Was Gott sich selbst, d.h. Seinem Namen schuldig ist.

Ein Name ist nicht einfach ein leeres Wort, eine Aneinanderreihung von Buchstaben. Mein Name, - das bin ich selbst. Mein Name ist ein Platzhalter für mich. Die Nennung des Namens (wenn ich mich jemandem vorstelle), ist wie ein Brückenschlag zu einem anderen Menschen hin. So hat Gott mit der Sendung Jesu Seinen Vaternamen bekannt gemacht. Er hat sich in Jesus sozusagen „vorgestellt“. Seit Jesus kam, wissen wir endgültig, wer Gott ist, wie Er ist und was Er will.

Wir Menschen sind von Natur Egoisten. Wir beurteilen alles danach, welchen Nutzen es für uns hat. „Was habe ich davon?“ Das entscheidet bei vielen von uns alles. Wie es anderen dabei geht ist uns egal.

Alle aber, die den Zuspruch des Evangeliums, dass Jesus ihnen ihre Schuld vergibt, dankbar angenommen haben, dürfen Gott nun ihren „Vater“ nennen. Sie sind in der Taufe Seinem „Konto“ gutgeschrieben worden d.h. ER soll fortan ihr Denken, Fühlen, Bewerten, Reagieren und Handeln bestimmen. Sein größtes Anliegen sollte nun auch unser größtes Anliegen sein bzw. werden. - Aber wissen wir überhaupt, worum es Ihm in erster Linie geht?

1. Es geht Gott um Sein Ansehen als Schöpfer und Erhalter des Universums.

Auch als Christ mache ich mir Gedanken über den Klimawandel und ich bin der festen Überzeugung, dass in der Anerkennung des Gottes Israels als dem Schöpfer und Erhalter des Universums ein gewaltigen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise geleistet würde.

Von welch „großen Kräften der Natur“ ist da fortwährend die Rede, die durch menschliche Schuld entfesselt außer Rand und Band geraten seien. Ist eine solche Rede von „der Natur“ nicht eine Lästerung des Schöpfergottes? Das aber nimmt Gott von jeher sehr ernst.

Aber man hört keinen Ruf zur Umkehr hin zu Gott, um IHM die Ehre und den Dank dafür zu geben, dass Er die Erde noch in solch einem Zustand erhalten hat, trotz unserer rebellischen, götzendienerischen Zerstörungswut.

Denn eigentlich müsste uns doch klar sein: Wer sich an der Schöpfung vergeht, vergeht sich am Schöpfer und allen seinen Mitgeschöpfen. Das lässt sich Gott aber nicht gefallen. Und weil Gott sich nicht verändert hat, gilt Sein Motto aus dem Alten Bund noch immer: „Mein Name soll nicht in den Schmutz gezogen werden. Nein, die Ehre, die mir zusteht, teile ich mit keinem anderen!" (Jesaja 48,11)

Deshalb werden alle Christen jede erfolgversprechende politische und verwaltungstechnische Bemühung um Klimaschutz und sparsamen Umgang mit Energie unterstützen und so Vorbilder für andere werden. Worauf Christen aber in erster Linie ihre Hoffnung setzen, sind Aussagen unseres Gottes wie folgende: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (1. Mose 8,22)

Deshalb gilt: „Nicht uns, o HERR, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre, um Deiner Gnade und Treue willen!“ (Psalm 115,1) d.h. also: Weil Gott so treu und gnädig ist, deshalb gebührt Ihm auch alle Ehre, alle Anerkennung, aller Ruhm – heute und in alle Ewigkeit.

2. Es geht Gott um Seinen Wert als Erlöser.

Unsere Vorfahren in Ägypten verstanden Seine Wunder nicht ….. Dennoch rettete Er sie – um der Ehre Seines Namens willen und um Seine große Macht zu zeigen.“ (Psalm 106,7-8) Das „dennoch“ weist darauf hin, dass sie dabei nur in seltenen Fällen der Geschichte mit Ihm zusammenarbeiteten, sondern dass Er immer wieder Widerstände in ihrem Leben und Charakter überwinden musste und zwar „um Seines Namens willen“.

Wir Menschen denken zu oft, die wichtigste Aufgabe Gottes bestünde darin, sich um uns zu kümmern, unsere Probleme zu beheben, unsere Krankheiten zu heilen, uns vor Katastrophen zu bewahren, uns Erfolg in Ehe, Familie und Beruf zu schenken...

Aber das stimmt nicht! Er wünscht sich vor allem, was Er uns deshalb auch als erste Bitte im Vater-unser beten lehrt: „Dein Name werde geheiligt!“ Es geht Ihm um Sein Ansehen, Seine Ehre, Seine Schönheit und Seinen Wert. Dabei ist Er kein Narzisst, sondern das einzige Wesen, das sich selbst zu Recht zutreffend als Höchsten, Größten und Wichtigsten einschätzt. Er weiß, dass Ihm allein höchstes Ansehen, höchste Ehre und größter Wert eigen ist. Darum handelt Er noch heute auch mit uns „um Seines Namens willen“!

Und Er weiß, dass wir Menschen nur dann unserer ewigen Bestimmung gemäß leben, wenn wir IHN als solchen erkennen, anerkennen und bekennen. O möge es von uns doch nicht heißen, wie von den Juden zur Zeit der Apostel: „Der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Heiden....“ (Römer 2,24)

Er allein kann und will die Menschen radikal von ihrem Egoismus erlösen, indem Er Seinen Geist in die Herzen der Glaubenden schenkt. Er kann und will Menschen von ihrem „immer mehr haben wollen“ befreien, das sie auf Kosten anderer leben lässt.

Schon in Jesaja 43,25 heißt es: „Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um Meinetwillen und der deiner Sünden nicht mehr gedenken will.“ Und in 1. Johannes 2,12 erinnert der Apostel Johannes die Gläubigen noch einmal ausdrücklich daran: „Ich schreibe euch, ihr Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um Seines Namens willen...“ - Also nicht zuerst dafür, dass WIR in den Himmel kommen, der Hölle entrinnen, ein angenehmes Leben führen können, sondern um SEINES NAMENS WILLEN d.h. Er ist es sich Selbst schuldig.

Jesus versprach Seinen Jüngern in Johannes 14,13: „Und alles, was ihr bitten werdet in Meinem Namen, das will Ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn.“ d.h. Jesus wird früher oder später jedes Gebet erhören, das Seinem Sinn und Ziel entspricht. Nicht in erster Linie, damit uns geholfen wird, unsere Not überwunden wird, unsere Krankheit geheilt wird, sondern dass ein schönes, helles Licht auf den Vater fällt.

Eine weitere Überlegung: Wenn wir die Bibel als Ganzes sehen, welche Hauptaufgabe haben dann eigentlich die Engel? Wohl sind sie dienstbare Geister, die Gott zur Durchführung Seiner Pläne zu den Menschen schickt (Hebräer 1,14) – aber was machen sie ansonsten? In Hebräer 1,6 lesen wir: „Und alle Engel Gottes sollen Ihn anbeten!“ Das ist und bleibt ihre Hauptaufgabe (Jesaja 6; Lukas 2,13 „Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott...; Offenbarung 7,11; 11,15)

Selbst die Gerichte, die sie im Auftrag Gottes ausführen, vollziehen sie „zu Seines Namens Ehre“, damit alle Ungerechtigkeit verschwindet und endlich Sein Wille auf der Erde genau so geschieht, wie im Himmel.

3. Es geht Gott um Seine Bedeutung als Vollender.

Ich bin davon überzeugt, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“ (Philipper 1,6)

Gottes Verheißungen sind keine Spekulationen darüber, was im Laufe der Zeit geschehen könnte, sondern sie sind verbindliche Erklärungen Seiner Absichten, die Er auf alle Fälle verwirklichen wird. Er gibt uns die Verheißungen „um Seines Namens willen!“ d.h. Er ist es sich selbst schuldig, Sein Wort zu halten und Seine Zusagen zu erfüllen.

Psalm 23,3: „Er erquickt meine Seele; Er führt mich auf rechter Straße um Seines Namens willen.“ Wohl haben wir von Seiner Führung großen Nutzen, aber in erster Linie geht es Gott dabei darum, dass Sein Name geehrt, für etwas Besonderes, Herausragendes gehalten wird. So sagte Er es schon Jakob zu: „Siehe, Ich will mit dir sein und dich überall behüten, wohin du gehst!“ (1. Mose 28,15) und zu Jeremia sprach der Herr: „Ich werde über Meinem Wort wachen, um es in Erfüllung gehen zu lassen!“

Das bringt jeden Glaubenden zur Ruhe, verschafft Entlastung, stärkt Vertrauen und fördert die Dankbarkeit: Er bringt uns ans Ziel, UM SEINES NAMENS WILLEN!

Es liegt im Wesen des Glaubens, dass er von sich selbst und seiner eigenen Sündhaftigkeit absieht und sich ganz auf Gottes Eifer für Seinen Namen verlässt, um uns zu helfen. Um Seines Namens willen heißt also, dass Er Seinen Namen, d.h. Sein Ansehen, Seine Ehre, Seinen Ruf schützt und bewahrt. Deshalb ist Er es Seinem Namen schuldig, alle Seine Diener bis zum Ziel zu führen. Was das Ziel ist, wissen wir nicht im Vorhinein (irdisches oder himmlisches Weiterleben), aber Er vollendet uns.

So dürfen wir wie David zu jeder Zeit beten: „Um Deines Namens willen, o HERR, vergib meine Schuld; denn sie ist groß! (Psalm 25,11) und „Du bist mein Fels und meine Festung, führe und leite Du mich um Deines Namens willen!“ (Psalm 31,4)

Jesus machte Seinen Jüngern nichts vor, sondern sagte ihnen: „Wer Häuser oder Brüder und Schwestern oder Vater und Mutter oder Kinder oder Felder um meines Namens willen aufgibt, wird alles vielfältig wiederbekommen und das ewige Leben als Erbteil dazu.“ (Matthäus 19,29)

Jesus bereitet uns hier auf die traurige Realität vor, dass wir Christen in den Kampf gegen den Bösen verwickelt sind. Wenn wir das Evangelium weitersagen, dann fordern wir den Teufel heraus. Er wird sich wehren, er wird versuchen, uns zum Schweigen zu bringen. Das lässt sich nicht verhindern. Bei Jesus schrien die Dämonen auf, und Seine Gegner, die eigentlich nichts anderes als Spielbälle des Bösen sind, formierten sich zum Gegenangriff. Wenn wir den Teufel in Ruhe lassen, wenn wir passiv zuschauen, wie der Teufel einen Menschen nach dem anderen zerstört, dann haben wir vermutlich keine Feinde. Wenn wir aber ganz eng mit Jesus verbunden sind und Ihn durch unser Leben und unsere Worte bezeugen, dann ziehen wir „um Seines Namens willen“, die Gegenwehr des Teufels auf uns. Und darauf bereitet Jesus uns vor.

Matthäus 10,22 „Ihr werdet von jedermann gehasst werden um Meines Namens willen.“ Jesus sah schon die vielen verfolgten Christen und macht ihnen mit Seinen Worten Mut. Verglichen mit ihnen müssen wir dankbar sein, dass unser Leiden um Seines Namens willen relativ gering ist. Vielleicht kann uns das ein Ansporn sein, vor diesen kleinen Leiden nicht wegzulaufen, wenn wir an die denken, die viel mehr für Jesus leiden. Es kann nicht richtig sein, sich feige in sein Wohnzimmer zurückzuziehen, ein gut bürgerliches Leben zu führen, und sich trotzdem „Christ“ nennen. Gott steht mit Seinem Namen zu allem, was Er sagt, tut und lässt und nur die, deren Namen im Buch des Lebens geschrieben sind (Offenbarung 20,15+21,27), werden Anteil an Seinem ewigen Reich und Seiner Herrlichkeit bekommen!

  • Es geht Gott gerade im Zusammenhang mit dem Klimawandel um Sein Ansehen als Schöpfer und Erhalter des Universums. Ehren wir Ihn als solchen!

  • Es geht Gott um Seinen Wert als Erlöser, glauben wir Ihm!

  • Es geht Gott um Seine Bedeutung als Vollender, vertrauen wir Ihm!



Manfred Herold

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