Lektion 4 - Gottes Wort in unserem Herzen

Lasst also diese meine Worte Eingang in euer Herz finden und euch ganz durchdringen ..“ (5. Mose 11, 18) „Dann fuhr er fort: »Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm dir zu Herzen ...“ (Hesekiel 3, 10)

Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige." (Psalm 119, 11)

Verlangt begierig nach der Milch des Wortes, „dass ihr dadurch wachset“. Dieses feine Wort muss jedem neuen Glaubenden gelehrt werden: wenn er wachsen will, muss er das Wort als Milch empfangen, als die lebendige Teilhabe am Leben und an der Liebe Gottes. Deshalb ist es von so großer Bedeutung, zu verstehen, wie wir mit dem Wort Gottes umgehen müssen. Der Herr sagt, dass wir es empfangen und in unserem Herzen bewahren müssen. (Psalm 1,2; Johannes 5,38) Das Wort muss unser Herz besitzen und erfüllen. Was bedeutet das?

Das Herz ist der Tempel Gottes. Im Tempel war ein äußerer Hof und das innere Heiligtum. So ist es auch in unserem Herzen. Das Tor in den Hof ist der Verstand, was ich nicht verstehe, kann nicht in das Herz eingehen. Durch das äußere Tor des Verstehens kommt das Wort in den Hof. (Apostelgeschichte 8,30) Dort wird es durch das Gedächtnis und die Betrachtung erfasst. (Psalm 119,15-16) Aber es ist noch nicht richtig im Herzen drinnen. Vom Hof gibt es einen Eingang ins innerste Heiligtum; dieser Eingang ist der Glaube. Was ich glaube, das nehme ich in mein Herz auf. (Apostelgeschichte 8,37; Römer 10,10+17)

Hier wird es dann festgehalten in Liebe und in Hingabe des Willens. Wo dies stattfindet, da wird das Herz zum Heiligtum Gottes. Sein Gesetz ist da wie in der Bundeslade, und die Seele ruft aus: „Dein Gesetz ist in meinem Herzen.“ (Psalm 37,31+39+40) Lieber junger Christ ‑ Gott hat dich um dein Herz gebeten, um deine Liebe, um deine ganze Persönlichkeit. Du hast dich ihm geschenkt. Er hat dich angenommen und will dich und dein Herz ganz für sich. Er wünscht sich, dass dein Herz ganz von seinem Wort erfüllt wird. Was im Herzen ist, das ist uns teuer, denn man denkt ständig an das, was Freude schafft. Gott möchte, dass sein Wort in unserm Herzen wohnt. Wo sein Wort ist, das ist er selbst mit seiner Macht. Er ist immer treu in der Erfüllung seines Wortes; wenn du das Wort hast, hast du Gott selbst, der in dir wirkt. (Josua 23,14) Er wünscht, dass du sein Wort in dein Herz aufnimmst und es hoch schätzt; dann wird er dich reichlich segnen.( Psalm 119,165; Johannes 17,6+8)

Gott wünscht es sich, dass alle Neubekehrten regelmäßig und gern das Wort ihres Vaters aufnehmen: „Bewahre diese meine Worte in deinem Herzen!“ Entschließe dich, dies zu tun! Bemühe dich zu verstehen, was du liest. Wenn du es verstanden hast, dann nimm das Wort in dein Herz auf und behalte es im Gedächtnis. Lerne Worte Gottes auswendig! Wiederhole sie während des Tages. Das Wort ist ein Same. Wie der Same Zeit haben muss, in der Erde zu ruhen, so muss das Wort im Herzen getragen werden. Verwende die besten Kräfte deines Herzens ‑ deine Liebe, dein Verlangen, die freudige und eifrige Aktivität deines Willens ‑, auf Gottes Wort.

„Gesegnet ist der Mann, der Freude hat am Gesetz des Herrn und darüber nachsinnt Tag und Nacht.“ Lass dein Herz einen Tempel sein, nicht für die Gedanken der Welt, sondern für die Gedanken Gottes. Wer sein Herz öffnet, um Gottes Stimme zu hören, und dieses Wort bewahrt und in sich trägt, der erlebt, wie treu Gott sein Herz ihren Stimmen öffnet und auf das hört, was sie im Gebet zu ihm sagen.

Lieber Christ, lies jetzt noch einmal die Bibelverse am Anfang dieses Abschnitts. Nimm sie als Gottes an dich gerichtetes Reden an ‑ als Wort des Vaters, der dich als Kind angenommen hat, das Wort Jesu, der dich zum Gotteskind gemacht hat. Gott bittet dich, als sein Kind, dass du dein Herz erfüllen lässt mit seinem Wort. Willst du dies tun? Der Herr Jesus will auf diese Weise sein heiliges Werk in dir kraftvoll vollenden. (Johannes 14,21+23) Lass deine Antwort deutlich und beständig lauten: „Ich habe dein Wort in meinem Herzen!“ und: „Wie liebe ich dein Gesetz ‑ ich sinne darüber den ganzen Tag nach!“ Wenn es schwierig erscheint, das Wort Gottes zu verstehen, lies es einfach immer wieder. Der Vater hat versprochen, es zu einem Segen in deinem Herzen zu machen. Aber zuerst musst du es in dein Herz aufnehmen. Glaube dann, dass Gott es durch den Heiligen Geist in dir lebendig und machtvoll werden lässt.

Gebet

O mein Vater, du hast gesagt: „Mein Sohn, gib mir dein Herz!“ Ich habe dir mein Herz gegeben. Nun sehe ich, dass dein Befehl an mich lautet, dein Wort in meinem Herzen zu behalten und zu bewahren. Ich antwortete: „Von ganzem Herzen folge ich deinen Geboten.“ Vater, lehre mich täglich dein Wort in mein Herz aufzunehmen, damit es dort seinen segensreichen Einfluss ausüben kann. Stärke mich in der tiefen Überzeugung, dass selbst dann, wenn ich es nicht völlig in seiner Bedeutung und Kraft verstehe, ich mich auf dich verlassen kann, dass du das Wort in mir zu machtvollem Leben erweckst. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Was ist der Unterschied zwischen dem Lesen der Bibel um mein Wissen zu erweitern und dem Aufnehmen des Wortes im Glauben?

  2. Das Wort ist ein Samen. Samen brauchen Zeit, um auf zugehen. Während dieser Zeit muss der Samen still und ständig in der Erde bleiben. Ich muss Gottes Wort nicht nur lesen, sondern ich muss es betrachten und darüber nachdenken. Dann wird es in mir wirksam werden. Das Wort muss den ganzen Tag über in mir sein, muss in mir bleiben und wohnen.

  3. Aus welchem Grund hat das Wort Gottes manchmal so wenig Kraft in denen, die es lesen und sich wirklich nach dem Segen sehnen? (Einer der Hauptgründe ist, dass sie dem Samen nicht Zeit lassen, zu wachsen, dass sie das Wort nicht bewahren und bedenken in der gläubigen Gewissheit, dass das Wort von selber wirken wird.)

  4. Was ist die Charakteristik seiner Jünger, die Jesus im hohepriesterlichen Gebet zuerst erwähnt? (Johannes 17)

  5. Was sind die Segnungen, die ein Herz erfährt, das mit Gottes Wort erfüllt ist?

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)



Manfred Herold