Nutze deine Privilegien!

Wir wissen es alle: Mütter haben enorm große Aufgaben zu bewältigen und sie kommen, wie Väter übrigens auch, häufig in Grenzsituationen, die sie bis aufs Äußerste herausfordern. Ich will heute jedoch keine Appelle zum Durchhalten ablassen, sondern Hoffnung machen, indem ich auf Zentrales hinweise: Lieber Christ (Mutter, Vater, Kinder), denke an deine Privilegien und welche Möglichkeiten sie dir bieten! - Definition: Ein Privileg ist ein Vorrecht, das einer einzelnen Person oder einer Personengruppe zugeteilt wird. - Was sollte ein Christ über seine Privilegien wissen?

1. Denke daran WER du bist!

Sehet (= nehmt das zur Kenntnis), welch große Liebe uns der Vater dadurch erwiesen hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen, und wir sind es auch.“ (1. Johannes 3,1) - Du bist durch den dir von Gott geschenkten Glauben ein Kind, ein Sohn oder eine Tochter Gottes (Galater 3,26). - Ist das kein Grund zum Jubeln?

Du bist ein Gerechter („Da wir nun aus Glauben (= aufgrund des Glaubens) gerechtfertigt worden sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus..“ - Römer 5,1). Deine Schuld ist getilgt (Kolosser 2,14), deine Verbrechen gesühnt (Jesaja 53,5). - Welch eine Entlastung, welche Freude!

Du bist ein Glied am Leib Christi („Denn wir sind Glieder Seines Leibes..“ - Epheser 5,30). Jesus will auf dich genauso wenig verzichten, wie Du auf dein Bein verzichten willst. - Sei dankbar dafür deine Stellung! Du bist Christus wichtig!

Du bist durch deine Zugehörigkeit zu Christus ein Sieger. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57) Sein Sieg ist dein Sieg! Freu dich darüber! - Jesus will dir Seinen Sieg immer wieder neu „geben“. Er gibt dir nicht ein für allemal Sieg, so dass du Ihn danach nicht mehr brauchst. Nein, nur in der ganz persönlichen, intakten Lebensgemeinschaft mit Jesus hast du immer wieder Anteil an Seinem Sieg.

Du bist also nicht nur ein Anhängsel Jesu, sondern bist berufen, Sein Mitarbeiter (1. Korinther 3,9), ja Sein Botschafter (2. Korinther 5,20) zu sein. Dir ist die beste und allein lebensrettende Nachricht (1. Thessalonicher 1,5) der Weltgeschichte anvertraut, um sie weiterzusagen. Du bist in besonderer Weise geadelt. Bleibe dir dessen bewusst! Vergiss es keinen Augenblick!

Das alles sind Tatsachen, die völlig unabhängig von dir, deinem Verstehen, Versagen, Empfinden und deiner Lebenssituation gültig sind und bleiben. Diese grundlegenden Privilegien bilden den Felsen auf dem du stehst. Sie sind das Grundkapital, aus dem sich dein ganzer Reichtum ergibt. - Du kannst und solltest getrost sein.

2. Denke daran WAS du hast!

Weil du ein Gotteskind bist, stehst du unter Seinem Schutz! („Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ - Römer 8,31 ) Der Vater im Himmel passt auf Seine Kinder auf, Er wird dich bewahren! („..niemand wird sie aus Meiner Hand reißen.“ - Johannes 10,28) Lässt du dich von Gott festhalten? Oder wehrst du dich gegen Seine feste Hand? Sie will dich retten, damit du nicht in den Abgrund stürzt!

Unser „Sein in Christus“ ist vergleichbar mit einem Stück Papier, das zwischen die Seiten eines Buches gelegt wurde und es dann schließt. Das Blatt ist im Buch. Was auch immer mit dem Buch geschieht, es geschieht auch mit dem Blatt Papier. Wirft man das Buch weg, wirft man das Papier weg. Stellt man das Buch an einen sicheren Ort, so ist das Papier ebenfalls in Sicherheit. Ist das Papier schmutzig und voller Flecken, - man sieht es nicht mehr, man sieht nur noch das Buch. So sieht der Vater auch uns „in Christus“.

Weil du durch Jesu gerecht gesprochen bist, hast du jetzt Frieden mit Gott! („..als Glaubende haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.. - Römer 5,1) Das ist der wichtigste Friede, die wahre Quelle aller Ruhe! - Sei dankbar!

Weil du ein Kind Gottes bist, hast du von Ihm Vollmacht erhalten! (Johannes 1,12) Nur: Viele Christen haben von diesem wichtigen Privileg entweder nie gehört, sie nicht nur Kenntnis genommen oder sie nur theoretisch bejaht – aber praktisch nicht für sich persönlich angenommen und fühlen sich deshalb von Jesu Erwartungen überfordert. Das muss nicht sein!

Die Liebe Gottes ist ausgeschüttet“, sagt Paulus in Römer 5,5 wohin? „In unsere Herzen.“ Deshalb ist all die Liebe, die du jemals brauchst durch den Heiligen Geist bereits in dir. Du musst nicht bitten: „Herr, gib mir mehr Liebe, damit ich meinen Bruder lieben kann.“ Wenn du deinen Bruder nicht liebst, dann nicht deshalb, weil du nicht genug Liebe hast. Du musst es lernen, dein Privileg ernst zu nehmen und den Strom der Liebe effektiv wirken d.h. durch dich weiterfließen zu lassen.

Wie oft höre ich Christen über die hohen, harten Anforderungen stöhnen, die ein Gott wohlgefälliges Leben an sie stellt. Sie hören oder lesen aus dem Evangelium immer zuerst die Aufforderungen, Appelle oder Befehle heraus. Hör´ zu, was Gott gerade dir sagen lässt: „Du bist reich gemacht worden! Du kannst getrost als Beschenkter leben!“ - Glaubst du das? Wem glaubst du? Deinen Wahrnehmungen, deinen Gefühlen, deinen Erfahrungen oder Gottes Wort? - Hast du die Privilegien Gottes bereits angenommen und nutzt du sie?

3. Denke daran WAS du sollst!

Schwierigkeiten haben wir als Christen meist mit dem, was wir SOLLEN. Hier fühlen wir uns schnell überfordert, unfähig, ja manchmal sogar unwillig. - Was oder wer kann uns da helfen?

Ein Beispiel: Wenn ich Adama Diene bitte, seine schwarze Brieftasche herauszuholen, wird er das tun. Ich weiß, dass er eine dabei hat. (Adama holt sie aus seiner Tasche.) Wenn ich ihn jetzt bitte, mir 100,-€ daraus zu geben, wird er auch das ohne zu jammern tun. Er wird sich nicht beraubt vorkommen, auch wenn ich ihm dann sage, dass ich das Geld behalten werde. Er wird auch das gelassen hinnehmen. Wenn ich ihn dann noch bitte, mir von dem restlichen Geld einen Kasten Mineralwasser zu kaufen, weiß ich, dass er auch das tun wird, denn er hat noch genug Geld übrig.

Woher ich das alles weiß? Ganz einfach. Vor dem Gottesdienst gab ich ihm eine mit € 300,- gefüllte Brieftasche, um ihn auf diese Demonstration vorzubereiten. Wenn Adama jetzt aber die Brieftasche vergessen, oder sie nicht geöffnet und gesehen hätte, was sie enthielt, dann wäre er angesichts meiner Forderung wohl erschrocken oder zumindest verwundert. (So geht es Christen, die ihre Geburtsprivilegien nicht kennen.) Weil er jedoch wusste, was er bekommen hatte, blieb er ganz gelassen. Weil ich ihn für die Aufgaben vorbereitet hatte, deshalb konnte ich ihm auch diese Aufgaben stellen. Wenn er sich jetzt durch meine Bitten und Wünsche überfordert gefühlt hätte, müsste ich an seiner Ehrlichkeit, seiner Aufrichtigkeit oder an seinem Verstand zweifeln.

So verhält es sich mit Jesus und dir. In 2. Petrus 1,3 heißt es: „Da Seine (Jesu) göttliche Kraft uns ALLES geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient..“ Weißt du das? Kennst du deine Privilegien, deine Gaben? Viele Christen meinen, sie müssten immer NOCH MEHR von Gott erbitten. Dabei müssen sie es lernen, das ihnen bereits Geschenkte „auszupacken“ und anzuwenden. Jesus kann dir gar nicht mehr als „alles“ geben.

Weißt du dich für jede Alltagssituation völlig ausgerüstet? Voraussetzung ist: Du kennst die dir geltenden Verheißungen, du glauben sie und erfährst so in deinem Alltag, dass Gott treu ist. Wenn du deine Privilegien jedoch nicht kennst, verhältst du dich so, als hätte Adama nichts von mir bekommen und nicht in die Brieftasche geschaut, um zu erfahren, was ihm gegeben wurde.

Lerne es, deine Privilegien zu nutzen!

Lerne es, die dir übertragene Vollmacht zu gebrauchen (Johannes 1,12). Also heißt es von jetzt an: NUTZE, WAS DU KANNST! Denn erst, wenn du deine Privilegien, deine Vorrechte, in Anspruch nimmst, erlebst du, dass sie keine leeren Versprechungen sind. Sprich dir immer wieder selbst zu: „Ich vermag alles durch Den, Der mich stark macht, Christus.“ (Philipper 4,13)

Lerne es, damit zu rechnen, dass der Geist in dir sowohl das Wollen als auch das Vollbringen des Willens Gottes wirkt (Philipper 2,13). Nur dann wirst du erleben, dass es funktioniert! (Hebräer 13,21). NUTZE, WAS DU KANNST!

Lerne es, zu vertrauen, dass Jesus dir alles schenkt, um im Alltag deines Standes würdig zu leben. Deshalb stellen die Befehle Gottes (Epheser 4,1) nie eine Überforderung für dich dar. NUTZE, WAS DU KANNST!

Lerne es, immer williger zu vergeben, denn sonst wird der Herr dich „belangen“ (Markus 11,26). Er hat dir durch Christus die Fähigkeit zu vergeben geschenkt, um sie weiterzuschenken. NUTZE, WAS DU KANNST! Er befiehlt dir niemals, wozu Er dich nicht ermächtigt hat.

Lerne es, damit zu rechnen, dass der Heilige Geist dich dazu ermächtigt, nicht weiter der Sünde dienen zu müssen. „..wir wissen ja, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit ... wir der Sünde nicht mehr dienen.“ (Römer 6,6) NUTZE, WAS DU KANNST! Sage nicht: Es ist zu schwer!

Erst wenn wir aufhören, auf menschliche Art und Weise auf unsere Umstände zu reagieren, werden wir den Sieg Christi kennen lernen. Es ist z.B. schon ein Zeichen dafür, dass du im Sieg Jesu lebst, wenn du eine Sache, einen Menschen oder eine Situation, die dich normalerweise ängstigen, ganz gelassen, ohne Sorge und Angst ansehen kannst. Dieser Friede Jesu ist ein Beweis des Sieges Jesu. NUTZE, WAS DU KANNST!

Christus will nicht unser Nothelfer, sondern unser Leben sein. Die Kraft Christi wird uns nicht gegeben, um unseren Mangel wettzumachen oder die Löcher in unserem Leben zu stopfen. Er will an unserer Stelle leben. Wenn du das wirklich willst, musst du dich stark zurücknehmen („..nicht mehr ich lebe, sondern Christus in mir..“ Galater 2,20).

Es gibt in jeder Lebenslage Hoffnung, weil Gott dich reich beschenkt hat. Du solltest die Geschenke Gottes nutzen und sie dann weitergeben. Ich lade jeden Hörer ein, dies heute in seinem Leben ganz persönlich zu erproben. Jesus ist DIE Hoffnung für alle und Er lässt uns nicht im Stich. NUTZE, WAS DU KANNST, weil Christus dich durch den Heiligen Geist dazu ermächtigt hat!

Manfred Herold


PredigtManfred Herold