Lektion 47 - Wille Gottes - 2.

Die erste Frage, die Paulus stellte, nachdem er in Jesus den Messias erkannt hatte war: „Herr, was willst du, dass ich tun soll?“ (Apostelgeschichte 9,6) Er hatte sofort begriffen, dass eine echte Bekehrung darin besteht, fortan nicht mehr seinen, sondern Gottes Willen zu tun. Danach verlangte er, das tat er dann auch!

„Wie erkenne ich den Willen Gottes?“ 2.

5. Der Verstand - 2. Timotheus 2,7; Apostelgeschichte 10,19

Das hier gebrauchte griechische Wort bedeutet: Einsicht, Urteilskraft, Verständnis, Verstand haben. Es bezeichnet die Fähigkeit, Dinge, Menschen oder Umstände kritisch beurteilen zu können. (Markus 12,33; Lukas 2,47; Epheser 3,4; Kolosser 1,9; 2,2; 2.Timotheus 2,7) Dieses Wort wird in der Bibel überraschenderweise überwiegend positiv beurteilt. Jesus will unseren Verstand erleuchten und ihn zu seinem Werkzeug machen. Sprüche 3,5 ließ mich lange Zeit unangemessen kritisch dem menschlichen Verstand gegenüber eingestellt sein. Ich beachtete nicht, dass ich einem Werkzeug gegenüber kritisch eingestellt war, dabei hätte ich dem, der es benutzt gegenüber kritischer sein sollen. Die Bibel warnt davor, dass der autonome menschliche Verstand das Kommando führt, die höchste Instanz in unserem Leben ist. Der Verstand soll nun aber keineswegs ausgeschaltet werden, sondern vielmehr, wie auch unser Wille und unser Gefühl „geistgeleitet“ und „geistbeherrscht“ sein. Als „Gefangener Christi“ (2. Korinther 10,5) kann und soll er uns gute Dienste leisten. Zerstörung der Gesundheit, Verschleudern des Eigentums, Aufgeben der Existenz, Anknüpfung aussichtsloser Beziehungen, Ausschlagen lebensrettender Operationen können sehr leicht, wenn sie nicht in Übereinstimmung mit den Punkten 1 - 3 (Heiliger Geist, Gottes Wort, Geschwister) geschehen, außerhalb des Willens Gottes liegen. (Psalm 32,8)

6. Die Umstände - Jeremia 1,5

Es ist kein Zufall, welcher Art die uns bestimmenden Lebensfaktoren sind: Charakter, Elternhaus, Gemeinde, Beruf, Ausbildung, Begabung... Hieraus ergeben sich oft Grundlinien für unseren Lebensweg, die ihn nach Gottes Willen mitgestalten (Epheser 1,4). Deshalb besteht unsere größte Verantwortung in der Regel auch darin, dass wir das Nächstliegende tun, die scheinbaren Kleinigkeiten zuverlässig erledigen. Nur so werden wir im Kleinen treu erfunden (Lukas 16,10+19,17) und deshalb vielleicht auch über viel gesetzt. Wir lassen uns zu oft vom Außergewöhnlichen verführen.

7. Die Liebe zur Wahrheit - 2. Thessalonicher 2,10

Die alles entscheidende Frage in unserem Zusammenhang ist die Frage: „Lieben wir Gott? Lieben wir seinen Willen?“ Wenn ich jemanden liebe, fällt es mir nicht schwer, seinen Willen zu erkennen und zu tun! Wer Jesus Christus als seinen Herrn annimmt, dem schenkt er sein Auferstehungsleben, das darauf drängt, in seiner praktischen Ausgestaltung Jesus ähnlich zu werden. Bei diesem Prozess, den wir auch Heiligung nennen, gibt es Stockungen, die häufig darauf zurückzuführen sind, dass wir die Wahrheit, die wir glauben, nicht lieben.

Man kann die Wahrheit auch aus Angst vor Strafe tun. Man kann ihr murrend und voller Widerspruch folgen. Aber Gott möchte, dass wir die Wahrheit, (= Jesus Christus) lieben. Das ist nicht nur das Beste für uns, sondern auch das klarste Zeugnis für Jesus Christus. (Liebst du es, die Wahrheit zu sagen? . .anderen zu vergeben? .. Zeugnis abzulegen? . .deine Gaben in der Gemeinde einzubringen? .. dir die Wahrheit sagen zu lassen? .. barmherzig zu sein?)

Wer die Wahrheit nicht liebt, gerät in unserer betrügerischen, lügnerischen Zeit in große Gefahr, vom Satan, der sich auch als Engel des Lichts verstellt, verführt zu werden. „(Satan wird Christen belügen und betrügen), welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben“ 2.Thessalonicher 2,10 Der Wille Gottes wird deshalb so wenig getan, weil er so wenig geliebt wird. - Bitte den Vater darum, dir diese Liebe zur Wahrheit zu schenken und zu stärken.

Manfred Herold

Manfred Herold