Lektion 29 - Die Waffenrüstung des Christen

Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut.“ Epheser 6,11-12

Der GÜRTEL der Wahrheit - Eph.6,14 Der Gürtel war der unscheinbarste, gewöhnlichste Teil der Ausrüstung eines römischen Soldaten. Dennoch hatte er eine ganz zentrale Bedeutung für viele andere Ausrüstungsteile, da er ihnen Halt gab: der Brustpanzer wurde durch den Gürtel zusammengehalten, der Schild wurde im Kampf durch eine Klemme vom Gürtel gestützt, auf der anderen Seite des Gürtels befand sich die Halterung für das massive Schwert des Soldaten. Der Gürtel schuf die Voraussetzungen zum Kampf. Er raffte nämlich das Ge­wand, über das er ansonsten stolpern würde. Der Gürtel ist die Wahrheit. Ohne sie wüssten wir nicht gegen wen wir zu kämpfen hätten. Die Erkenntnis der Wahrheit schafft also die Voraussetzungen für unseren Glaubenskampf. Christus ist die Wahr­heit. Er offenbart sich durch Wort und Geist. Wir müssen es Gottes Wahrheit gestatten, unser Le­ben zusammen zu halten! Wenn du diesen „GÜRTEL“ anziehst und ihn anbehältst, dann rückt auch alles andere an seinen Platz. Durch wah­re Christuserkenntnis allein gewinnt die Gemeinde Tüchtigkeit zum Kampf.

Der PANZER der Gerechtigkeit - Eph.6,14b Der Brustpanzer war der schönste und auffälligste Teil der Ausrüstung eines römischen Soldaten. Er diente nicht dem Angriff, sondern eindeutig der Verteidigung. Gottes eigene Gerechtigkeit ist unser Brustpanzer. Sie wurde uns von Jesus Christus erworben. Sie sollen wir im Glauben dankbar annehmen und ständig mit uns tragen. Sie wird uns schützen und bewahren. Wir brauchen sie dringend. Christen, die nicht wissen, dass sie „gerecht gemacht“ (d.h. gerechtfertigt) wurden, stehen andauernd in der Gefahr, sich selbst zu verurteilen. Der Brustpanzer göttlicher Gerechtigkeit bewahrt und macht unverwundbar. Die Gerechtigkeit Gottes ist das Zentralstück der geistli­chen Waffenrüstung. Wenn wir uns in Christi Gerechtigkeit einhüllen, sind wir geschützt (Röm.8,33). Wir sollen in der für uns erworbenen Gerech­tigkeit wandeln, d.h. gerecht werden in unserem ganzen Leben. (Phil.2,15).

Die SCHUHE der Bereitschaft - Eph.6,15 Der „Schuh“ selbst war mit Metallteilen zum Schutz des Fußes versehen. An den Fußsohlen waren gefährliche Spikes, von bis zu 2,5 cm Länge angebracht. Die Füße symbolisieren die Stellung, den Besitz, die Herrschaft. So bedeuten beschuhte Füße die Bereitschaft zum Dienst. Das Wort „Bereitschaft“ vermittelt die Vorstellung von einer „soliden Grundlage“. Ein Soldat braucht im Kampf einen sicheren, festen Stand. Wodurch bekommt ein Streiter Christi einen festen Stand, Ruhe und Sicherheit, Frieden? Indem er fest auf dem Evangelium, das den Frieden bringt, steht. Sein fester Stand hängt natürlich von seinem Festbleiben auf dem Fundament des Evangeliums ab. Paulus fordert nicht, dass Christen andauernd unterwegs sein sollen, wohl aber, dass sie stets zum Dienst bereit sein sollen. Den Schutz beim Vorangehen für das Evangelium bietet Gott aber nur dem, der bereit ist und geht. Fest angetan mit der Bereitschaft, das Evangelium, das den Frieden bringt, weiter zu tragen.

Der GROßSCHILD des Glaubens - Eph.6,16 Der Schild, den Paulus an un­serer Stelle als „Schild des Glaubens“ bezeichnet, war der Großschild für den Kampf. Er hatte die Form einer Tür, war groß, breit, sehr lang und konnte so dem ganzen Körper des Kämpfers Schutz bieten. Der Schild bestand meistens aus mehreren Schichten Leder, die eng miteinander verbunden waren. In der Regel waren es sechs Schichten aus besonders gegerbtem Leder, die den Schild sehr hart und wider­standsfähig machten. Der grie. Ausdruck „pistis“ kann so­wohl „Glauben“ als auch „Treue“ bedeuten. Wenn von „Glauben“ die Re­de ist, so wird damit immer mehr die menschliche Seite betont, wenn von „Treue“ die Rede ist, wird in der Regel die göttliche Seite betont. So kann es an unserer Stelle auch heißen: „Ergreift den Großschild der Treue Gottes!“ Wir sollen und brauchen uns nicht auf unseren Glauben und unsere Treue zu verlassen. Sie bieten ohnehin keinen wirklichen Schutz. Allein die TREUE GOTTES ist wirklich in der Lage, uns vor den Angriffen des Feindes zu schützen. Dass es hier nicht um den allgemeinen Heilsglauben geht, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass wir ohne ihn auch den Panzer der Gerechtig­keit nicht haben würden. Hier geht es um den sich im Alltag bewäh­renden Glauben. Der Glaube an die Treue Gottes schützt uns. Wie ohne den Groß­schild alle übrigen Schutzwaffen nur ungenügend decken, so schüt­zen ohne den Glauben auch die anderen Teile der Rüstung nur ungenü­gend.

Der HELM des Heils – Eph.6,17 Der Helm eines römischen Soldaten war ein prächtiges, oft reich ver­ziertes, auffallendes Ausrüstungsstück. Der Helm wurde aus beson­ders hartem Metall angefertigt und besaß an den Seiten einen Backen und Kiefernschutz. Der Helm schützt den Kopf, den Sitz unserer Sinne und Gedan­ken. Unsere Sinne und Gedanken benötigen in besonderer Weise Schutz bei Angriffen des Feindes. Der größte Teil des geistlichen Kampfes spielt sich in unserem Denken ab. Nicht alle bösen und falschen Gedanken stammen von Satan persönlich, aber er wird sie ausnutzen und weitere hinzufügen wollen. Wenn der Feind unser Denken kontrollieren kann, dann kann er uns beherrschen.

Das SCHWERT des Geistes - Eph.6,17 Dem römischen Soldaten standen für den Ernstfall 5 verschiedene Schwerttypen zur Verfügung. Der Typ, den Paulus hier vor Augen hat, war eine gefährliche Waffe, ca. 50 cm lang, beidseitig scharf geschliffen und hatte eine nadelspitze Klinge. Das Schwert wird sowohl für den Angriff, als auch für die Verteidi­gung gebraucht. Schwert des Geistes wird es genannt, weil das Wort seinem Wesen nach Geist und nicht Buchstabe oder Fleisch ist (2.Kor.10,3-4). Der Geist lehrt uns das Wort, er lehrt es uns ver­stehen, gebrauchen, anzuwenden (Joh.16,13). Wir sollen das Wort „nehmen“, d.h. wir sollen es gebrauchen, es einsetzen.

Nicht nur in der Abwehr des Feindes, um ihn in die Flucht zu schlagen, um ungöttliche Überlegungen abzuwehren, gebrauchte Je­sus das Wort als Waffe. In den letzten Tagen seines Lebens ging Je­sus Schritt für Schritt in das Leiden hinein, indem er sich an das Wort hielt, das sich durch ihn erfüllen sollte (Mth.26,24+31 +39+53+56). Einmal bestand die Anfechtung darin, dass er sich et­was nehmen soll­te, was er sich in Eigenmächtigkeit genommen hätte (Brot, Ehre, Macht) - jetzt ging es darum, dass ihm etwas genommen werden soll­te und er sich nicht dagegen wehrte. Er gebrauchte dieses Mal nicht das Wort, das er damals gebrauchte: „Weiche von mir!“ Diesmal ließ er es geschehen, geleitet durch Wort und Geist. Wie un­terschiedlich Jesus das Wort gebrauchte, um durch Anfechtungen zu kommen.

Dieses „Schwert“ wird einmal die Entscheidungen der Weltgeschichte herbeiführen. Achten wir auf die Erwähnungen die­ses „Schwertes“ in der Offenbarung: Offenbarung 1,12-16 Die einzige Waffe, vor der der Feind kapituliert, ist das Wort Gottes.

Sage mir, welche Rolle Gottes Wort in deinem Leben spielt,und ich sage dir, ob dein Leben von Sieg oder Niederlage geprägt ist.

Manfred Herold

Manfred Herold