Lektion 20 - Jesus dein Beschützer

Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten zu deiner rechten Hand .. Der HERR behüte dich vor allem Übel.“ (Psalm 121, 5+7)

Denn ich weiß, an wen ich glaube, und ich bin überzeugt, dass er mächtig ist, das mir anvertraute Gut zu bewahren bis zu jenem Tag.“ (2. Timotheus 1, 12)

Für junge Glaubende, die noch schwach sind, ist keine Lektion wichtiger als diese: Der Herr hat dich nicht nur angenommen, er wird dich auch bewahren. (Psalm 89,33-34; Römer 11,29) Der liebliche Name „der Herr, dein Schutz“ muss im Herzen getragen werden, bis die Gewissheit seines allmächtigen Schutzes so stark wird, dass wir fühlen wie Paulus, als er diese herrlichen Worte schrieb: „denn ich weiß, an wen ich glaube und bin gewiss, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag.“ Lerne diese Erkenntnis von ihm! Paulus hatte sich selbst, Leib und Seele, dem Herrn Jesus ausgeliefert. Das war sein Liebespfand, das er dem Herrn zu Füßen gelegt hatte.

Auch du hast dich dem Herrn übergeben, aber vielleicht nicht mit diesem klaren Verständnis, dass das Gelöbnis jeden Tag aufs neue gehalten werden muss. Tu dies täglich: Lege dich in Jesu Hände als ein wertvolles Pfand, das er sicher bewahren wird. Tu dies mit jedem Bereich deines Lebens.

Gibt es etwas, das du nicht bewahren kannst? Vielleicht dein Herz, weil es noch zu weltlich ist? (Sprüche 4,23) Oder deine Augen, weil sie noch so selbständig umherschweifen? (Hiob 31,1) Oder deine Zunge, die zu schnell unüberlegt redet? (Jakobus 3,5-8; Psalm 141,3) Oder dein Temperament, das zu auf brausend ist? (Psalm 119,165) Oder deine Berufung, den Herrn zu bekennen, weil du zu schwach bist? (Matthäus 10,19-20)

Lerne dies alles in einem Akt der Hingabe in die bewahrenden Hände Jesu zu legen, damit er die Verheißung Gottes in dir erfüllen kann. Du betest oft und kämpfst vergeblich gegen eine Sünde an; du selbst möchtest die Person sein, die überwindet: Nein, vertraue die ganze Angelegenheit völlig Jesus an. „Der HERR wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein!“ (2. Mose 14,14) Überlass es ihm. Glaube, dass er es für dich vollbringt. „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (1. Johannes 5,4) Aber du musst es zuerst völlig aus deinen eigenen Händen geben und in seine Hände legen.

Lerne von Paulus, dein Vertrauen nur in die Kraft Jesu zu setzen. Ich bin überzeugt, dass er fähig ist, meine Verpflichtung einzuhalten. Du hast einen allmächtigen Jesus, der dich festhalten kann. Der Glaube beschäftigt sich nur mit seiner Macht. (Römer 4,21) Erstarke im Glauben an das, was Gott für dich tun kann. (Römer 14,4) Erwarte mit Gewissheit, dass er für dich große und herrliche Dinge tun wird, die ganz über deine eigene Kraft hinausgehen. Erfahre aus der Heiligen Schrift, dass das Volk Gottes ständig auf seine Macht vertraute. Nimm diese Worte und bewahre sie in deinem Herzen. Lass die Kraft Jesu deine Seele erfüllen. Frage nur: „Was kann mein Jesus tun?“ Was du ihm wirklich anvertraust, kann er bewahren. (Johannes 13,1)

Lerne auch von Paulus, wo dieser die Gewissheit her nahm, dass diese Macht bewahren würde, was ihm anvertraut war. Das lag in seiner Erkenntnis von Jesus. „Ich weiß, an wen ich glaube...“ Deshalb bin ich gewiss. (Johannes 10,14+28) Du kannst der Kraft Jesu vertrauen, wenn du weißt, dass er dein ist, wenn du mit ihm im Gespräch bleibst, wenn er dein Freund ist. Dann kannst auch du sagen: „Ich weiß, an wen ich glaube. Ich weiß, dass ich ihm sehr lieb bin. Ich weiß, ich bin ganz sicher, er hält mich fest in seinen Händen.“

Das ist der Weg zur vollständigen Glaubensgewissheit. Übergib dich Jesus ganz , mit allem was du hast und bist - in seine Hände. Denke über seine Macht nach und sei abhängig von ihm. Lebe mit ihm, so dass du immer weißt, wer er ist und wem du glaubst.

Neuer Christ, nimm dieses Wort in dich auf. „Der Herr ist dein Beschützer.“ In jeder Schwäche, bei jeder Versuchung übergib ihm deine Seele zum Pfand. Du kannst dich auf ihn verlassen und freudig ausrufen: „Der Herr wird mich vor allem Bösen bewahren.“ (Römer 8,35)

Gebet

Heiliger Jesus, ich nehme dich als meinen Beschützer an. Lass mein Herz den ganzen Tag diesen deinen Namen singen: „Der Herr ist mein Schutz!“ Lehre mich, in jeder Not meinen Fall als ein Pfand bei dir zu hinterlegen in der Gewissheit, dass du mich bewahren kannst und wirst. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Eine Frau hatte jahrelang unter viel Gebet ihren Jähzorn bekämpft, doch keinen Sieg errungen. Eines Tages beschloss sie, ihr Zimmer nicht mehr zu verlassen, bis sie durch ernsthaftes Gebet die Überwinderkraft erhalten hätte. Sie verließ ihr Zimmer in der Meinung, dass ihr nun der Erfolg beschieden sei. Kaum war sie in der Küche, als etwas sie aufregte und sie zornig werden ließ. Sie war tief beschämt, brach in Tränen aus und eilte in ihr Zimmer zurück. Eine Tochter, die den Weg des Glaubens besser verstand als sie selbst, kam zu ihr und sagte: „Mutter, ich habe bemerkt, was dich beschäftigt. Darf ich dir sagen, was ich für das Hindernis halte?“ ‑ „Ja, mein Kind.“ - „Mutter, du kämpfst gegen deinen Zorn an und betest, dass der Herr dir helfen soll, ihn zu besiegen. Das ist falsch. Der Herr muss das ganz allein vollbringen. Du musst deinen Jähzorn völlig in seine Hände legen. Dann nimmt er ihn völlig weg und bewahrt dich davor.“ Die Mutter konnte das zuerst nicht verstehen, aber später wurde es ihr klar. Da genoss sie die Segnungen eines Lebens, in welchem Jesus uns behütet und wir im Glauben den Sieg haben. Verstehst du dies?

  2. „Der Herr muss uns helfen, die Sünde zu überwinden.“ Dieser Ausdruck stimmt nicht mit dem Neuen Testament überein. Die Gnade Gottes in der Seele kommt uns nicht zu Hilfe, sondern will alles selbst vollbringen: „Der Geist hat mich frei gemacht vom Gesetz der Sünde.“

  3. Wenn du alles dem Herrn übergibst, damit er es behält, beachte zwei Dinge: Dass du es völlig in seine Hände legst ‑ und dass du es auch dort lässt. Lass es ihn vollständig besitzen. Er wird deine tiefste Sehnsucht stillen.



(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)



Manfred Herold