Lektion 44 - Die Versuchung

In seiner Torheit genießt Satan die Erregung, heute eine Schlacht zu gewinnen, auch wenn er morgen im Feuersee größte Qualen leiden muss. Hier wird etwas vom Kern des Bösen deutlich: Das Begehren, sich gegen Gott aufzulehnen – auch in der völligen Gewissheit, dass Gott am Ende siegen wird. Es war für Satan zu erniedrigend, offen zuzugeben, dass er geschlagen war. So verdrehte er die Tatsachen und gab seine Niederlage als einen Triumph aus.

Sein nächstes Ziel waren die Menschen Adam und Eva. Sie waren zu dem Zweck erschaffen worden, um die Erde wieder für Gott „zurück zu gewinnen“.

Die Strategie Satans – die Lüge

Er ist „ein Lügner und ein Vater derselben“ (Johannes 8,44). Wir sehen das schon bei der ersten Versuchung Evas im Garten:

  1. Er lügt, indem er sich als Schlange verstellt – 1. Mose 3,1 (oder als „Engel des Lichts“ 2. Korinther 11,14; als „Widerchrist“ 1. Johannes 2,22; als „falsche Propheten und Lehrer“ Offenbarung 16,13; 2. Petrus 2,1)

  2. Er lügt, wenn er von Gott redet. Satan redet viel von Gott. Er tut dies jedoch nur mit einem Ziel: Gott falsch oder verzerrt darzustellen. - 1. Mose 3,1 - Satan brachte Eva dazu, sich auf das Verbot bezüglich des EINEN Baumes zu konzentrieren und machte sie so blind für die hunderte Bäume, von denen ihnen zu essen erlaubt war. Das eine Verbotene wurde benutzt, um das zahllose Erlaubte wertlos erscheinen zu lassen.

  3. Er lügt, indem er die Konsequenzen seines Handelns verbirgt – 1. Mose 3,4 (Stolz, Lüge, Ehebruch, Pornographie, Alkohol, Tabletten etc.). Er verspricht den Menschen zu geben, was sie wollen, dabei gibt er ihnen nur, was er will.

  4. Er lügt, indem er uns Großartiges auf seinem Weg verspricht – 1. Mose 3,5 – Befriedigung unserer Bedürfnisse auf seinen Wegen, durch seine Mittel.

Beachte die widersprüchlichen Ansichten von Gott, die Adam und Eva vorgestellt werden. Einerseits war Gott zu gut, um ihren Tod zu verursachen. Andererseits war er zu böse, um sie ihre Möglichkeiten verwirklichen zu lassen. So setzte Satan Verwirrung an die Stelle des Verstehens.

Mit einer Mausefalle kann man Opfer fangen, während man selbst im Hintergrund bleibt. Eine Mausefalle verspricht Nahrung, während die Konsequenzen verborgen bleiben. Die Maus sieht nur den Käse und weiß nichts von der Bedeutung des Drahtes und der gespannten Sprungfeder. In ähnlicher Weise will Satan uns über die faszinierenden Vorgänge im Ungewissen halten, die sich in der unsichtbaren Welt abspielen. Er will, dass wir unsere Umstände für gewöhnlich halten und seine Fallen für unverdächtig. Doch hinter der Falle steht der Fallensteller und hinter der Lüge steckt der Lügner. 2. Korinther 11,3-4 – Manchmal verwendet er offensichtliche Lügen, ein andermal vermischt er Irrtum und Wahrheit. Sind wir blind für einen Teil der Wahrheit, dann sind wir offen für die Täuschung.

Satan ist ein...

  • Angler - Er ködert sie mit den verschiedensten, passendsten Ködern. (Kain – Eifersucht; Achan - Stange Gold; Simson – Frau; Absalom – Königskrone)

  • Lügner – Johannes 8,44; Matthäus 7,20  Das erreichte Ziel gibt genaue Auskunft über den zurückgelegten Weg.

  • Menschenkenner – Durch seinen Verbündeten „Fleisch“ kennt er genau, wie wir „ticken“. Er nutzt jede Schwachheit für sich.  Galater 5,19-21

  • Verleumder – Epheser 4,27  Herabsetzendes, leichtfertiges, verleumderisches Reden ist eine Hauptwaffe des Satans.

  • Verkläger – Offenbarung 12,10  wir werden so leicht zu Komplizen Satans

  • Mörder – Römer 6,23  Er will uns kaputtmachen. Dazu sind ihm alle Mittel recht.

Der Christ als neue Schöpfung (2.Kor.5,17) steht also in einer äußerst ernsten Auseinandersetzung:

  • Zwischen dem Herrschaftsan­spruch des Heiligen Geistes über das neue Leben zur gänzlichen Durchheiligung (Römer 6,12f) und den

  • Begierden des Flei­sches (Galater 5), die seinen Leib, seine Glieder, seine Psyche mit ihrem Den­ken, Fühlen, Wollen als Operationsba­sis benutzen möchten, um ihn wieder in ihre Abhängigkeit zu brin­gen.

Die Angriffe des Feindes auf unser Leben wären weitestgehend er­folglos, wenn unser „Fleisch“ nicht immer in dieselbe Kerbe hiebe. Das „Fleisch“, unser innerer Feind, der als Spion in Gottes Territori­um lebt, ist wahrscheinlich für mehr Niederlagen von Christen ver­antwortlich, als alle Angriffe von Satan und seinen Helfern zusammen. - Machen wir uns bewusst, wie eine „Versuchung“ abläuft und was da­bei passiert:

  1. Der Verbündete des Feindes in uns ist unser „Fleisch“. Es kennt sich in der „Burg“ unseres Lebens genauestens aus.

  2. Die Eingangstore in unser Leben sind unsere Sinne. Durch sie kommen die Reize der Welt in uns hinein.

  3. Das „Fleisch“ weiß genau, wo die Schlüssel zur Burg liegen: bei der Begierde!

  4. Der Wille soll die Begierde in der Kraft des Heiligen Geistes beherrschen!

  5. Wenn das nicht geschieht, wird die Begierde die Sinne (Tore) für den Feind öffnen.

Ergebnis: Sünde, d.h. der Einbruch des Feindes in unser Leben!

Hier, in der inneren Auseinandersetzung mit dem Widersacher wird der entscheidende Kampf gekämpft. Wir werden nur in dem Maße ge­gen die äußeren Feinde siegreich vorgehen können, wenn wir in unse­rem Inneren entsprechende Fortschritte machen. In der Gemeinde können wir es zu lernen, allen Erscheinungsformen des Fleisches entgegenzutreten und ihm keinen Lebensraum zu lassen.

Satan erwies sich als Lügner: Adam und Eva starben an dem Tag, an dem sie die Frucht aßen. Ihre Leiber begannen physisch zu sterben, ihr Niedergang geschah langsam, war aber unvermeidlich. Sie starben geistlich, indem sie von Gott getrennt wurden. Sie würden auch ewig sterben, wenn Gott nicht eingriff.

Zusammengestellt von Manfred Herold

Manfred Herold