Lektion 8 - Jesu Selbsthingabe

... gleich wie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige .... damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so dass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.“ (Epheser 5,25-27)

So groß und wunderbar war die Tat, die Jesus für den Sünder vollbrachte, dass es notwendig war, dass er dazu sich selbst hingab. So groß und wunderbar war die Liebe Jesu zu uns, dass er sich tatsächlich für uns und an uns hingab. So groß und wunderbar ist diese Hingabe Jesu, dass alles, was er selbst gab, um sie zu vollbringen, nun in uns wirklich und vollständig zur Erfüllung gelangt. Denn Jesus, der Heilige, der Allmächtige, hat dies auf sich genommen: er gab sich selbst für uns. (Galater 1,4; 1. Timotheus 2,6) Das eine, was nun noch nötig ist, ist unser Verstehen und unser fester Glaube an seine Hingabe für uns.

Zu welchem Zweck hat er sich selbst für die Gemeinde hingegeben? Hört, was Gott dazu sagt: „Um sie zu heiligen; um sie unsträflich zu machen.“ Das ist Jesu Ziel. Diese Absicht will er in dem Glaubenden verwirklichen, der dies zu seinem höchsten Verlangen macht und der sich dann auf die Selbsthingabe Jesu verlässt, dass dies geschieht.

Hört noch ein Wort Gottes: „Der sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.“ (Titus 2,14)

Ja, um sich selbst ein reines Volk zu bereiten, ein Volk seines Eigentums, ein eifriges Volk, deshalb gibt Jesus sich selbst. Wenn ich ihn aufnehme, wenn ich glaube, dass er sich selbst hingab, um dies für mich zu tun, dann werde ich dies sicherlich auch erleben. Ich werde gereinigt durch ihn, werde als sein Eigentum gehalten, und werde mit Eifer und Freude erfüllt, für ihn zu arbeiten.

Und merke ferner, wie es das Ziel dieser Hingabe seiner selbst ist, dass er uns dann ganz für sich selber hat: dass er uns als ein Volk seines Eigentums vor sich darstellen kann, das für ihn gereinigt ist. Je mehr ich die Hingabe Jesu um meinetwillen verstehe und bedenke, um so mehr gebe ich mich selbst ihm hin. Das ist eine wechselseitige Hingabe: die Liebe kommt von beiden Seiten. Seine Selbsthingabe macht solch einen Eindruck auf mein Herz, dass es mit der gleichen Liebe und Freude ganz sein wird. Indem er sich mir ganz hingibt, nimmt er Besitz von mir; er wird mein und ich bin sein. Ich weiß, dass ich Jesus völlig besitze und dass er mich völlig in Besitz hat. (1. Korinther 6,19-20; 1. Petrus 2,10)

Wie komme ich nun in den vollen Genuss dieses gesegneten Lebens? „Ich lebe aus dem Glauben, dem Glauben, der im Sohn Gottes ist, der mich liebte und sich selbst für mich hingab.“ (Galater 2,20) Durch den Glauben betrachte und überdenke ich seine Hingabe an mich als etwas Sicheres und Herrliches. Durch den Glauben vertraue ich, dass Jesus seine Hingabe bestätigt, dass er sich mir mitteilt und sich in mir offenbart. Durch den Glauben erwarte ich mit Gewissheit die volle Erfahrung der Erlösung, die daraus resultiert, dass Jesus in mir wohnt und alles für mich tut. Durch den Glauben lebe ich in diesem Jesus, der mich liebte und sich selbst für mich dahin gab. Und ich sage: „Ich lebe nun nicht mehr, sondern Christus lebt in mir.“ Christ, glaube es mit deinem ganzen Herzen: Jesus gibt sich selbst für dich hin; er ist völlig dein; er will alles für dich tun. (Römer 4.20-21)

Gebet

O mein Herr Jesus, welch wundervolle Gnade ist dies, dass du dich selbst für mich hingegeben hast. Du bist das ewige Leben! Du bist das Leben und du gibst dich hin, dass ich mit dir in meinem Leben alles habe, was ich brauche. Du reinigst mich und heiligst mich und machst mich eifrig zu guten Werken. Du ziehst mich ganz zu dir, und gibst dich selbst ganz mir. Ja, mein Herr, in allem bist du mein Leben. O hilf mir das zu begreifen! Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. In seiner großen Liebe gab der Vater den Sohn hin. Und aus Liebe gab Jesus sich selbst hin. (Römer 3,16; Epheser 5, 26) Jesus annehmen, Jesus besitzen - das bedeutet das Eingangstor zu einem Leben in der Liebe Gottes; dies ist die höchste Form des Lebens. (Johannes 14, 21+ 23; 17, 23+ 26; Epheser 3, 17+18) Durch Glauben dringen wir in die Liebe ein und wohnen da. (1. Johannes 4,16‑18)

  2. Hast du die Lektion gelernt, jeden Tag mit kindlichem Vertrauen zu beginnen: Ich nehme Jesus für diesen Tag an, dass er mein Leben sei und alles für mich vollbringe.

  3. Verstehe, dass es einen persönlichen Umgang mit Jesus voraussetzt, wenn du ihn annimmst und ihn besitzt. In ihm sich zu freuen, mit ihm Gemeinschaft zu haben, ihn als Freund zu haben, seine Liebe zu besitzen ‑ dahin führt uns der Glaube, der ihn wahrhaftig aufnimmt.

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)





Manfred Herold