Lektion 5 - Glaube

Wie glücklich kannst du sein, weil du geglaubt hast, denn es wird erfüllt werden, was dir vom Herrn gesagt worden ist!“ (Lukas 1, 45)

... ich vertraue Gott, dass es so gehen wird, wie es mir gesagt worden ist.“ (Apostelgeschichte 27, 25)

(Abraham) zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag.“ (Römer 4, 20+21)

Gott hat dich gebeten, sein Wort dir zu Herzen zu nehmen und es dort festzuhalten. Glauben ist der richtige Weg, durch den das Wort erfasst und in die innersten Tiefen des Herzens aufgenommen wird. Möge dir immer klarer werden, was Glaube ist. Du wirst dabei einen Einblick gewinnen in die Gründe, warum große Dinge an den Glauben geknüpft sind. Du wirst der Erkenntnis zustimmen, dass die vollständige Erlösung täglich von unserem Glauben abhängt. (1. Johannes 5,4-5)

Ich bitte den Leser, noch einmal die drei Bibelverse durchzulesen, die über diesem Abschnitt stehen, um herauszufinden, was der Hauptgedanke ist, den sie uns über den Glauben lehren. Sie helfen uns erkennen, dass Glaube sich immer auf etwas bezieht, was Gott gesagt oder versprochen hat. Wenn ein ehrenhafter Mensch etwas sagt, dann hält er sich auch daran; nach dem Reden folgt das Handeln. So ist es auch mit Gott: wenn er etwas tun will, sagt er es zuvor in seinem Wort.

Wenn der Gläubige von dieser Überzeugung erfüllt ist und darin gefestigt ist, tut Gott für ihn immer, was er gesagt hat. Bei Gott gehen Reden und Handeln immer zusammen; die Tat folgt dem Wort. „Sollte er es sagen und nicht auch tun?“ (2. Samuel 7,25) Wenn ich ein Versprechen Gottes habe, kann ich immer sicher sein, dass er es auch halten wird. Ich muss einfach das Wort ergreifen, es festhalten und auf Gott warten. Gott wird sich um die Erfüllung seiner Verheißung kümmern. Ehe ich noch irgend etwas fühle oder erlebe, halte ich die Verheißung fest; und ich weiß im Glauben, dass Gott etwas Gutes für mich bewirkt. (Lukas 1,45; Johannes 3,33)

Was ist Glaube? Nichts anderes als die Gewissheit, dass das, was Gott sagt, wahr ist. Wenn Gott sagt, dass etwas existiert, dann jubelt der Glaube, obwohl er noch nichts davon sieht. (Epheser 3,17) Wenn Gott sagt, dass er mir etwas gegeben hat, dass etwas im Himmel mir gehört, dann weiß ich im Glauben mit völliger Sicherheit, dass es wirklich mein ist. (Johannes 3,16-17+36) Wenn Gott sagt, dass etwas geschehen wird oder dass er etwas für mich tun will, dann ist das für den Glauben so, als hätte ich es schon gesehen. (Römer 8,38; 1. Thessalonicher 5,24) Dinge, die existieren, aber die ich nicht gesehen habe, und Dinge, die noch nicht existieren, aber kommen werden, sind für den Glauben ganz sicher. „Es ist aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das, was man hofft, ein festes Überzeugt sein von Dingen, die man (mit Augen) nicht sieht.“ (Hebräer 11,1) Glaube fragt immer nur danach, was Gott gesagt hat und verlässt sich auf seine Treue und die Macht, sein Wort zu erfüllen.

Lasst uns die Schriftstellen nun nochmals betrachten. Von Maria lesen wir: „Selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.“

Alles, was das Wort Gottes sagt, wird sich für mich erfüllen; so glaube ich also. Von Abraham wird berichtet, dass er völlig überzeugt war, dass Gott das, was er verheißen hatte, auch erfüllen könne. Das ist Glaubensgewissheit ‑ überzeugt sein, dass Gott tun wird, was er verheißen hat. Genau das stellt Paulus fest: „Denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist.“ Es stand für ihn fest, dass Gott seinem Wort gemäß handeln würde.

Neue Glaubende in Christus, das neue, das ewige Leben in euch ist ein Leben im Glauben. Seht ihr nicht, wie einfach und wie gesegnet dieses Leben im Glauben ist? Täglich gehe ich zum Wort Gottes und höre, was Gott gesagt hat, was er getan hat und tun wird. (Hebräer 10,35; 1. Petrus 1,3) Ich nehme mir Zeit, in meinem Herzen das Wort zu bewahren, das Gott gesprochen hat. Und ich halte es fest, ganz sicher, dass Gott das, was er versprochen hat, er auch erfüllen kann. Und dann warte ich in einem kindlichen Geist auf die Erfüllung all der herrlichen Verheißungen seines Wortes. Meine Seele erfährt dieses Wort: „Selig ist die, die geglaubt hat; denn es wird vollendet werden, was ihr gesagt ist von dem Herrn.“ Gott verspricht - ich glaube - Gott erfüllt es: das ist das Geheimnis des neuen Lebens.

Gebet

0 mein Vater, ich danke dir für dieses gesegnete Leben im Glauben, in dem wir wandeln dürfen. Ich vermag nichts, doch du kannst alles tun. Du hast in deinem Wort von all dem gesprochen, was du tun kannst. Und jedes Wort, das ich vertrauensvoll aufgreife und vor dich bringe, das erfüllst du. Vater, in diesem Glaubensleben, das so einfach und so herrlich ist, will ich mit dir wandeln. Amen.

Denke darüber nach und sprecht miteinander über:

  1. Der Christ muss die Heilige Schrift lesen und erforschen, um sein Wissen zu erweitern. Zu diesem Zweck liest er täglich einen oder mehrere Abschnitte der Bibel. Aber er liest die Heilige Schrift auch, um seinen Glauben zu stärken. Zu diesem Zweck muss er ein oder zwei Verse nehmen und sie zum Gegenstand besonderen Nachdenkens machen, um sie so vertrauensvoll auf sich selbst anzuwenden.

  2. Lass dich nicht in die Irre führen von denen, die sagen, der Glaube sei etwas Großes und Unverständliches. Glaube ist nichts anderes als die Gewissheit, dass Gott die Wahrheit sagt. Nimm die Verheißungen Gottes und sage zu ihm: „Ich weiß gewiss, dass diese Verheißung wahr ist und dass du sie erfüllen wirst.“ Das wird er dann auch tun.

  3. Klage nie über Unglauben, als ob er nur eine Schwäche wäre, der du nicht abhelfen kannst. Als Gottes Kind hast du die Kraft zu glauben ‑ wie schwach du sonst auch immer sein magst ‑, denn der Geist Gottes ist in dir. Du musst nur dies eine festhalten: Niemand kann irgend etwas verstehen, wenn er nicht die Macht hat, zu glauben; er muss nur damit anfangen, ständig dem Herrn zu sagen, dass er sicher ist, dass sein Wort die Wahrheit ist. Er muss die Verheißung festhalten und sich wegen ihrer Erfüllung auf Gott verlassen.

(A. Murray „Spurwechsel – Orientierung zum Leben“ – bearbeitet von Manfred Herold)



Manfred Herold