Der entscheidende Unterschied…

 

Wie bereiten wir uns recht auf die Wiederkunft Jesu Christi vor? Wie würdigen wir angemessen, was an Weihnachten geschah? Johannes gibt darauf folgende Antwort: „Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“ (1. Johannes 2,15-17) Deshalb fragen wir uns heute: „Was ist der grundlegendste, wesentlichste Unterschied zwischen einem Christen und einem Nicht-Christen?“ Ist es das, was er will? Ist es das, was er tut? Ist es das, was er denkt und glaubt? Ist es das, was er tief im Herzen verehrt? Oder ist es noch etwas anderes? - Besteht der entscheidende Unterschied zwischen einem Nicht-Christen und einem Christen ..

1. ..in den Entscheidungen, die er trifft?

Nein! - Um besser zu verstehen, wo wir heute stehen, sollten wir uns bewusst machen, dass unsere evangelistische Verkündigung in den letzten 100 Jahren besonderen Nachdruck darauf legte, eine bewusste Entscheidung für Jesus zu treffen. Diese Betonung hat alle anderen Aspekte des Evangeliums in den Hintergrund verdrängt. Die Folge ist, dass viele Christen denken, beim Christwerden und Christsein käme es vor allem auf die Entscheidung für Jesus an. Das ist jedoch nicht der Fall. Eine Entscheidung für Christus zu treffen ist wichtig, aber nicht alles, es ist nur der Startschuss zu einem Leben als Christ. Wenn sich danach nichts tut, ist eine solche Entscheidung wertlos.

Die Dominanz dieser Sichtweise hatte weiter zur Folge, dass sich tausende von bekennenden Christen taufen ließen und sich Gemeinden angeschlossen, weil sie eine Entscheidung für Jesus Christus getroffen hatten. Aber die Bibel sagt, dass wir Gott lieben sollen (Matthäus 22,37), uns an IHM erfreuen sollen (Philipper 4,4), IHN rühmen und ehren sollen (Epheser 1,6+12+14). Hat dich deine Entscheidung diesem Ziel Gottes für dein Leben näher gebracht?

Eine Entscheidung für Christus getroffen zu haben, macht noch niemanden zu einem Christen. Jeder Mensch kann seine Willenskraft dazu benutzen, um eine Entscheidung für Jesus zu treffen. Judas hatte das sicherlich getan. Deshalb folgte er Jesus 3 Jahre lang nach. Dennoch gehörte sein Herz nicht Jesus, sondern dem Geld, das er mehr liebte als Jesus (Johannes 12,6).  Sich einmal für Jesus entschieden zu haben, garantiert niemandem die Ewigkeit bei Gott. - Besteht der entscheidende Unterschied zwischen einem Nicht-Christen und einem Christen ..

2. ..in den Lehren, die er glaubt oder den Taten, die er vollbringt?

Für manche Christen sind die Glaubensinhalte entscheidend. Für andere sind es die Taten, die den Glauben bestätigen. Aber ist das entscheidend? - Nein! - Der Teufel weiß mehr Richtiges über Gott als irgend jemand anderes auf dieser Welt und es nützt ihm gar nichts (Jakobus 2,19). Und Jesus war völlig mit der Lehre der Pharisäer einverstanden („Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr halten sollt, das haltet und tut..“ Matthäus 23,3), aber sie mit Nachdruck zu vertreten nützte ihnen gar nichts. Sie erkannten und verehrten Jesus nicht als den Sohn Gottes und gingen deshalb verloren.

Jemand könnte jetzt einwenden: Dann ist eine klare biblische Predigt doch auch nicht so wichtig! Dem widerspreche ich heftig, weil allein durch die Predigt des irrtumslosen Wortes Gottes Jesus als der kennengelernt werden kann, der Er ist. Eine klare biblische Botschaft ist der beste Weg Jesus als seinen Erretter und Herrn kennenzulernen.

Der Philanthrop (Menschenfreund), der Jesus nicht kennt, kann viele gute Taten tun. Aber Gottes Wort sagt: „Und wenn ich alle meine Habe (an die Armen) austeilte und meinen Leib dem Feuertode preisgäbe, aber keine Liebe besäße, so würde es mir nichts nützen.“ (1. Korinther 13,3) Gott will nicht nur unseren Kopf oder unsere Hand, sondern Er will uns ganz, unser Herz, unser Leben, die persönliche Gemeinschaft der Liebe mit uns und unsere Freude an Ihm. Leben wir hier schon so, dass man erkennt - wir glauben es: „Vor deinem Angesicht (= bei dir) sind Freuden in Fülle..?“ (Psalm 16,11). Leider kennen viele, die sich Christen nennen, solch eine Freude nicht und haben sie nie gekannt. Sie sind also keine Christen. - Besteht der entscheidende Unterschied zwischen einem Nicht-Christen und einem Christen ..

3. ..in dem Gott, den er kennt?

Jeder Mensch hat seinen Gott. Jeder hat etwas, was er mehr als alles andere liebt, schätzt, verehrt, was sein Herz höher schlagen lässt. Genau so hat auch jeder sein Evangelium d.h. eine Gute Nachricht, die ihm stets Anlass zu neuer Freude gibt, egal ob sie wahr ist oder nicht. Und wenn er am Boden liegt, hat jeder etwas, von dem er glaubt, dass diese Nachricht ihn wieder aufrichten und neuen Mut geben wird (Lottogewinn, erfüllte Beziehungen, wieder hergestellte Gesundheit ...).

Jesus muss uns also durch Seinen Geist erst einmal beleben, damit wir Seinen Ruf überhaupt hören und darauf reagieren können. Der natürliche Mensch verspürt kein Verlangen nach Gott. Er hat keine Sehnsucht Gott kennen zu lernen. Das alles muss zuerst der Heilige Geist bewirken, bevor eine Reaktion des Menschen überhaupt möglich ist. Der Sünder hat keine Kontrolle über Gottes Rettungshandeln.

Das biblische Evangelium bringt uns mit dem in Kontakt, was uns am glücklichsten macht, mit Christus. „Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, DAMIT ER UNS ZU GOTT FÜHRTE“ (1. Petrus 3,18). Für Christen ist das Evangelium Christi eine gute Nachricht, weil es Schuld und Zorn beseitigt und uns zu Gott führt, in dessen Gegenwart die Fülle der Freude ist (Psalm 16,11).  Wenn das Evangelium uns nur Vergebung, Rechtfertigung und Versöhnung bringen würde, wenn es nur dafür sorgen würde, dass wir der Hölle entrinnen und das ewige Leben, Gesundheit und Reichtum bekämen – uns aber nicht zu Gott selbst als unserer ewigen Freunde und unserem Schatz führen würde, dann wäre es keine gute Nachricht.  Vergebung, Rechtfertigung, Versöhnung, Entrinnen der Hölle und ewiges Leben finden alle ihr Ziel und letzte Absicht darin, dass wir für immer die größte Freude an Gott selbst haben können. Eine Entscheidung für Christus, der rechte Glaube an Ihn, die Taten, welche den Glauben bestätigen, die rechte Erkenntnis Gottes sind alles notwendige Merkmale unserer neuen Natur, aber nicht das Entscheidende. - Also, ich stelle fest: Der entscheidende Unterschied zwischen einem Nicht-Christen und einem Christen ..

4. ..ist die neue Freude an seinem Schatz, den er liebt!

Woran hängt dein Herz, was ist dein Schatz? Du erfreust dich an deinem Schatz! Von den Hebräern heißt es z.B., dass sie den Raub ihrer irdischen Güter mit Freuden erduldeten, - (warum?) - weil sie wussten, dass sie einen besseren und bleibenden Besitz hatten (Hebräer 10,34). (Wie viel Gejammer und Geheule würde unter solchen Umständen bei uns zu hören sein?!) Anders bei den Hebräern, denn ihnen war klar: Unseren Schatz kann uns niemand nehmen!

Worin unterscheidet sich die Freude des Christen von der Freude der Welt? Während die Welt das Geschaffene liebt, lieben Christen den Schöpfer, Erlöser und Vollender aller Dinge. Der entscheidende Unterschied zwischen einem Christen und einem Nichtchristen besteht darin, dass er durch das Evangelium in Jesus Christus seinen Schatz und damit seine ewige Freude gefunden hat. Und es ist ja klar: Wenn du die EINZIGE Lösung für das GRÖSSTE Problem der GESAMTEN Menschheit für ZEIT und EWIGKEIT gefunden hast, dann ist das der GRÖSSTE SCHATZ, der die GRÖSSTE FREUDE zur Folge hat, den man sich vorstellen kann.

Wenn du an diesem Punkt einen bedrückenden Mangel an Liebe zu Jesus verspürst, dann bitte den Vater täglich darum, dass Er Seine Liebe durch den Heiligen Geist in dein Herz ausgießt (Römer 5,5; Philipper 2,13). Solch eine Bitte erhört Er gern.

Wir sind dazu berufen, Gott von ganzem Herzen zu lieben und uns an Ihm zu erfreuen. Die Liebe, die sich im Gehorsam zeigt, in dankbaren Gefühlen der Wertschätzung und Verehrung, der Abhängigkeit und Unterordnung. Das ist die echte Liebe, die nur der Heilige Geist wirken kann, aber auch in dir und mir wirken will. (Offenbarung 2,4)

„Wer den Herrn nicht liebt, der sei verflucht! Maranatha! = Herr komme bald!“ (1. Korinther 16,22) Was bedeutet das? Wer „den Herrn nicht lieb hat“, der ist schon verurteilt, doch das Urteil wird erst dann vollstreckt, wenn der Herr Jesus Christus wiederkommt.

Für Paulus gibt es für den, der Christus nicht liebt keine Rettung. Jemand mag wenig von Jesus wissen, und kann doch gerettet werden. Jemand mag feige sein und von Menschenfurcht überwältigt werden, wie es Petrus passierte. Er kann wie David schlimm sündigen und doch wieder aufstehen. Aber wenn jemand Christus nicht liebt, dann ist er nicht auf dem Weg des Lebens. Der Fluch liegt noch über ihm. Er ist auf dem breiten Weg, der ins Verderben führt. - Bitte jetzt den Vater darum, dich mit der Liebe zu Jesus zu erfüllen!

 

 

Manfred Herold

Manfred Herold