu entdecken. Freude an etwas zu haben ist immer das Zeichen dafür, dass mich etwas wirklich zufrieden stellt und großen Wert für mich besitzt. Freude über das, was ich besitze, ist das beste Signal für andere, wie wertvoll mir mein Besitz ist. Und Freude an Gott ist der stärkste Beweis, dass ich ihm nicht mit Angst diene, sondern weil er meine Erlösung ist. Freude ist das Zeichen der Wahrheit und der Wert des Gehorsams, denn sie zeigt, ob ich den Willen Gottes gerne tue. (5. Mose 28,47; Psalm 9; 119,111) Deshalb ist die Freude an Gott so wohlgefällig vor ihm, so stärkend für den Glaubenden selbst und für alle in seiner Umgebung ein beredtes Zeugnis für das, was wir über Gott denken. (Nehemia 8,10; Psalm 68,4)

In der Heiligen Schrift werden Licht und Freude ständig miteinander in Verbindung gebracht. (Psalm 97,11; Sprüche 15,30) So ist es ja auch in der Natur. Das fröhliche Morgenlicht weckt die Vögel zu ihrem Gesang und erfreut die Beobachter, die sich in der Dunkelheit nach dem Tag gesehnt haben. Es ist das Licht des Angesichtes Gottes, das dem Christen seine Freude gibt. In Gemeinschaft mit seinem Herrn kann und wird er immer glücklich sein. Die Liebe des Vaters scheint wie die Sonne auf seine Kinder herab. (1. Johannes 1,5; 4,16) Wenn Dunkelheit die Seele überschattet, dann kommt das entweder durch Sünde oder durch Unglauben. Sünde ist Dunkelheit und verfinstert uns. Auch Unglaube verfinstert uns, denn er wendet uns weg von dem, der allein das Licht ist.

Manchmal wird die Frage gestellt: „Kann denn ein Christ immer im Licht wandeln?“ Die Antwort unseres Herrn ist klar: „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wan­deln!“ Die Sünde, die Abwendung von Jesus zu unserem eigenen Weg hin ‑ schafft Finsternis. Aber wenn wir die Sünde bekennen und durch das Blut reinigen, sind wir augenblicklich wieder im Licht. (2. Korinther 6,14; Epheser 5,8+14) Oder Unglaube schafft Finsternis. Wir schauen auf uns selbst und unsere eigene Stärke. Wir suchen Trost in unseren eigenen Gefühlen oder unseren eigenen Werken und alles wird dunkel um uns. Sobald wir auf Jesus schauen ‑ auf seine Fülle, auf die voll­kommene Fürsorge für unsere Bedürfnisse, die wir in ihm haben ‑ dann wird alles wieder hell. Er sagt ja: „Ich bin das Licht. Wer mir nachfolgt, wird nicht in Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Solange ich glaube, habe ich Licht und Freude. (Johannes 12,36; 11,40; Römer 15,13)

Christen, die nach dem Willen des Herrn wandeln wollen, hören auf sein Wort: „Weiter, liebe Brüder, freuet euch in dem Herrn! Freuet euch in dem Herrn allewege, und aber­mals sage ich: freuet euch!“ (Philipper 4,4)

Im Herrn Jesus ist unaussprechliche Freude und Herrlich­keit. Glaube an ihn und freue dich daran. Lebe ein Glau­bensleben. Dieses Leben ist Rettung und überschwäng­liche Freude. Ein Herz, das sich ungeteilt der Nachfolge Jesu weiht, das im Glauben an ihn und seine Liebe lebt, wird Licht und Freude haben. Deshalb glaube nur! Suche nicht die Freude, denn in diesem Fall wirst du sie nicht fin­den, weil du Gefühle suchst. Aber suche Jesus, folge Jesus, glaube an Jesus ‑ und die Freude wird dir einfach hinzuge­fügt. Nicht schauend, sondern glaubend freue dich mit unaussprechlicher Freude und Herrlichkeit.

Gebet

Herr Jesus, du bist das Licht der Welt, der volle Ausdruck des unzugänglichen Lichtes, welches das Licht Gottes ist. Von deinem Angesicht strahlt uns die Erleuchtung der Erkenntnis der Liebe und Herrlichkeit Gottes an. Und du bist unser, unser Licht und unsere Rettung. O lehre uns noch fester zu glauben, dass wir mit dir niemals in Finsternis wandeln werden. Lass unsere Freude der Beweis sein, dass du uns alles bist, unsere Stärke, all das zu tun, was wir tun sollen. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Die Freude, die ich an etwas habe, ist in meinen Augen der Wertmesser. Die Freude an einem Menschen ist der Maßstab meines Wohlgefallens an ihm. Die Freude an einer Arbeit ist der Maßstab dafür, wie sehr sie mir gefällt. Freude an Gott und an seinem Dienst ist ein sicheres Zeichen eines gesunden geistlichen Lebens.

  2. Die Freude wird durch Unwissenheit gedämpft, wenn wir Gott und seine Liebe nicht richtig verstehen und die Glückseligkeit seines Dienstes nicht kennen. Sie wird durch Unglauben behindert, wenn wir etwas in unserer eigenen Kraft oder in unseren Gefühlen suchen. Sie wird durch Zwiespältigkeit gebremst, wenn wir nicht bereit sind, für Jesus alles aufzugeben und beiseite zu legen.

  3. Verstehe diesen Ausspruch: „Wer Freude sucht, wird sie nicht finden. Wer aber den Herrn und seinen Willen sucht, wird die Freude finden, ohne sie zu suchen.“ Denke darüber nach. Wer Freude als ein Gefühl sucht, sucht sich selbst. Er wird nicht finden. Wer sich selbst vergisst, um im Herrn und in seinem Willen zu leben, wird lernen, sich am Herrn zu erfreuen. Es ist Gott, Gott selbst, der der Gott der Freude ist, der Gott unserer Fröhlichkeit. Suche Gott und du findest das Glück. Du musst dann nur einfach zugreifen und dich im Glauben daran freuen.

  4. Es gibt einen Weg, dieses Glück festzuhalten: Indem wir Gott ständig danken für alles, was er ist und was er tut; und wenn wir fest an das glauben, was Gott sagt und tun will.

  5. „Das Licht der Augen erfreut das Herz.“ Gott hat nicht beabsichtigt, dass seine Kinder in Finsternis wandeln sollen. Der Satan ist der Fürst der Finsternis. Gott ist Licht. Christus ist das Licht der Welt. Wir sind Kinder des Lichts. Lasst uns im Licht wandeln! Lass uns an die Verheißung glauben: „Der Herr wird für dich ein ewiges Licht sein; deine Sonne wird nie mehr untergehen, denn der Herr wird dir ein ewiges Licht sein, und die Tage deiner Trauer sollen beendet sein.“

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)



Manfred Herold