Freiheit, die Sehnsucht der Menschen

In der Diskussion über die Corona-Einschränkungen und bei Demonstrationen gegen die Impfpflicht kann man immer wieder die Forderung nach „Freiheit“ hören und auf Plakaten lesen.

Ich frage mich: Was verstehen die Menschen eigentlich unter „Freiheit“? - Wir alle wollen wohl frei von Corona sein! - Aber zugleich lehnt eine lautstarke Gruppe jeden Impfzwang ab. Dann gibt es die Forderungen nach Freiheit von aller Bevormundung und Fremdbestimmung. - Bei allen kann man die tiefsitzende Angst spüren, die sie haben und von der sie gern frei wären. Diese Forderung kann jedoch keine Regierung und keine Wissenschaft erfüllen.

Solch ein Wunsch nach Freiheit hält die Menschen in Spannung zu jeder Art von Konvention, Tradition und Autorität. Viele verbringen deshalb ihr ganzes Leben damit, der „Freiheit“ nachzujagen. Die einen suchen sie im persönlichen Bereich, andere im nationalen, andere träumen von wirtschaftlicher und ökologischer Freiheit, wieder andere von der Freiheit von Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit.

Gleichzeitig spüren es alle, dass sie selbst keine freien Menschen sind. Nicht alle können den Tyrannen, der sie unterdrückt, genau benennen, dennoch fühlen sie sich eingeengt, unerfüllt und unfrei. Wir müssen deshalb zuerst die Mächte ausfindig machen, die uns tyrannisieren und unsere Freiheit verhindern. Bei dieser Suche müssen wir tief genug ansetzen.

1. Wie viel Freiheit braucht der Mensch? - Freiheit wovon?

Wir müssen frei werden von unserer Schuld!

Jesus sagt in Johannes 8,34: „Eins ist sicher: Jeder, der sündigt, ist ein Gefangener (ein Sklave) der Sünde.“

Alle Menschen sind Gefangene der Sünde, weil sie auch mit größter Anstrengung nicht sündlos leben können. Genau so sind wir Gefangene des Todes, weil wir auch bei größtem medizinischem Fortschritt den Tod nicht ausschalten können. Diese innere Abhängigkeit von Sünde und Tod macht uns unfrei. - Oder kannst du dein schlechtes Gewissen und deine Angst einfach so abstreifen?

Freiheit bedeutet das Fehlen jeder Fremdbestimmung und Unterdrückung. Freiheit heißt also sowohl frei zu sein von der Macht der Sünde und des Todes, als auch frei zu sein von Schuldgefühlen, frei zu sein von der Meinungstyrannei, sowie den Forderungen und Erwartungen anderer Menschen. - Möchtest du davon frei werden? Du kannst heute diese Freiheit erleben!

Wir müssen frei werden von unserem Egoismus!

Der Egoismus ist ein weltweites Phänomen. Überall kranken die Menschen daran, in jedem Land, in jeder Kultur, auf allen Kontinenten. Auf seine egoistischen Bedürfnisse und Sehnsüchte fixiert zu sein, so dass man weder auf die Ehre Gottes noch auf das Wohlergehen seiner Mitmenschen Rücksicht nimmt, bedeutet im engsten und grausamsten Gefängnis des Universums zu sitzen.

Ebenso, wie die Finger in unserer Handfläche eingewurzelt sind, so sind alle Sünden in unserem Egoismus verwurzelt. Warum lügen wir? Weil wir glauben, dass es für uns vorteilhaft ist. Warum sind wir auf andere eifersüchtig? Weil wir zu uns selbst im Widerspruch stehen. Warum werden wir ärgerlich? Weil unser Ich geärgert wurde. Warum begehen wir Ehebruch? Weil wir glauben, dass es uns eine Befriedigung bringt.

Deshalb schreibt Dr. Arno Schleyer, Psychotherapeut und jahrelang Chefarzt an der Klinik „Hohe Mark“: „Der angeborene Egoismus des Menschen ist wahrscheinlich das größte Hindernis, Gott zu vertrauen.“ - Leidest du unter deinem Egoismus und willst du von dieser quälenden Macht frei werden? Du kannst das heute erleben!

Wir müssen frei werden von unserer Angst!

Unser Leben wird von Angst überschattet. Es gibt zahllose Ängste. Da ist die Angst vor Krankheit, Unglück, Klimakatastrophen, Alter und Tod. Aber auch die Angst vor der Klimakrise, dem Geheimnisvollen, dem Atomtod.

Besonders bemerkenswert ist heutzutage, wie viele gebildete Menschen von abergläubischen Ängsten gepackt sind. Sie klopfen auf Holz, kreuzen ihre Finger, tragen Amulette, weigern sich, mit dreizehn Personen an einem Tisch zu sitzen, weil 13 eine Unglückszahl sei. Aus diesem Grund haben viele Hotels weltweit kein dreizehntes Stockwerk. Wenn man mit dem Fahrstuhl fährt und die erleuchtete Anzeigetafel betrachtet, kann man sehen, dass die Nummern von 10, 11, 12 auf 14 springen. Wie dumm ein derartiger Aberglaube ist, kann schon daran abgelesen werden, dass sich diese Menschen zwar weigern, im dreizehnten Stockwerk zu schlafen, es aber zugleich einfach nicht wahrhaben wollen, dass es dennoch die dreizehnte Etage ist, auch wenn sie als vierzehnte ausgewiesen wird! - Jede Angst bewirkt Lähmung. Niemand, der Angst hat, ist frei. Du kannst, wenn du willst, von deiner Angst frei werden!

2. Wer schenkt uns wahre Freiheit? - Freiheit wodurch?

Jesus Christus wird im Neuen Testament als DER Befreier dargestellt. Die Botschaft, die Er verkündete und noch heute weitersagen lässt, ist deshalb „gut“, weil sie „Freiheit“ und „Befreiung“ bringt. In Johannes 8,36 sagt Jesus ausdrücklich: „Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.“

Später trug der Apostel Paulus diese Botschaft der Befreiung weiter. „Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht. So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!“ (Galater 5,1)

Für Menschen, die mit der Vokabel „Erlösung“ heute nichts anzufangen wissen, ist der Ausdruck „Freiheit“ ein ausgezeichneter Ersatz dafür. Von Jesus erlöst zu werden, bedeutet frei zu werden.

Jesus befreit von Schuld.

Niemand ist frei, dem seine Schuld nicht vergeben wurde. Wenn ich mir der Vergebung Gottes nicht sicher wäre, könnte ich niemandem gelassen in die Augen sehen, am allerwenigsten Gott. Ich wäre nicht frei. Ich würde weglaufen und mich verstecken wollen, so wie Adam und Eva es im Garten Eden getan haben. Aber es gibt Gute Nachricht: „Durch Jesus sind wir befreit; durch Ihn sind uns unsere Sünden vergeben.“ (Kolosser 1,14) Warum ausgerechnet Jesus? Weil nur Er ein vollkommenes Leben auf dieser Erde gelebt und sich am Kreuz mit unserer Ungerechtigkeit identifiziert hat. So nahm Er unsere Schuld auf Sich, damit wir frei ausgehen könnten.

Vergebung ist kein Gefühl, sondern eine Tatsache. Gott ist treu und gerecht und schenkt allen Vergebung, die Ihn vertrauensvoll um Jesu willen darum bitten. Satan hat in Zukunft kein Recht mehr, deinen Frieden zu stören. Gott der Vater, sieht dich nicht mehr als schuldig an, sondern als jemanden, dem vergeben wurde. Freiheit beginnt also mit der Vergebung, die allein Jesus Christus schenken kann. - Hast du die Befreiung der Vergebung bereits erfahren? Willst du sie nicht heute für dich in Anspruch nehmen?

Jesus befreit vom Egoismus.

Allein Jesus, der von den Toten auferstand und lebt, kann dich aus dem Kerker deines Egoismusses befreien. Er will, wenn du Ihn darum bittest, durch Seinen Geist in dein Leben kommen und es völlig umkrempeln. Das nennt die Bibel „die Kraft Seiner Auferstehung“ erfahren (Philipper 3,10). Das passiert nicht in einem Augenblick, sodass du dann perfekt wärest, aber deine bisher verschlossene Persönlichkeit fängt an, sich Jesus und deinen Mitmenschen gegenüber zu öffnen, wie sich eine Blume der aufgehenden Sonne gegenüber öffnet.

Die meisten Meinungsmacher und Influencer reden uns heute ein, dass der Gehorsam gegen Gott uns einschränkt und unsere Freiheit begrenzt. Aber das ist eine Lüge Satans.

Zentriert auf dich selbst gleichst du einer elektrischen Birne, die außerhalb der Fassung versucht aus eigener Kraft Licht zu geben. Aber nur mit Jesus im Zentrum deines Lebens bist du wie eine Birne, die in der Fassung festgeschraubt ist und deshalb Licht und Wärme abgibt.

Jesus befreit von Furcht.

Die Angst ist wie ein Pilz: Sie wächst am schnellsten im Dunkeln. Es ist daher notwendig, dass du deine Ängste ans Licht bringst, sie bewusst ansiehst und sie dem Licht des Siegers Jesus Christus aussetzt. Denn alles wovor wir uns fürchten, ist dem triumphierenden Christus unterstellt worden.

Gott hat alles ohne Ausnahme in Seine Gewalt gegeben. Ihn aber, den Herrn über alles, gab Er der Gemeinde zum Haupt.“ (Epheser 1,22) In dem Augenblick, in dem wir die uns ängstenden Kräfte der Gewalt Jesu unterstellt sehen, ist ihre uns tyrannisierende Macht gebrochen. - Willst du diese Befreiung heute erleben? Bitte Jesus darum! Er hat auch die Autorität über alles, was dir Angst macht!

Jesus schenkt jedem, der Ihn darum bittet, zunächst die Freiheit von Schuld, weil Er für uns gestorben ist, dann die Freiheit von unserem Ich, weil wir in der Kraft Seiner Auferstehung leben können, und schließlich die Freiheit von Furcht, weil Er zur Rechten des Vaters regiert und alles unter Seine Füße gelegt wurde.

3. Wie viel Freiheit verträgt der Mensch? - Freiheit wozu?

Viele Menschen scheinen zu wissen, WOVON sie befreit werden wollen. Aber wer weiß, WOZU er frei werden soll? Die Bibel sagt uns: Wahre Freiheit bedeutet das zu werden, wofür Gott uns geschaffen hat.

Freiheit - um zu sein was wir sein sollen.

Gott ist das einzige Wesen, das sich vollkommener Freiheit erfreut! Dies ist jedoch keine Freiheit in dem Sinne, dass Er alles mögliche tun und lassen kann. Die Bibel macht deutlich, dass der Vater weder LÜGEN, noch UNTREU sein kann. Er kann das BÖSE nicht tolerieren (Hebräer 6,18; Jakobus 1,13; Habakuk 1,13). Dennoch ist Gottes Freiheit in dem Sinne vollkommen, dass Er absolut alles tun kann, was Seinem Willen entspricht.

Er bleibt treu, auch wenn wir Ihm untreu sind; denn Er kann sich selbst nicht untreu werden.“ (2. Timotheus 2,13) Wenn Er sich selbst untreu würde, so wäre das keine Freiheit, sondern Selbstzerstörung. Gott findet Seine Freiheit darin, Er selbst zu sein und zu bleiben.

Was für Gott, den Schöpfer, gilt, gilt auch auf Seine Geschöpfe. Vollkommene, unbegrenzte Freiheit ohne Jesus ist eine satanische Illusion. Wenn sie für Gott unmöglich ist, ist sie es erst recht für Gottes Schöpfung. Gottes Freiheit besteht darin, Er selbst zu sein und zu bleiben. Unsere Freiheit zeigt sich darin, dass wir werden, was wir nach Gottes Absicht sein können und sollen. - Ist das nicht eine verlockende Aussicht?

Freiheit - unsere Grenzen anzunehmen.

Unsere Freiheit ist durch unsere gottgegebene Natur begrenzt. Das ist bei allen Geschöpfen so. Gott schuf den Fisch, um im Wasser zu leben. Seine Kiemen können Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen. Wasser ist das einzige Element, in dem ein Fisch seine Identität und damit seine Freiheit findet. Natürlich ist diese Freiheit auf das Wasser begrenzt, aber in dieser Begrenzung liegt seine Freiheit.

Nehmen wir an, du hast zu Hause ein Aquarium mit Zierfischen und die Tiere haben ihr Dasein in dem rechteckigen Kasten tüchtig satt und sinnen auf Befreiung. Was hat ein „Ausbruchsversuch“ für Erfolgsaussichten? Sollten sie es schaffen, in deinen Gartenteich zu springen, dann hätten sie ihre Freiheit zwar ausgeweitet, sie befänden sich aber wiederum im Wasser. Landen sie jedoch auf dem Teppich, dann bringt ihnen ihr Fluchtversuch nicht die ersehnte Freiheit, sondern den sicheren Tod.

Auf den Menschen übertragen heißt das: Wenn Wasser das Element ist, in dem Fische ihre Erfüllung finden, dann ist nach Auskunft der Bibel die LIEBE zu GOTT und den MENSCHEN das Element, in dem der Mensch seine Erfüllung als Mensch findet. Nur in einem Leben der Liebe finden wir zu uns selbst und zu unserer Erfüllung als Menschen. Als Gott uns nach Seinem Bild erschuf, gab Er uns die Fähigkeit, zu lieben. Deshalb wirst auch du nur als von Gott Geliebter und als deine Mitmenschen Liebender deine Erfüllung finden. Ohne Liebe vergehen und sterben wir.

Freiheit - um zu lieben.

Christus will dich zur Liebe befreien, indem Er dir Seine Liebe schenkt. Er stellt keine Bedingungen. Er möchte nur leere, aufnahmebereite Hände. Hände, die nicht mehr krampfhaft die eigene Schuld umklammern, sich nicht am eigenen Besitz oder Können festhalten oder sich trotzig zur Faust ballen. Er möchte deine leeren Hände, um sie mit Seinem Reichtum zu füllen.

Denn Lieben ist Geben, ist Selbsthingabe. Deshalb legt wahre Liebe dem Liebenden Einschränkungen auf. Genau hier stehen wir vor dem paradoxen Widerspruch des Christentums, den Jesus einmal so ausdrückte: „Denn wer sein Leben erretten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um Meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es erretten“ (Markus 8,35)

Echte Freiheit besteht darin, so zu sein, wie Gott mich gewollt hat. Gott hat mich geschaffen, um zu lieben. Um jedoch lieben zu können, muss ich mich selbst verleugnen und mich Jesus hingeben. Um frei sein zu können, muss ich dienen. Um leben zu können, muss ich meiner Ichbezogenheit sterben. Um mich selbst finden zu können, muss ich mich selbst in der Liebe an andere verlieren.

Echte Freiheit besagt demnach genau das Gegenteil von dem, was viele Menschen darunter verstehen. Sie stellt eben nicht die Freiheit von allen Verantwortungen gegenüber Gott und den Mitmenschen dar, damit ich mir selbst leben kann. Dies würde vielmehr nur die Versklavung an meinen Egoismus bedeuten. Statt dessen ist wahre Freiheit die Freiheit von meinem kleinkarierten Ich, damit ich verantwortungsvoll in der Liebe zu Gott und zu meinen Mitmenschen leben kann.

Vollkommene Freiheit ist die Hingabe meines Ich aus Liebe zu Gott und anderen. Erlöste sind so endlich frei, zu tun, was sie SOLLEN und ihr Erlöst-sein zeigt sich darin, dass sie dies auch mehr und mehr WOLLEN! All dies soll dazu führen, dass Gottes Absicht mit der ganzen Schöpfung erfüllt wird, nämlich, dass alles zum Lobpreis Seiner herrlichen Gnade beiträgt. (Epheser 1,6+12+14) - Ich lade dich herzlich ein, dies heute zu erleben, indem du Jesus Christus um Vergebung deiner Sünden bittest und damit rechnest, dass Er dir Seine Freiheit schenkt. - Amen

Manfred Herold



Manfred Herold