Dem Vater im Himmel eine Freude machen.

In der Vorweihnachtszeit überlegen viele, wem sie eine Freude machen wollen. - Wem will ich eine Freude machen? - Einer mir besonders wichtigen oder nahestehenden Person. - Warum will ich jemandem eine Freude machen? - 1. Weil ich denjenigen als Freund schätze, als Angehörigen liebe... 2. Weil ich deshalb will, dass er sich freut. - Womit kann ich demjenigen eine Freude machen? - Wenn ich einen lieben Menschen kenne, der weder japanisches Essen noch Fußball mag, werde ich ihn nicht zum Sushi-Essen oder zu einem Bundesligaspiel einladen. -- Hast du jemals daran gedacht, Jesus eine Freude zu machen? Oder kommt dir der Gedanke fremd vor?

Gott freut sich z.B. über den Gehorsam Seiner Kinder. Nach meiner Beobachtung wird diese Tatsache von vielen Christen viel zu wenig gesehen und deshalb viel zu wenig beachtet. Das hat unübersehbare Auswirkungen auf unseren Alltag.

Ich will die Bibel darauf hin untersuchen, was sie zu diesem Thema sagt. In 1. Samuel 15,22 fragt Samuel den König Saul: „Was denkst du, worüber freut sich der Herr mehr: über viele Brand- und Schlachtopfer oder über Gehorsam gegenüber Seinen Weisungen? …. Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als Ihm das beste Opfer zu bringen.“ Wir stellen fest: Schon im Alten Testament wird dieser Gedanke betont.

1. Jesus eine Freude zu machen, ist die richtige Motivation für den Gehorsam.

Im Neuen Testament werden Glaubende häufig ermutigt durch das, was sie tun, Gott zu erfreuen.

„Daher haben wir auch nur ein Ziel: so zu leben, dass Er Freude an uns hat..“ (2. Korinther 5,9)

„Findet heraus, was dem Herrn Freude macht.“ (Epheser 5,10)

„Denn Gott bewirkt in euch den Wunsch, Ihm zu gehorchen, und Er gibt euch auch die Kraft zu tun, was Ihm Freude macht.“ (Philipper 2,13)

„Im Übrigen habe ich alles erhalten, was ihr mir geschickt habt, und habe jetzt mehr als genug. Ich bin mit allem reichlich versorgt, seit Epaphroditus mir eure Gabe überbracht hat. Sie ist wie ein Opfer, dessen Duft vom Altar zu Gott aufsteigt, ein Opfer, das Gott willkommen ist und an dem Er Freude hat.“ (Philipper 4,18)

„Wenn ein Mann ledig ist, gilt seine ganze Sorge der Sache des Herrn; er bemüht sich, so zu leben, dass der Herr Freude daran hat. (1. Korinther 7,32)

„Deshalb hörten wir nicht auf, für euch zu beten, seit wir zuerst von euch erfahren haben. Wir bitten Gott, euch Einsicht für das zu schenken, was Er in eurem Leben bewirken will, und euch mit Weisheit und Erkenntnis zu erfüllen. Dann werdet ihr mit eurem Leben den Herrn ehren und Ihn erfreuen mit allem, was ihr tut.“ (Kolosser 1,9-10)

„Wir haben euch bereits gesagt, wie ihr leben sollt, damit Gott Freude an euch hat.“ (1. Thessalonicher 4,1)

„Durch den Glauben wurde Henoch in den Himmel aufgenommen, ohne zu sterben, denn niemand sah ihn mehr, weil Gott ihn zu Sich nahm. Doch bevor er fortgenommen wurde, wurde ihm verkündet, dass Gott Freude an ihm hatte. (Hebräer 11,5)

Freude kann Gott aber nur an jemandem haben, der Ihm fest vertraut.“ (Hebräer 11,6)

„Wir wollen Gott danken, und aus Dankbarkeit wollen wir Ihm mit Ehrfurcht und Ehrerbietung so dienen, dass Er Freude daran hat.“ (Hebräer 12,28)

„Dieser Gott möge euch die Kraft geben, all das Gute zu tun, das nach Seinem Willen durch euch geschehen soll. Durch Jesus Christus möge Er in unserem Leben das bewirken, woran Er Freude hat. Ihm gebührt die Ehre für immer und ewig. Amen.“ (Hebräer 13,21 - 1. Johannes 3,22; Römer 12,1-2; 14,18; 15,15-16; 1. Petrus 2,5;

Das schönste und beste Muster eines gottgefälligen Lebens finden wir natürlich in Jesus Christus selbst. Allein Ihm stellte der Vater das Zeugnis aus: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. (Matthäus 3,17)

2. Verhaltensweisen an denen Jesus seine Freude hat.

Der Gedanke, Gott zu erfreuen, sollte für Christen eine ständige Motivation und Ermutigung zum Gehorsam sein. Die neutestamentlichen Autoren gehen davon aus, dass die Gläubigen von dem Wunsch getrieben werden, Gott zu erfreuen. Deshalb gehorchen sie Ihm gern.

Wir finden eine Vielzahl von Verhaltensweisen, die alle Bereiche des Lebens berühren und betonen, dass Gott sich darüber freut.

Gott freut sich ausdrücklich darüber, wenn du ...

... deinen Leib als „lebendiges Opfer“ Gott darbringst. „Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch Ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem Er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.“ (Römer 12,1)

… deinem Bruder kein Hindernis in seinem Glaubensleben bist. - „Wer Christus auf diese Weise dient, an dem hat Gott Seine Freude.“ (Römer 14,18)

… das einfache Evangelium weitersagst, weder etwas weglässt, noch etwas hinzufügst. - „Rede ich so, wie die Menschen es hören wollen, oder geht es mir darum, Gott zu gefallen?“ (Galater 1,10)

… dich finanziell am Bau der Gemeinde beteiligst. Paulus schrieb an die Philipper: Eure Gabe war „..ein Opfer, das Gott willkommen ist und an dem Er Freude hat.“ (Philipper 4,18)

… für deine Geschwister betest, damit sie so leben, wie ER es sich wünscht. - „Dann werdet ihr mit eurem Leben den Herrn ehren und Ihn erfreuen mit allem, was ihr tut.“ (Kolosser 1,10)

… als Kind deinen Eltern gehorsam bist. - „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem! Denn das freut den Herrn.“ (Kolosser 3,20)

… für die Regierung und die Behörden betest. „...das ist gut und macht Gott, unserem Erlöser, Freude.“ (1. Timotheus 2,3)

… die eigenen Eltern oder Großeltern, die in Not sind, unterstützt. - „Wenn eine Witwe jedoch Kinder oder Enkel hat, haben vor allem diese die Pflicht, nach den Geboten Gottes zu leben und ihren Eltern das Gute, das sie ihnen gegeben haben, zurückzugeben, indem sie für sie sorgen. Das ist etwas, über das sich Gott freut.“ (1. Timotheus 5,4)

… glaubst, dass Gott existiert und diejenigen belohnt, die Ihn suchen. - „Freude kann Gott aber nur an jemandem haben, der ihm fest vertraut. (Hebräer 11,6)

… Gott „mit Ehrfurcht und Ehrerbietung“ dienst. „..aus Dankbarkeit wollen wir Ihm mit Ehrfurcht und Ehrerbietung so dienen, dass Er Freude daran hat.“ (Hebräer 12,28)

… mit anderen teilst, was du hast. - „Und vergesst nicht, Gutes zu tun und einander zu helfen! Das sind die Opfer, an denen Gott Freude hat.“ (Hebräer 13,16)

… seine Gebote hältst. - „Und wir werden von Ihm bekommen, was immer wir erbitten, weil wir Ihm gehorchen und tun, was Ihm Freude macht.“ (1. Johannes 3,22)

Diese Liste ist so umfangreich, weil sie alle Arten des Gehorsams Gott gegenüber einschließt. An all dem hat Gott Seine Freude.

3. Sich an und mit Jesus zu freuen ist eine Frucht der Liebe zu IHM.

Wir freuen uns an dem, wen oder was wir lieben. Und ich mache meinem Geliebten nur eine Freude mit dem, was er liebt.

Genau so verhält es sich mit unserer Gottesbeziehung. Bleibende Freude finden wir nur in der Freude an Gott und an dem, was Gott erfreut und deshalb ewig bleibt. („.. geheiligt werde Dein Name…!“ Matthäus 6,9) Wenn du dich also dauerhaft und immer intensiver freuen willst, dann konzentriere dein Interesse auf Jesus und die Punkte, die Jesus Freude machen; also auf das, was wir gerade betrachtet haben. Sich mit Jesu Wünschen zu beschäftigen, heißt sich völlig auf IHN zu konzentrieren.

„So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,16) Sich an dem zu erfreuen, an dem der Vater sich erfreut, heißt IHM recht zu geben, heißt IHN zu ehren und zu loben.

„Wir sind Sein Werk, durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nur, was Gott schon immer mit uns vorhatte.“ (Epheser 2,10)

„Fordere sie auf, ihr Geld zu nutzen, um Gutes zu tun.“ (1. Timotheus 6,18)

„Er gab Sein Leben, um uns von aller Schuld zu befreien und zu reinigen und uns zu Seinem eigenen Volk zu machen, das bemüht ist, Gutes zu tun.“ (Titus 2,14)

„Ich will, dass du dies alles sehr nachdrücklich denen klarmachst, die zum Glauben an Gott gekommen sind. Sie sollen alles daransetzen, Gutes zu tun.“ (Titus 3,8)

„Denn die zu uns gehören, sollen kein nutzloses Leben führen, sondern lernen, überall dort Gutes zu tun und zu helfen, wo es nötig ist.“ (Titus 3,14) – Je mehr ich jemand liebe, umso mehr möchte ich ihm gefallen!

Manche Christen denken, dass sie in diesem Leben absolut nichts tun könnten, was Gott gefallen würde. Sie meinen, dass Gott sogar ihren treuen Gehorsam völlig neutral ansieht ohne jede anerkennende Emotion.

Aber das ist gewiss falsch, denn sonst würde das Neue Testament nicht so oft davon sprechen Gott zu „gefallen d.h. eine Freude zu machen“. Wir sollen also glauben, dass Gott sich an unseren guten Werken erfreut, dass Er sie als in Christus getan annimmt. Gott durch Gehorsam zu erfreuen ist eine Fähigkeit, die man erlernen kann und deshalb erlernen soll. Der Apostel Paulus geht sogar davon aus, dass dies den Christen beigebracht werden muss (Titus 3,8+14).

Ich vermute, dass so wie Satan den Christen falsche Schuldgefühle einreden will, er es genauso versucht, sie von der großen Freude fernzuhalten, welche ihnen die Freude Gottes an ihren täglichen gehorsamen Aktivitäten bringen könnte. Auf diese Weise versucht er die persönliche Beziehung zu Gott einzutrüben, denn die Fähigkeit, sich an jemandem zu erfreuen, ist ein wesentlicher Bestandteil jeder echten persönlichen Liebesbeziehung.

Es mag jemand besorgt fragen: Wenn wir Gott durch Werke gefallen wollen, klingt das nicht wie Rechtfertigung durch Werke? - Nein, das tut es nicht, sonst würden die Autoren des Neuen Testaments nicht so viel Wert darauf legen und die Christen auffordern, Gott durch ihren Gehorsam zu gefallen!

Der Schlüssel zum Verständnis dieser Aussage ist: Wir müssen unterscheiden zwischen Rechtfertigung (auf der einen Seite) und Heiligung, d.h. unserer täglichen Beziehung zu Gott (auf der anderen Seite). Zu unserer Rechtfertigung können wir nichts beitragen, sie erhalten wir allein durch den Glauben. Bei der Heiligung ist jedoch unser aktiver Gehorsam erforderlich. Wenn der ausgeübt wird, freut sich der Vater. - Je wichtiger mir eine Person ist, die ich liebe, umso größere Anstrengungen werde ich unternehmen, ihr eine Freude zu machen!

„Wir haben euch bereits gesagt, wie ihr leben sollt, damit Gott Freude an euch hat. Wir wissen auch, dass ihr unseren Anweisungen folgt. Doch nun bitten wir euch eindringlich im Namen unseres Herrn Jesus, dass ihr euch mit dem Erreichten nicht zufriedengebt.“ (1. Thessalonicher 4,1) Mit anderen Worten: Unser ganzes Leben sollte darauf ausgerichtet sein, in der Fähigkeit zu wachsen, Gott zu gefallen.

Gott durch Gehorsam gefallen zu wollen darf jedoch nie so gelehrt werden als ob es etwas wäre, was wir in unserer eigenen Kraft tun könnten. Wir sollen unsere ganze Hoffnung auf Jesus setzen und dann aus diesem Vertrauen heraus tun, was Gottes Geist uns im Wort Gottes zeigt.

„Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir Seine Liebe erwiesen und Sich Selbst für mich hingegeben hat.“ (Galater 2,20) Hier können wir sehen: Das Neue Testament lehrt also eine Kombination aus

(a) aktivem Bemühen unsererseits, Gott gehorsam zu sein, und

(b) einem festen Vertrauen auf Gottes Kraft, den Heiligen Geist, der uns befähigt, das zu tun, was wir aus eigener Kraft niemals tun könnten.

In demselben Sinn ermutigte Paulus die Philipper auf dem Weg der Heiligung kontinuierlich voranzuschreiten: „… denn Gott bewirkt in euch den Wunsch, Ihm zu gehorchen, und Er gibt euch auch die Kraft zu tun, was Ihm Freude macht.“ (Philipper 2.13) Aufgrund der Kraft Gottes in uns können wir erfolgreich daran arbeiten, Ihm zu gefallen und wer an diesem Vertrauen festhält, wird in diesem Bemühen immer weitere Fortschritte machen.

Bedenken wir: In der Ewigkeit werden sich alle nur an dem erfreuen, woran Gott sich erfreut! - Wie sind angesichts dieser Tatsache deine Aussichten auf ewige Freude?

Manfred Herold


Manfred Herold