Lektion 7 - Gottes Gabe: sein Sohn

Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ (Johannes 3, 16)

Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“ (2. Korinther 9, 15)

So sehr hat Gott die Welt geliebt! Wie sehr? Dass er seinen eingeborenen Sohn für jedermann in dieser Welt hingab. Und wie gab er hin? Er gab ihn in seine Menschengeburt hinein, dass er für immer mit uns eins sei. Er gab ihn in seinen Tod am Kreuz hin, damit er so unsere Sünde und unsern Fluch auf sich selbst nahm. Er gab ihm den Himmelsthron, um für unser Wohl zu sorgen als unser Vertreter und Fürbitter über alle Mächte des Himmels. Er gab ihn in der Ausgießung des Heiligen Geistes hin, damit er in uns wohnen könne, um ganz und vollständig unser eigen zu sein. (Johannes 14,23) Ja, das ist die Liebe Gottes, dass er seinen Sohn an uns, für uns, in uns hingab.

Nichts geringeres als sein Sohn selbst ist die Liebe Gottes. Er gibt uns nicht irgend etwas ‑ er gibt uns jemanden ‑ eine lebende Person; nicht die eine oder andere Segnung gibt er, sondern ihn, in dem alles Leben und aller Segen enthalten ist ‑ Jesus selbst, nicht bloß Vergebung oder Erweckung oder Heiligung oder Herrlichkeit ‑, nein, Jesus selbst, seinen eigenen Sohn.

Der Herr Jesus ist der Geliebte, der Gleichrangige, der intime Freund, der ewige Segen des Vaters. Und es ist der Wille des Vaters, dass wir Jesus zu eigen haben sollen, sowie er ihn zu eigen hat. (Johannes 17,23; Hebräer 2,11) Zu diesem Zweck hat Gott ihn uns gegeben. Die ganze Erlösung besteht darin, Jesus zu haben, zu besitzen, zu genießen. Gott hat seinen Sohn gegeben, hat ihn völlig hingegeben, damit er einer der unsern wurde. (Hebräer 3,14) Was müssen wir also tun? Ihn annehmen, ihn empfangen, uns die Gabe aneignen, uns an ihm erfreuen als dem unsern. Das ist ewiges Leben. „Wer den Sohn hat, hat das Leben.“ (1. Johannes 5,12)

Wie sehr wünsche ich, dass alle neuen Glaubenden dies verstehen würden! Die eine große Liebestat Gottes für uns ist, dass er uns seinen Sohn gibt. In ihm haben wir alles. Folglich muss die eine große Tat unseres Herzens sein, diesen Jesus aufzunehmen, der uns gegeben worden ist, ihn zu betrachten und ihn als uns gehörig zu erkennen.

Ich muss jeden Tag mit diesem Gedanken beginnen: Ich habe Jesus, der alles für mich tut. (Johannes 15,5; 1. Korinther 1,30) In jeder Schwachheit oder Dunkelheit oder Gefahr, im Falle einer Sehnsucht oder Not, lass dies unser erster Gedanke sein: Ich habe Jesus, um alles für mich recht zu machen, denn Gott hat ihn mir gegeben. Ob du Vergebung brauchst, Trost oder Stärkung; ob du gefallen bist oder versucht wirst; ob du nicht verstehst, was in irgendeiner Sache der Wille Gottes ist, oder ob du nicht weißt, woher du den Mut und die Kraft nehmen sollst, diesen Willen zu tun ‑lass immer dies dein erster Gedanke sein: Der Vater hat mir Jesus gegeben, dass er sich um mich kümmert.

Deshalb stütze dich auf diese Gabe Gottes und betrachte sie jeden Tag als dein eigen. Die Gabe ist dir im Wort Gottes geschenkt worden. Eigne dir den Sohn im Glauben an das Wort Gottes an. Bestätige den Glauben an ihn jeden Tag ‑ denn durch den Glauben hast du den Sohn. (Johannes 1,12) Die Liebe Gottes hat den Sohn geschenkt. Nimm ihn an und halte ihn fest in der Liebe deines Herzens. (1. Johannes 4,4+19) Gott hat dir Jesus gegeben, um dir Leben, ewiges Leben zu bringen. Nimm ihn auf in dein Leben; lass dein Herz und deine Zunge und dein ganzes Leben unter der Macht und der Führung Jesu sein. (2. Korinther 5,15; Philipper 3,8)

Neuer Christ ‑ höre auf dieses Wort! Gott hat dir Jesus gegeben. Er ist dein. Empfangen ist nichts anderes als die Frucht des Glaubens. Die Gabe gehört dir. Er will alles für dich tun.

Gebet

0 mein Herr Jesus, heute neu, und jeden Tag, nehme ich dich an. In all deiner Fülle, all deinen Beziehungen, ohne Unterlass nehme ich dich an mich. Du bist meine Weisheit, mein Licht, mein Führer ‑ ich nehme dich als meinen Propheten. Du hast mich vollständig versöhnt und mich Gott nahe gebracht. Du reinigst und heiligst mich und betest für mich ‑ ich nehme dich als meinen Priester an. Du führst und erhältst und segnest mich ‑ ich nehme dich als meinen König an. Du bist mir alles in allem ‑ und du bist völlig mein. Dank sei Gott für seine unaussprechliche Gabe! Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Denke über das Wort „geben“ nach. Gott gibt auf eine wunder­bare Art ‑ von Herzen, ganz frei, dem Unwürdigen. Er gibt auf wirksame Art. Was er gibt, macht er tatsächlich zu unserm Eigentum und innerlich verfügbar für uns. Glaube dies und du hast die Gewissheit, dass Jesus ganz dein Eigen­tum ist mit allem, was er mit sich bringt.

  2. Denke auch über das andere Wort „nehmen“ nach. Jesus zu nehmen, ihn festzuhalten, sich ihn anzueignen ‑ das ist unsere große Tat. Und dieses „annehmen“ ist nichts ande­res als „vertrauen“. Er ist mein mit allem, was er hat. Nimm Jesus ‑ den ganzen Jesus ‑ jeden Tag zu eigen. Das ist das Geheimnis des Lebens im Glauben.

  3. Dann betrachte ebenso das Wort „haben“. „Der, welcher den Sohn hat, hat Leben.“ Was ich habe, ist mein, zu meiner Verfügung und zu meinem Dienst. Ich habe den vollen Genuss davon. „Der, welcher den Sohn hat, hat Leben.“

  4. Merke besonders, dass das, was Gott dir gibt und was du nimmst und was du nun hast ‑ nichts geringeres ist als der lebendige Sohn Gottes. Nimmst du dies an?



(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)



Manfred Herold