Lektion 10 - Unsere Hingabe an Jesus

Sie ... gaben sich selbst dem Herrn“ (2. Korinther 8, 5)

In der Hingabe Jesu für mich habe ich das wichtigste Element dessen, was er für mich getan hat und immer weiter für mich tut. In meiner Hingabe an ihn habe ich das wichtigste Element dessen, was er von mir wünscht.

Für neue Glaubende, die sich Jesus ausgeliefert haben, ist es von großer Wichtigkeit, diese Übergabe immer wieder zu bestätigen und zu erneuern. Das ist das Leben im Glauben, jeden Tag aufs neue zu sagen: „Ich habe mich ihm übergeben, ihm zu folgen und ihm zu dienen. (Johannes 12,25-26; 2. Korinther 5,15) Er hat mich angenommen. Ich bin sein und stehe ganz zur Verfügung.“ (Matthäus 28,20)

Neuer Christ, halte an deiner Übergabe fest, ja mache sie noch fester. Wenn es geschieht, dass du sün­digst, nachdem du dich bekehrt hast, so denke nicht, dass die Übergabe nicht aufrichtig gewesen sei. Nein, die Übergabe an Jesus macht uns nicht sofort vollkommen. Du hast gesündigt, weil du dich von ihm nicht genügend festhalten ließest. Bestätige von neuem, wenn auch mit Beschämung: „Herr, du weißt, dass ich mich dir ausgeliefert habe ‑ ich bin dein!“ (Johannes 21,17; Galater 6,1; 1. Thessalonicher 5,24) Festige erneut diese Übergabe. Sag ihm, dass du nun noch deutlicher erkennst, wie vollständig die Hingabe an ihn sein muss, und erneuere täglich die freiwillige vollständige, ungeteilte Hingabe deiner selbst an ihn. (Lukas 18,28; Philipper 3,7-8) Je mehr wir als Glaubende wachsen, desto tiefer erfassen wir das Wort „Übergabe an Jesus“. Wir sehen klarer, dass wir es noch nicht völlig verstanden oder durchdacht haben.

Diese Übergabe muss noch ungeteilter und vertrauensvoller werden. Wir müssen uns die Sprache Ahabs zu eigen machen und Gott sagen, was jener fälschlicherweise zu Benhadad sprach: „Mein Herr und König, wie du gesagt hast: Ich gehöre dir und alles, was ich habe!“ (1. Könige 20, 4)

Das ist die Sprache ungeteilter Hingabe: „Ich bin dein und alles, was ich habe.“ Halte nichts zurück. Verbirg keine einzige Sünde, sondern bekenne sie und wende dich von ihr ab. Es gibt keine Umkehr ohne Buße. (Johannes 3,20-21; 2. Timotheus 2,19+21) Halte keinen einzigen Bereich zurück; leg alles auf den Altar ‑ deinen Kopf mit all seinem Denken, deinen Mund mit all seinem Reden, dein Herz mit all seinem Fühlen, deine Hand mit all ihrem Schaffen. (Römer 6,13+22; 2. Korinther 5,15) Jesus hat ein Recht auf dies alles. Er fordert das Ganze. Gib dich selbst hin mit allem was du hast, damit er dich führen, erhalten, gebrauchen, heiligen und segnen kann. „"Wie du gesagt hast ‑ ich bin dein und alles, was ich habe.“

Das ist die Sprache vertrauensvoller Hingabe. Auf das Wort Gottes hin, das dich zur Übergabe berufen hat, hast du gehorcht. Dieses Wort ist deine Garantie, dass er dich annehmen, leiten und behüten wird. So sicher, wie du dich selbst hingibst, wird er dich auch annehmen; und was er nimmt, behält er auch. Aber wir dürfen es ihm nicht wieder aus der Hand nehmen. Lass es für immer dort. Denk daran, dass deine Übergabe ihm höchst wohlgefällig ist. Sei gewiss, dass deine Opfergabe ein süßer Wohlgeruch vor ihm ist. Du stützt dich dabei auf sein Wort, nicht auf das, was du bist oder was du in dir selbst entdeckst.

Weil sein Wort es sagt, kommst du zu dieser Gewissheit: Was du ihm gibst, das nimmt er an. Und was er annimmt, das behält er. (Johannes 10,28; 2. Thessalonicher 3,3) Tue dies deshalb täglich, kindlich und froh und wisse: du lieferst dich ununterbrochen Jesus aus und bist sicher, dass er in seiner Liebe dich annimmt und festhält, dass seine Antwort auf dein Opfer die erneuerte und immer tiefere Hingabe seiner selbst an dich ist.

Gebet

Deinem Wort gemäß, mein Herr und mein König, bin ich dein mit allem, was ich habe. Jeden Tag, auch heute, will ich es bestätigen ‑ dass ich nicht mir selbst gehöre, sondern meinem Herrn. Innig bitte ich dich, dass du mich vollständig in deinen Besitz nimmst, so dass niemand daran zweifeln kann, wem ich gehöre. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Durchdenke noch einmal die Begriffe „geben“, „nehmen“ und „haben“. Was ich Jesus gebe, nimmt er auf göttliche Art an sich. Und was ihm gehört, für das sorgt er auch. Nun gehört es absolut nicht mehr mir. Ich muss mich darum nicht mehr sorgen. Ich darf darüber nicht mehr verfügen. Drücke deinen Glauben in Anbetung aus ‑ Jesus nimmt mich, Jesus hat mich angenommen!

  2. Sollte eine Zeit des Zweifels und der Dunkelheit über dich kommen, wenn deine Sicherheit, dass der Herr dich angenommen hat, verloren scheint, lass dich davon nicht entmutigen. Wenn Sünde in deinem Leben ist, bekenne sie; glaube an seine Verheißung, dass er niemand, der zu ihm kommt, verstoßen wird. Und dann beginne einfach aufgrund der Verheißungen zu sagen: „Ich weiß, er hat mich angenommen.“

  3. Vergiss nicht, was das wichtigste Element der Übergabe ist: es ist die Hingabe an Jesus und seine Liebe. Richte deine Augen nicht auf deine Tat bei dieser Übergabe, sondern auf Jesus, der dich ruft, der dich annimmt, der alles für dich vollbringen kann. Das macht den Glauben stark.

  4. Glauben ist immer eine Übergabe. Glaube ist das Auge, mit dem man das Unsichtbare sieht. Wenn ich etwas anschaue, unterwerfe ich mich dem Eindruck, den es auf mich macht. Glaube ist das Ohr, das auf die Stimme Gottes lauscht. Wenn ich eine Botschaft glaube, dann unterwerfe ich mich dem fröhlichen oder traurigen Eindruck, den sie auf mich macht. Wenn ich an Jesus glaube, unterwerfe ich mich selbst ihm ‑ im Nachdenken, im Verlangen, in der Erwartung ‑ mit dem Ziel, dass er in mir das vollbringen kann, wozu er mir von Gott gegeben ist.

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)





Manfred Herold