Lektion 40 - Die christliche Freiheit

So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!“ ( Galater 5,1)

Der drängende Wunsch nach Freiheit bewegt in jeder Generation weltweit viele Menschen. Die Bibel erklärt uns woran das liegt: Der Mensch ist ohne Gott unfrei, ein Knecht der Sünde. Er kann sich aus dieser Sklaverei nicht selbst befreien. Er kann also nicht anders als zu sündigen und erlebt erst dann Befreiung, wenn er Jesus das Sündenproblem in seinem Leben lösen lässt. Deshalb wird im Evangelium wahre Freiheit durch eine enge Bindung an Jesus, den Überwinder der Sünde und des Todes und wahren Herrn des Lebens angeboten. Darüber wollen wir heute morgen an Hand der Bibel nachdenken.

Freiheit – wovon? „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ (Römer 8,2) Der Mensch ist von Geburt an unfähig, sich von dem Zwang zur Sünde zu befreien. Wir nennen das heute Egoismus. (Johannes 8,34) Hebt diese Tatsache die Verantwortung des Menschen auf? Nein! Schon der Bericht vom Sündenfall macht deutlich, dass Gott den zur Sünde verführten Menschen nicht aus seiner Verantwortung entließ, sondern ihn zur Rechenschaft zog (1.Mo.3,9-14). Die teuflische Verführung entschuldigt die Sünde des Menschen nicht.

Jeder Mensch lebt auf eigene Verantwortung. Niemand kann sie mir abnehmen. Auch der sich heute in unserer Gesellschaft immer weiter entwickelnde „Unschuldswahn“ nach dem Motto „Schuld sind immer die anderen“ ändert nichts an der Tatsache, dass jeder für sich verantwortlich ist. Wir benötigen also dringend jemanden, der uns aus der Sklaverei der Gottlosigkeit und des Egoismusses befreit. (1. Petrus 1,18) Die Verkündigung des Evangeliums schafft einen Freiraum zur Entscheidung. Diesen Freiraum gilt es für die richtige Entscheidung, für ein frohes „Ja“ für Gott zu nutzen. Weil Gott uns liebt, hat er uns freigekauft, damit wir uns für ihn, für seine Aufgaben und Ziele entscheiden. Hast du den Freiraum, den die Verkündigung des Evangeliums schafft, bereits zu einem dankbaren „Ja“ für Gott genutzt? Wer die Liebe Gottes vertrauensvoll annimmt, erfährt diese beginnende Befreiung. Unsere Verantwortung liegt darin, uns befreien zu lassen, d.h. uns zu bekehren.

Freiheit – wodurch? „Christus hat euch losgekauft, aber nicht mit Geld, sondern mit seinem eigenen kostbaren Blut, das er als unschuldiges, reines Lamm Gottes für uns geopfert hat.“ (1. Petrus 1,19) Durch den Freikauf Jesu am Kreuz kann Sünde in jeder Ausprägung überwunden werden. Eine lebendige Beziehung zu Jesus überwindet jede Unfreiheit, löst jede falsche Bindung und auch jede zerstörerische Sucht. Ist das keine gute Nachricht?! Freiheit ist durch das, was Jesus für uns tat und durch den Heiligen Geist in uns tun will möglich!

Christus ist gekommen, um die Knechte der Sünde aus dieser Knechtschaft zu befreien. Deshalb spricht Paulus die Christen als Menschen an, die „frei von der Sünde geworden sind“ (Römer 6,18), die also diese Möglichkeit auch nutzen. Das bedeutet, dass man von der Fixierung auf sich selbst, auf seine eigenen Bedürfnisse und seinen eigenen Spaß loskommt. Diese Freiheit, zu der Christus befreit, besteht nicht darin, dass ich tue, was ich will, sondern dass ich will, was ich in Gottes Augen soll. - Bist du dabei, genau dies durch den Heiligen Geist in dir vollbringen zu lassen? Das ist deine Verantwortung! Deine Verantwortung besteht weiter darin, dass du dich reinigen und von falschen Verhaltensweisen trennen lässt. Dass du erkennbare Fortschritte machst, weg von deiner Selbstsucht im zwischenmenschlichen Bereich, hin zu größerer Sensibilität und Rücksichtnahme.

Deine Verantwortung besteht darin, dass du deine dir von Christus erworbene Freiheit auch bewahrst! Du schätzt sein großes Opfer nicht, wenn du dich z.B. nicht von deiner Lieblingssünde freimachen lässt oder dich leichtfertig in Verhaltensweisen ziehen lässt, die ihn sein Leben kosteten, d.h. wenn du leichtfertig oder sogar gewohnheitsmäßig sündigst. - Vergeben lassen wir uns die Schuld schon gern. Aber ganz auf sie verzichten wollen viele nicht! Das ist Heuchelei!

Freiheit – wozu? „Durch Christus wurde euch die Freiheit geschenkt. Das bedeutet aber nicht, dass ihr jetzt tun und lassen könnt, was ihr wollt. Dient einander in Liebe.“ (Galater 5,13) Wir sind frei gemacht worden, um ganz für Jesus, für seine Absichten und Ziele leben zu können. Darin sehen Christen die Erfüllung ihres Lebens. Denn sie könnten ihr Leben nie so gut und für sie passend planen, wie es unser liebender Herr vermag.

Als Befreite, welche die grandiosen Möglichkeiten Jesu, wie Sündenvergebung, das Ausmerzen von Charakterfehlern, die Befreiung von Süchten nutzen, - sollen und können wir dienen, d.h. andere in die göttliche Freiheit führen. Das ist Gottes Ziel, welches er durch die Seinen erreichen will. Auf diesem Weg will er sich um alles, was wir nötig haben kümmern, dafür sollen wir uns um seine Angelegenheiten kümmern. (Matthäus 6,33) So wird unser Leben umgekrempelt. Wir müssen weder den Grundsätzen der Welt, noch der Sünde oder unserem Ich mehr dienen. Das Ergebnis ist: Liebe zu Jesus und dem Nächsten. So wird auch klar: Jähzornige sind nicht in der Lage, den Frieden Gottes überzeugend zu verkünden! Nikotin-, Alkohol- oder Tablettenabhängige sind nicht in der Lage, glaubwürdig von der Auferstehungskraft Jesu Zeugnis abzulegen! Diese Geschwister reißen mit der Rechten ein, was sie mit der Linken aufzubauen versuchen!

Freiheit ist, wenn ich tun kann und will, was ich nach Gottes Willen tun soll. Christen sind von Jesus befreit worden, um ihm zu gehorchen, d.h. in den Bahnen, die Jesus für unser Leben vorgezeichnet hat, zu leben. Wir haben keine Freiheit zum Ungehorsam Gott gegenüber, keine Freiheit gleichgültig, desinteressiert oder faul zu sein. Wir haben nicht die Freiheit, den Maßstab unserer Freiwilligkeit selbst festzulegen oder das Evangelium anderen gegenüber zu verschweigen. Diese „Freiheiten“ werden uns von Satan vorgegaukelt, doch sie werden uns ins Verderben führen. Wir dürfen nicht denken, dass uns Jesus durch sein eigenes Blut und Leben von der Sünde frei gekauft hat, um uns dann die Freiheit zu geben, weiterhin in Sünde zu leben, die uns zerstört. Echte Selbstbeherrschung, die der Heilige Geist wirkt, ist ein Erweis wahrer Freiheit.

Christen sind verpflichtet, den geistlichen Kampf zu führen, nicht nur für sich, sondern auch für die Geschwister. (1.Timotheus 6,12) Jesus wird uns einmal danach fragen! Begabte Christen haben die Pflicht, anderen zu dienen, ja sogar „die Schwachen zu tragen“. (Römer 15,1) Dazu sind wir befreit worden. Danach wird uns Jesus einmal fragen. Christen sind verpflichtet füreinander zu danken (Römer 16,4), uns gegenseitig an Gottes Wort zu erinnern (2. Petrus 1,13) und für alles werden wir uns einmal zu verantworten haben. Bei den Punkten „Freiheit - wovon?“ Und „Freiheit - wodurch?“ ziehen viele Christen noch mit. Aber bei der Antwort auf die Frage: Freiheit wozu? passen sie. Sie missverstehen die Freiheit im Sinne von Autonomie und Zügellosigkeit und verleugnen gerade damit das Erlösungswerk Christi.

Manfred Herold

Manfred Herold