Lektion 54 - Gemeinde Jesu Christi - 2.

Jesus spricht: „Ich werde meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreichs werden sie nicht überwältigen.“ Matthäus 16,18

Wir haben die Gemeinde anzusehen und zu bauen als...

2.) Der Tempel Gottes Epheser 2,20-22

Apostelgeschichte 7,48 „Der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Hän­den gemacht sind.“ Er als der Lebendige will lebendige Wohnun­gen haben! Sogar den Korinthern schrieb Paulus: 1. Korinther 3,16-17 Un­ser Leib, nicht unser Geist oder unsere Seele, ist der Tempel des heili­gen Geistes und zugleich Glied Christi (1. Korinther 6,15+19). Deshalb ge­hören wir uns auch nicht mehr selbst! Sind wir als sein Eigentum ihm zu uneingeschränkter „Verwendung“ hingegeben?

  1. Die Gemeinde als Ort der Begegnung zwischen Gott und Mensch. In der Wohnung Gottes bei den Menschen wird uns, wie nirgendwo sonst, das Verlangen Gottes nach liebender Gemeinschaft mit den Menschen gezeigt. Von dieser innigsten Gemeinschaft sind bereits Stiftshütte und Tempel wunderbare Vorbilder. In der Lebens­gemeinschaft mit Christus in der Gemeinde sind die Gläubigen:

    GERECHTFERTIGT von der Sünde (Altar)

    GEHEILIGT durch das Wort (Wasserbecken)

    ERLEUCHTET durch den Heiligen Geist (Leuchter)

    GESTÄRKT durch das Lebensbrot (Schaubrottisch)

    DIENEND in heiliger Anbetung (goldener Rauchaltar)

    BEREITET, vor seinem Thron zu erscheinen (Bundeslade)

  2. Der Gedanke des Tempels deutet auf die „Erwählung“ hin: Der „Tempel“ unterscheidet sich von anderen „Häusern“. Er ist für Gott ausgewählt und abgesondert. Gott hat auf der Erde zwei auserwählte Körperschaften: eine völkisch - nationale Auswahl, Israel und eine übervölkisch - internationale Auswahl, die Gemeinde. (Kolosser 3,12; 1. Korinther 1,27; 1.Thessalonicher 1,4) Gott rettet in der Gegenwart keine Völker, sondern einzelne Menschen (Apostelgeschichte 15,14).

    Gott erwählt stets das Törichte und Schwache.( 5. Mose 7,7; 1. Korinther 1,26ff)

    Gott erwählt, damit sie anderen ein Segen sind.( 1. Mose 12,2-3; 2. Korinther 5,20)

    Gott erwählt Erstlinge, Muster, Modelle für andere. Die Erwählten erleiden auch zuerst Gottes Zucht und Gericht. (1. Petrus 4,17; Römer 11,22)

  3. Gott sieht die Gemeinde als die Gemeinschaft derer an, in denen er durch seinen Geist wohnt. Durch die Innewohnung des Geistes Gottes ist die Gemeinde der Lebensraum Gottes in der Geschichte der Menschheit auf dieser Erde.

    Wir haben zu oft ihre Fehler im Auge. Wenn aber der Geist Gottes bereit ist, in ihr zu wohnen, in ihr und durch sie zu wirken, sollten wir dies dann nicht auch sein?! Jedes einzelne Mitglied achte auf den Heiligen Geist, der in ihm wohnt. Betrüben und dämpfen wir ihn nicht, sondern geben wir ihm mehr Raum zu freier Entfaltung und Wirksamkeit. (1. Korinther 3,16; Epheser 4,30; 1.Thessalonicher 5,19) Der Heilige Geist will und soll uns ganz erfüllen.

  4. Die Gemeinde ist das „Haus Gottes“ (1.Timotheus 3,15), wo man anbe­tet, lobt, Fürbitte einlegt, wo lebendige, heilige, Gott wohlgefällige Op­fer dargebracht werden, wo ein „wortgemäßer“ Gottesdienst gefeiert wird. (Römer 12,1-2) Schließen sich von diesem Gedanken her, nicht manche Aktivitäten in der Gemeinde von selbst aus?

    Biblische Besinnung:

    1. Ist unsere Gemeinde wirklich ganz für Gott, oder doch überwiegend für Menschen da?

    2. Ich will mir als Mitglied der Gemeinde der unverdienten Ehre bewusst sein, Tempel Gottes zu sein!

    3. Ich will mich nicht mehr über die vielen Törichten und Schwachen in der Gemeinde ärgern!

    4. Der „Herr des Tempels“, der Heilige Geist, soll den ersten Platz in mei­nem Leben und in der Gemeinde einnehmen!

Manfred Herold

Manfred Herold