Der Heilige Geist löst Freude aus.

Jesus spricht: „Aber jetzt gehe Ich zu dem, der Mich gesandt hat. Und keiner von euch fragt Mich: ›Wohin gehst du?‹ Denn ihr seid erfüllt von tiefer Traurigkeit über das, was Ich euch sage. Doch glaubt Mir: Es ist gut für euch, dass Ich weggehe. Denn wenn Ich nicht von euch wegginge, käme der Helfer nicht zu euch; wenn Ich aber gehe, werde Ich Ihn zu euch senden. Und wenn Er kommt, wird Er die Welt überführen im Hinblick auf Sünde und im Hinblick auf Gerechtigkeit und im Hinblick auf Gericht. Er wird ihnen zeigen, worin ihre Sünde besteht: darin, dass sie nicht an Mich glauben. Er wird ihnen zeigen, worin sich ´Gottes` Gerechtigkeit erweist: darin, dass Ich zum Vater gehe, wenn ´Ich euch verlasse und` ihr Mich nicht mehr seht. Und was das Gericht betrifft, wird Er ihnen zeigen, dass der Herrscher dieser Welt verurteilt ist.“ (Johannes 16,5-11) Jesus versichert hier Seinen Nachfolgern, dass wir gegenüber denen, die damals mit Jesus leibhaftig durch Israel zogen, nicht benachteiligt sind. Womit begründete Er Seine Feststellung?

Weil der Heilige Geist kommt, d.h. für uns heute, gekommen ist. Für Jesus war der Heilige Geist also nicht nur „ein Ersatz“ für Ihn, sondern der denkbar beste Beistand und Stellvertreter, den es gibt. Warum? Weil allein Er in der Lage ist, uns in die völlige Freude einzuführen („Ich sage euch das, damit Meine Freude euch erfüllt und eure Freude vollkommen ist.“ Johannes 15,11). - Aber weshalb sind so wenige Christen heute von dieser Freude erfüllt? - Weil sie entweder das Werk des Heiligen Geistes nicht gut genug kennen, oder Sein Wirken nicht erwarten und es deshalb nur sehr bruchstückhaft erleben. Um dem abzuhelfen, möchte ich heute über die herrliche Aufgabe des Heiligen Geistes hier und heute predigen.

1. Er überführt dich von Sünde, um dadurch bleibende Freude in dir auszulösen.

..Er kommt, (und) wird der Welt zeigen, dass sie im Unrecht ist; Er wird den Menschen die Augen öffnen für die Sünde …dass sie nicht an Mich glauben.“ (Johannes 16,8-9) - Wozu überführt der Heilige Geist Menschen von Sünde? Um durch die klare Diagnose, die Notwendigkeit der einzig hilfreichen Therapie (Jesus vertrauen) deutlich zu machen. Er will uns damit also nicht quälen, sondern Er tut uns dadurch einen großen Gefallen! - Wieso?

Weil du allein so das wahre Wesen der Sünde erkennen lernst. Er weiß am allerbesten, wie gefährlich die Sünde, d.h. das Leben in Eigenregie ist. Wir wissen es in aller Regel nicht. Oft wollen wir es gar nicht wissen. Aber Er kennt den Preis, den Jesus zur Tilgung deiner Sünden bezahlen musste. Er weiß am allerbesten was Jesus deine Sünde gekostet hat. Deshalb verharmlost Er sie nicht. Deshalb überspielt Er sie nicht. Deshalb verhindert Er das Vergessen derselben. Wozu?

Er will dich im Glauben stärken, damit du alles Leben-hemmende, Freude-verhindernde, Tod-bringende in deinem Leben klar erkennst. Nur dann wird der Wunsch in dir immer stärker werden, mit all dem nichts mehr zu tun haben zu wollen, weil die Sünde überwunden ist (Sprüche 8,13).

Er lässt nicht locker, weil Er weiß, dass die Sünde schlimmer ist als jeder Krebs, den du, wenn er bei dir diagnostiziert würde, sofort und schonungslos behandeln lassen würdest. Du würdest deine Arbeit und deine Lieben verlassen, du gingst ins Krankenhaus und ließest allerlei unangenehme und schmerzhafte Behandlungen über dich ergehen, damit der Krebs überwunden würde.

Der Heilige Geist verherrlicht Jesus als das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt weggetragen hat (Johannes 1,29). - Danke dem Heiligen Geist für Sein von Sünde überführendes Werk! So führt Er dich näher zu Jesus, d.h. in bleibende Freude hinein! - Wozu? Damit Jesus dein herrlichster Schatz wird und ewige ungetrübte Freude an Ihm dich zur Ehre Gottes des Vaters erfüllt.

2. Er überträgt dir Jesu Gerechtigkeit, um dadurch bleibende Freude in dir auszulösen.

„..Er wird ihnen zeigen, worin sich ´Gottes` Gerechtigkeit erweist: darin, dass Ich zum Vater gehe..“ (Johannes 16,10) – Du und ich meinen in unserer Selbstverliebtheit und Selbstüberschätzung allerlei Gründe zu finden, weshalb Gott uns doch auch so, wie wir sind, annehmen müsste.

Der Heilige Geist arbeitet daran, dass ich der Realität ins Auge schauen lernen, dass ich mich so ansehen lerne, wie Gott mich ansieht und so einzuschätzen lerne, wie Gott mich einschätzt. (Römer 3,10-18) Auf diese Weise führt Er mich zu rechter Gottesfurcht. Sie lässt uns völlig nackt vor Gott stehen, lenkt aber, bevor uns die Verzweiflung verschlingt, unseren Blick auf Jesus Christus und Seine Gerechtigkeit, die durch den Glauben zu unserer Gerechtigkeit wurde. Diese Gerechtigkeit ist unsere einzige Hoffnung im Leben und im Sterben! Auch hier wird deutlich, wie der Heilige Geist zuerst die Diagnose stellt und dann die Therapie zeigt.

Der Heilige Geist zeigt nämlich nicht nur deinen Mangel auf, sondern Er führt dir zugleich Jesus vor Augen, der deine Gerechtigkeit ist (1. Korinther 1,30). Jesus hat durch Sein Leiden, Sterben und Auferstehen jedem Glaubenden die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, erworben (Römer 4,25). Wer immer sich im Glauben mit Jesus verbinden lässt, dem wird Seine Gerechtigkeit als die eigene angerechnet.

Und eben dieser Jesus, der dir durch den Glauben Seine Gerechtigkeit schenkt, wirkt nun durch den Heiligen Geist darauf hin, dich gerecht zu machen. Deshalb dringt Er darauf, dass du dich korrigieren und verändern lässt, dass du Seinem Wirken stillhältst, wo du normalerweise in die Luft gehen würdest. So will Er dich in Jesu Bild umgestalten und dich der größten und ewigen Freude zuführen.

Beachte: - Als der Sohn zu Seinem Vater auffuhr, bewies Er damit, dass Er der Gerechte ist. Er hat das Erlösungswerk vollendet und ist dahin zurückgekehrt, wovon Er ausgegangen ist. Nun soll jeder, der an Jesus als seinen Herrn und Erlöser glaubt wissen, dass Jesu Gerechtigkeit seine Gerechtigkeit ist. - Das löst jubelnde Freude aus! So wird Jesus dein herrlichster Schatz und deine ewige ungetrübte Freude zur Ehre Gottes des Vaters.

3. Er überzeugt dich vom Gericht über Satan, um dadurch bleibende Freude in dir auszulösen.

„..was das Gericht betrifft, wird Er ihnen zeigen, dass der Herrscher dieser Welt verurteilt ist.“ (Johannes 16,11) - Was bedeutet das? Der Heilige Geist will Christen davon überzeugen, dass Satan, der Fürst dieser Welt, gerichtet ist. „Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon.“ (1. Johannes 2,8) Seit Golgatha steht es fest: Satan ist entlarvt, verurteilt und besiegt. Aber er ist noch nicht all seiner Macht beraubt. Das zeigen seine wütenden und heimtückischen Rückzugsgefechte. Aber eins steht fest: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57) Darauf können und sollen wir uns verlassen. Damit sollst du in deinem persönlichen Leben, deiner Familie, deiner Gemeinde, deiner Umwelt rechnen! Die Gewissheit, dass Satan besiegt ist, löst Freude bei dir aus!

Der Heilige Geist droht nicht mit dem Gericht, sondern Er will dich davon überzeugen, mit Jesu Sieg über Satan in deinem Alltag zu rechnen. Indem der Heilige Geist dir vor Augen führt, dass der große Lügner (Johannes 8,44) ein für alle mal verspielt hat, will Er dich davon abhalten, immer noch auf die Welt und alles, was in ihr ist, zu setzen.

Der Heilige Geist möchte dich davon überzeugen, kein Kapital mehr in diese „bankrotte Firma“ zu investieren. Dich nicht mehr in einer falschen Weise mit ihr einzulassen. Dich aus ihrem Gefahrenbereich zurückzuziehen. Nicht mehr am gleichen Joch mit den Ungläubigen zu ziehen (2. Korinther 6,14). Die Lebensart dieser Welt, ihre Überzeugungen und Meinungen zurück zuweisen, weil sie zum Tod führen.

Zudem möchte Er dich und mich dazu veranlassen, uns immer wieder selbst zu prüfen, ob wir tatsächlich für Gottes neue Welt leben, denken und arbeiten! (2. Korinther 13,5; Matthäus 6,33) Dieser fortlaufende Dienst des Heiligen Geistes in uns spornt uns zum Selbstgericht an, d.h. wir werden uns selbst von jeder erkannten Sünde distanzieren. (1. Korinther 11,31) Denn die Bibel lehrt, dass was auch immer der Mensch jetzt zugibt, bekennt und lässt durch Gottes Barmherzigkeit ein für allemal vergeben ist. Was der Mensch jetzt aber zudeckt oder zu verheimlichen sucht, wird im Gericht Gottes noch einmal zur Sprache kommen.

Sieh Satan als Besiegten an! Er hat kein Recht mehr, Macht über irgendein Gebiet deines Lebens auszuüben. Leiste ihm auch keinen Vorschub mehr, indem du an einer Sünde festhältst. Sie hält dem Feind eine Tür zu deinem Leben offen. (1. Johannes 3,8) Als Glieder des Leibes Jesu ist Sein Sieg unser Sieg. Satan wird zwar erst bei der Wiederkunft Christi völlig weggeschafft, aber wir dürfen und sollen schon jetzt als Sieger leben.

Der Heilige Geist überführt dich davon, dass deine Sünde getilgt ist, um dadurch bleibende Freude in dir auszulösen.

Der Heilige Geist überträgt dir Jesu Gerechtigkeit, um dadurch bleibende Freude in dir auszulösen.

Der Heilige Geist überzeugt dich davon, dass Satan gerichtet ist, damit Jesus dein herrlichster Schatz wird und ewige ungetrübte Freude dich erfüllt zur Ehre Gottes des Vaters.

Manfred Herold

Manfred Herold