Lektion 3 - Gestaltung der „Stillen Zeit“

Grundsatz: Zuerst will Gott zu uns sprechen. Sein Wort weckt als Echo unser Gebet. Johannes 1,1 „Am Anfang war das Wort ..“ – so muss es bleiben! Hier einige Anregungen aus meiner Erfahrung:

1. Die richtigen äußeren Voraussetzungen schaffen!

  1. Sorge für die nötige Stille (Telefonzelle). Psalm 37,7; 46,11

  2. Nimm dir Zeit für Gott. Epheser 5,16

  3. Die beste Zeit ist morgens. Am Morgen stimmt Gott dein „Instrument“ für den Tag. Markus 1,35; Psalm 88,14

  4. Habe einen festen Platz, wo du ungestört bist. Sprüche 22,6

  5. Halte deine „Stille Zeit“ regelmäßig ein. Josua 1,8

  6. Halte Papier und Bleistift bereit. Schreibe die dir geschenkten Kerngedanken auf.  Jeremia 30,2

2. Die richtigen inneren Voraussetzungen schaffen!

  1. Sei und bleibe in einer demütigen, betenden Haltung, sonst wirst du nichts hören. 1. Samuel 3,10

  2. Wir lassen uns Gottes Wort sagen und versuchen nicht, uns seiner zu „bemächtigen“. Lass dich von ihm ergreifen und entzünden. 1. Petrus 5,5

  3. Wir geben alle Sorgen und Belastungen an den Herrn ab, um frei zu sein, das Wort zu hören. 1. Petrus 5,7 (An dieser Stelle noch nicht all das durchbeten, erst einmal abgeben, zurückstellen.)

  4. Sei zum Gehorsam bereit. Nur wer gehorchen will, wird erkennen! Johannes 7,16-17; 6,68-69

3. Die richtige Einstellung beim Bibellesen haben!

  1. Jesus Christus ist die Hauptperson der ganzen Bibel. Er will und wird reden, wenn wir schweigen. („Befehlsempfang“) Psalm 123,2

  2. Erwarte, dass er tatsächlich zu dir sprechen will und dich schon erwartet. Jesaja 50,4-5

  3. Habe Hunger nach dem Wort! Echtes Verlangen stillt der Herr. Jeder empfängt nach seinem Hunger. Johannes 6,11-12; Amos 8,11

  4. Gott kann zu dir durch das dir Verständliche reden. (Das Unverstandene reizt mich nur zum „wissen wollen“ und diese Haltung drängte von jeher die Menschen von der Seite Gottes weg. 1. Mose 3,5)

  5. Mache keine Bibelarbeit oder Bibelstudium aus deiner „Stillen Zeit“! Kommentare, Lexika, Wörterbücher lassen wir beiseite; sie lenken nur ab. Der Herr will zu dir reden! Zu dir, nicht zuerst über oder für andere.

4. Die richtige Durchführung des Bibellesens üben!

  1. Lies einen fortlaufenden Text. Nur wenn wir die ganze Schrift kennen, können wir alles glauben, was geschrieben steht. Lukas 24,25; 2. Timotheus 3,16-17

  2. Lies langsam und aufmerksam auch die scheinbar nebensächlichen Bemerkungen (=Goldadern). Was passiert? Wie passiert es? Wodurch? Warum? Wozu? Wer? usw. Lass' dich nicht durch die nicht inspirierten Kapitel- und Verseinteilungen irritieren.

  3. Lasse dich nicht vom Unverstandenem ablenken. („Hut ziehen und vorübergehen!“) Versuche nicht alle denkbaren Aspekte zu klären. Gib Gott eine Chance EINEN Punkt für dich herauszustellen.

  4. Lies den Abschnitt mehrere Male durch. Lies solange, bis deine Gedanken an einem Vers oder einem Wort „hängenbleiben“. Sinne betend diesen Gedanken nach. Welche Bedeutung, Ermutigung, Trost, Ermahnung, Auftrag enthält das Wort für mich hier und heute? („Kaue das Wort des Lebens!“ Lass es tiefe „Wurzeln“ in dir schlagen!) 5. Mose 8,3

  5. Schreibe diese Gedanken, die Gott dir schenkt, als Wort des Herrn für diesen Tag auf, damit du dich an sie erinnern kannst. Nur das woran wir uns erinnern, stärkt unseren Glauben. Lukas 22,61

  6. Danke ihm für dieses Wort! Es ist dir Kraft des Lebens für diesen Tag. (Jeremia 15,16)

  7. Kläre, wenn möglich, tagsüber Unverstandenes ab.

  8. Du kannst nicht mehrere Tage von einem empfangenen Wort leben. („Täglich für des Tages Bedürfnis!“) 2. Mose 16,4+19-20

5. Gott im Gebet und im Gehorsam antworten!

  1. Bekenne die Schuld, die der Text dir aufgedeckt hat.

  2. Lobe und danke ihm für seine Liebe, Treue und Geduld, an die der Text dich erinnert.

  3. Nimm seine Verheißungen ernst und lasse sie in deinem Leben gelten. Notiere sie im einzelnen.

  4. Gib´ Gott Antwort auf das, was er zu deinem Herzen gesagt hat. Nimmt Dir Zeit, Gott zu dir reden zu lassen.

  5. Besprich mit ihm die Dinge, die dir noch nicht klar sind.

  6. Konkrete, sinnvolle, konzentrierte Fürbitte verbunden mit Danksagung (Fürbittenliste).

In der „Stillen Zeit“ wirst du der Brennpunkt der Transmission für die Transformation.

Gebet:

Mein Vater, hilf mir, mit der Erwartung in die „Stille Zeit“ zu kommen, dass du mir meine Sünden vergeben wirst und du hier meine Schwachheit in Stärke und meinen Zweifel in Glauben verwandelst, so dass ich ein Werkzeug Deines Friedens werde. Amen.

Manfred Herold

Manfred Herold