Corona Virus und die Sünde

„Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ sang 1970 die deutsche Politrock Band „Ton Steine Scherben“. Nur, die Frage sei erlaubt: „Wissen wir wirklich, was uns kaputtmacht?“ In diesen Tagen scheint die Antwort einfach zu sein: das Corona-Virus. Überall wird darüber gesprochen und heiß diskutiert. Wenn ich heute aber die Sünde als Gefahrenherd neben die Corona-Pandemie stelle, macht die Art und Weise wie wir darauf reagieren schon einen Teil des Problems deutlich, mit dem wir es zu tun haben.

Was haben denn die beiden miteinander zu tun? - Mehr als wir auf den ersten Blick glauben. Ich bin sicher, wenn Jesus in unserer Zeit gelebt hätte, dann würde Er diese Pandemie als Gleichnis verwendet haben. Ich will auf einige Parallelen von dem Corona-Virus und der Sünde hinweisen und uns den Spiegel vorhalten. Wir müssen, ob wir wollen oder nicht.....

1. ..die Ursachen erforschen.

Vor ein oder zwei Jahren hätte man in Deutschland wohl allgemein vergeblich nach dem Corona-Virus gefragt. Er war der breiten Masse unbekannt. Dennoch gab es ihn schon und hatte all die gefährlichen Eigenschaften, die wir gerade näher kennen lernen.

Die Ursache des Corona-Virus hat man noch nicht gefunden, - die Ursache der Sünde schon. Dabei gibt es viele falsche Vorstellungen von der Sünde. Die Bibel macht deutlich, dass im „Unabhängig-sein-wollen von Gott“ (d.h. in der Emanzipation von Gott) der Urgrund der Sünde liegt. Die Gefährlichkeit des Corona-Virus wird gerade erforscht, aber, obwohl wir noch nicht alles über ihn wissen, hüten wir uns vor ihm. -- Die Gefährlichkeit der Sünde ist lange bekannt, aber kaum jemand hütet oder schützt sich vor ihr. Selbst viele Christen, so hat es den Anschein, haben die Gefährlichkeit der Sünde vergessen, verdrängt, verharmlost oder nie wirklich gekannt. „Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich seinem eigenen (oder: selbst erwählten) Wege zu..“ (Jesaja 53,6) Eine noch heute zutreffende Beschreibung der allermeisten Menschen.

Sünde besteht also nicht in einer Abfolge falscher Taten oder Entscheidungen – Nein! Sünder sind wir von Geburt. „Siehe, in Schuld bin ich geboren..“ (Psalm 51,7) Niemand bildet da eine Ausnahme. Merke: Wir sündigen, weil wir Sünder sind, - nicht umgekehrt. Viele meinen, weil ich einiges in meinem Leben falsch gemacht habe, deshalb bin ich ein Sünder! Nein umgekehrt ist es richtig: Ich mache in meinem Leben Dinge falsch, weil ich ein Sünder bin. Und Jesus will mir deshalb ein grundlegend Neues Leben schenken, damit ich nicht mehr sündigen muss, d.h. mich selbst nicht weiter kaputtmache, sondern durch die Kraft des Heiligen Geistes Gott gefällig leben kann.

Was würden wir von Menschen halten, die uns heute raten: Bitte redet nicht mehr so viel über das Corona-Virus. Das ist doch so ein niederdrückendes, angst-machendes, deprimierendes Thema. Lasst uns positiv bleiben! - Viel schlimmer aber ist die Praxis vieler Christen, die sich einfach weigern, noch über die Sünde zu reden, so als könne man ihre Existenz durch Schweigen aus der Welt schaffen!

Das wissen jedoch viele nicht! Und die Folge? Viele Menschen in unserer Umgebung werden von der Sünde kaputtgemacht, umgebracht, obwohl das nicht nötig wäre. Du bist heute also in dieser Hinsicht im Vorteil! Nutzt du ihn auch? - Weiter müssen wir, ob wir wollen oder nicht.....

2. ...die Wirkungen erforschen.

Bei dem Corona-Virus sind Angst, Schmerzen, Depressionen, Schwächung – Tod die Folgen. Das ist bereits erforscht. Wie steht es bei der noch bedrohlicheren „Krankheit“, der Sünde? Wer hat heute Angst vor der Sünde? Wer erkennt, dass die Sünde ihn schwächt, schmerzt, depressiv und kaputtmacht?

Wer ist traurig wegen seiner Sünde? David bekannte dem lebendigen Gott: „An Dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in Deinen Augen..“ (Psalm 51,6) Normalerweise betrauern Menschen nur die Folgen der Sünde! Dabei sollte ich darüber traurig sein, dass ich den liebenden Gott so beleidigt und Seinen Namen in den Dreck gezogen habe! „Ein Schmerz (oder: eine Traurigkeit) wie Gott ihn/sie haben will, bringt eine Umkehr hervor, die zur Rettung führt und die man nie bereut.“ (2. Korinther 7,10)

Wir können es sehen und miterleben, dass die Corona-Pandemie intensive, ernsthafte Aktivitäten auf allen Ebenen hervorbringt, um diese Gefahr zu besiegen. Jede Menge Geld, Zeit und Wirtschaftskraft wird eingesetzt. -- Was setzt du im Kampf gegen die Sünde ein? Oder musst du im Gericht einmal hören: Gegen eine zeitliche, irdische, endliche Gefahr des Corona-Virus hast du deine sozialen Kontakte geändert – die Sünde hat dich nie dazu veranlassen können. Wohl fürchtetest du in der Corona-Krise um deine Lebensgrundlagen und ließest größte Vorsicht walten. Hat die Sünde dich jemals zu ähnlichen Bemühungen veranlasst?

Wenn heute von wirtschaftlichem Niedergang, gesellschaftlicher Kälte und bildungsmäßigem Desaster die Rede ist, dann ist für viele klar: Corona ist an allem Schuld! - Sind wir uns eigentlich wirklich bewusst, dass die Sünde die größte denkbare Katastrophe der Menschheit ist und dazu noch eine endgültige und unumkehrbare? Wie seltsam passiv stehen die meisten Menschen der Sünde gegenüber, anstatt etwas dagegen zu tun!

Wir können unsere Glaubensgeschwister hin und her im Land nur als warnendes Beispiel nehmen. Warum schützen sich manche nicht mit Mund- und Nasenschutz? Weil sie nicht von der Gefährlichkeit des Virus überzeugt sind. -- Viel schlimmer ist es, nicht von der Gefährlichkeit der Sünde überzeugt zu sein. Ich nehme viele Mitmenschen um mich herum wahr, welche die Sünde nicht als Problem ansehen. Das ist lebensgefährlich, weil es uns kaputtmacht! - Weiter müssen wir....

3. ...die Infektionswege erforschen.

Mit dem Corona-Virus steckt man sich durch persönlichen Kontakt, d.h. zu großer Nähe zu infizierten Personen an. -- Die Sünde dagegen haben wir schon jeder in sich mit auf die Welt gebracht. Und sie kann und wird sich immer weiter ausbreiten, je mehr man sich mit ihr einlässt oder gar an sie gewöhnt.

Es gibt bei der Corona-Virus-Pandemie besondere Risikogruppen, also Personen, die sich besonders leicht anstecken. Das gibt es bei der Sünde auch. Niemand von uns begeht jede nur denkbare Sünde. Jeder ist auf Grund seiner Persönlichkeit anfällig für bestimmte Sünden. Der eine ist ein Angeber (auf Stolz zurückzuführen), ein anderer leidet unter Minderwertigkeitsgefühlen (ist auch auf Stolz zurückzuführen). Manchmal sind unsere Stärken gleichzeitig unsere Schwächen: Wenn einem vieles gut und schnell gelingt, wird er leicht ungeduldig mit anderen, bei denen das nicht so schnell funktioniert.

Die Sündenkrankheit ist deshalb ernster zu nehmen, weil wir alle bereits mit ihr angesteckt sind. Kein Mensch befindet sich in einer neutralen Haltung Gott gegenüber. Er ist von Anfang an ein Feind Gottes (Römer 5,10). Niemand muss Gott zuerst den Krieg erklären, um ein Sünder zu sein. Und weil wir die zerstörerische Kraft der Sünde, die uns z.B. altern lässt, nicht klar als solche erkennen, ist der Kampf gegen sie so schwer.

Also merke dir: Du bist ansteckend! Womit steckst du andere an? Krankheiten sind leichter übertragbar als Gesundheit. Für unsere Gesundheit müssen wir normalerweise entschiedenen Einsatz zeigen, Krankheiten bekommt man einfach so. Was geht von dir aus? Leben, Glück, Freude, Stärke oder das Gegenteil davon? Wir sind für das, was von uns ausgeht verantwortlich. Dass wir leichter in der Lage sind Negatives weiter zugeben, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir von Natur aus Schlagseite zum Bösen haben. - Weiter muss man dringend.....

4. ...das Heilmittel finden.

Gegen das Corona-Virus wurde bisher noch kein Heilmittel gefunden, obwohl die klügsten Köpfe in der ganzen Welt danach forschen. Deshalb wird dringend geraten auf Distanz zu allen Infizierten zu gehen und Mund- und Nasenschutz zu tragen.

Gegen die Sünde ist längst ein wunderbar kraftvolles Heilmittel gefunden worden: Das auf Golgatha vergossene Blut unseres Herrn Jesus Christus (Markus 10,45)! Hast du Jesus als deinen Heiland und Erretter schon angenommen, willst aber dennoch weiter in engem Kontakt mit der lebensgefährlichen und dich sicher kaputtmachenden Sünde leben? Das geht nach Gottes Willen nicht! (Wir sollen „heilig“ d.h. abgesondert von allen negativen Einflüssen werden - 1. Petrus 1,15)

Wann bist du zuletzt bewusst auf Distanz zur Sünde gegangen? Distanz zu dem, was Sünde sein könnte oder zur Sünde führen könnte? Ich habe manchmal den Eindruck, viele Christen leben nach dem Motto: „Wie viel Sünde kann ich mir erlauben?“ Macht dir nur die Sünde Spaß? Dann bist du noch kein Christ!

Wenn ein Medikament gegen den Corona-Virus gefunden sein wird, befürchtet man, dass sich die Erfinder damit eine goldene Nase verdienen werden. - Welch gute Nachricht für das einzig wirksame und weltweit vorhandene und erprobte Heilmittel gegen die Sünde: „Und der Geist und die Braut sagen: »Komm!«, und wer es hört, der sage: »Komm!«, und wen da dürstet, der komme! Wer Verlangen trägt, der empfange Wasser des Lebens umsonst!“ (Offenbarung 22,17) - Weiter müssen wir.....

5. ...das richtige Verhalten an den Tag legen.

Was tut der, welcher erkannt hat, dass er mit dem Corona-Virus infiziert ist? - Er wird sich in die Behandlung eines anerkannten Spezialisten begeben und sich nach seinen Anordnungen richten. Er wird nicht meinen, es besser zu wissen als derjenige. Er wird dankbar das gebotene Medikament entgegennehmen.

Was tut jemand, der seine Sündenkrankheit erkannt hat? Wenn ich Klarheit über meinen Zustand vor Gott habe, dann werden alle anderen Lebensfragen, Probleme, Ängste und Sorgen einen anderen Stellenwert bekommen, als bisher. Denn jetzt ist es mir in erster Linie wichtig, dass ich mit Gott ins Reine komme. Ich werde meine Prioritätenfrage im Horizont der Ewigkeit neu justieren.

Wird sich der, welcher geheilt wurde, wiederum leichtfertig in eine coronainfizierte Umgebung begeben? Nein, denn man weiß noch nicht sicher, ob es so etwas wie eine Immunität gegen den Corona-Virus gibt, nachdem man die Krankheit durchgestanden hat. -- Bei der Sünde ist das anders. Hier wissen wir, dass es keine Immunität gegen die Sünde gibt, solange wir hier auf dieser Erde leben. Deshalb müssen wir sie, wo immer möglich meiden. „In meinem früheren Brief habe ich euch vor dem Umgang mit Menschen gewarnt, die ein unmoralisches Leben führen. Dabei dachte ich natürlich nicht an Menschen, mit denen ihr zwar in dieser Welt zu tun habt, die aber Gott nicht kennen. Wenn ihr den Kontakt mit allen vermeiden wolltet, die ein unmoralisches Leben führen, geldgierig sind, andere berauben oder Götzen anbeten, bliebe euch nichts anderes übrig, als die Welt zu verlassen.“ (1. Korinther 5,9-10) Wir können und sollen nicht die Welt verlassen, aber uns von der Sünde in jeder Gestalt fernhalten. „Meidet das Böse in jeder Gestalt!“ (1. Thessalonicher 5,22)

Viele Mitbürger denken heute schon, dass wir die Corona-Pandemie im Griff haben und sie nicht mehr so vorsichtig sein müssten. Die Folge sind wieder vermehrte Infektionen.

Jesus hat es immer wieder betont: „Seid also wachsam..“ (Matthäus 24,42) - „Haltet die Augen offen, seid wachsam!“ (Markus 13,33) - „Wachet, und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!“ (Markus 14,48) Deshalb also sowohl im Hinblick auf die Corona-Krise als auch bezüglich der Sünde: Vorsicht! Lebensgefahr!

Ich bin davon überzeugt, dass diese Pandemie mit ihren vielen Parallelen zur Sünde von unserem Gott und Vater uns als Stoppschild gesetzt wird. Wir müssen die viel größere und gefährlichere Pandemie der Sünde neu ins Auge fassen. Es ist dringend nötig durch die Verkündigung des Evangeliums den Kampf gegen die Sünde so ernsthaft und intensiv wieder aufzunehmen, wie heute gegen das Corona-Virus angekämpft wird! - Die Frage ist nur: Lassen wir uns vom Heiligen Geist dazu bewegen?

  • Hast du dich schon als Sünder erkannt? Hast du erkannt, wie sehr du in deinem bisherigen Leben Gott beleidigt hast?

  • Hast du Jesus, die einzige „Medizin“ gegen die Sünde schon erbeten, angenommen und „eingenommen“?

  • Lässt du den Heiligen Geistes in deinem Leben zurechtbringend wirken?



Manfred Herold


Manfred Herold