Der Heilige Geist - der Freudenbringer.

Johannes 16,5-11 Jesus versichert hier Seinen Nachfolgern, dass die im 21. Jahrhundert lebenden gegenüber denen, die mit Jesus damals leibhaftig durch Israel zogen, nicht benachteiligt sind. Womit begründete Er Seine Feststellung?

Sonst würde der Heilige Geist nicht kommen. Und für Jesus war der Heilige Geist offensichtlich nicht nur ein „Ersatz“, sondern der denkbar beste Beistand, weil allein Er in der Lage ist, uns in die völlige Freude einzuführen (Johannes 15,11). - Aber weshalb sind viele Christen heute keineswegs davon überzeugt? - Weil sie das wunderbare Werk des Heiligen Geistes weder gut genug kennen, noch erwarten und nur sehr bruchstückhaft erleben. Um dem abzuhelfen, möchte ich heute über die herrliche Aufgabe des Heiligen Geistes hier und heute predigen.

1. Er überführt von Sünde.

Johannes 16,8-9 - Wozu überführt der Heilige Geist Menschen von Sünde? Will Er uns damit quälen? - Nein! Er tut uns damit einen großen Gefallen! - Wieso?

Weil Er das wahre Wesen der Sünde kennt. Er weiß am allerbesten, wie gefährlich die Sünde, d.h. das Leben in Eigenregie ist. Wir wissen es in aller Regel nicht und oft wollen wir es gar nicht wissen. Aber Er kennt den Preis, den Jesus zur Tilgung der Sünden bezahlen musste. Er weiß am allerbesten was Jesus deine Sünde gekostet hat. Deshalb verharmlost Er sie nicht, deshalb überspielt Er sie nicht, deshalb verhindert Er das Vergessen derselben. Wozu?

Er will dich im Glauben stärken, damit du alles Leben-hemmende, Freude-verhindernde, Tod-bringende in deinem Leben klar erkennst und der Wunsch in dir immer stärker wird, mit all dem nichts mehr zu tun haben zu wollen (Sprüche 8,13). Er lässt nicht locker, weil Er weiß, dass die Sünde schlimmer ist als jeder Krebs, den du, wenn er bei dir diagnostiziert würde, sofort und schonungslos behandeln lassen würdest. Du würdest deine Arbeit und deine Lieben verlassen, du gingst ins Krankenhaus und ließst allerlei unangenehme und schmerzhafte Behandlungen über dich ergehen, damit der Krebs überwunden und wenn möglich geheilt werden würde. - Danke dem Heiligen Geist für Sein von Sünde überführendes Werk! So führt Er dich näher zu Jesus, d.h. in bleibende Freude hinein!

Er möchte dir deine Sünde so deutlich zeigen, dass in dir aus Liebe zu Jesus die Abscheu vor der Sünde der falschen Selbständigkeit, des Unglaubens und Ungehorsams so anwächst, sodass du jede erkannte Sünde aus deinem Leben hinaus wirfst, um so mehr Raum für den Heiligen Geist, den Freudenbringer zu machen. Er zeigt dir wie schmutzig die Sünde ist, damit du dich nach Vergebung und Reinigung sehnen und so das Werk Jesu auf Golgatha immer mehr schätzen und lieben lernst. Der Heilige Geist verherrlicht Jesus als das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt weggetragen hat (Johannes 1,29). Trage du sie nicht wieder hinein in die Welt. Nur so wird Jesus als dein einziger Schatz und deine ewige Freude erkannt.

Der Heilige Geist überführt ja nicht um anzuklagen, sondern Er hat deine Befreiung, deine Entlastung und damit deine Freude im Blick. Und das soll wiederum alles dazu führen, dass du den Vater im Himmel immer mehr lobst und ehrst, denn dazu sind wir Christen berufen (1. Korinther 10,31). Nur der Heilige Geist kann das in dir wirken. Behindere Ihn nicht bei Seiner Arbeit! - Wozu? Damit Jesus dein herrlichster Schatz wird und ewige ungetrübte Freude an Ihm dich zur Ehre Gottes des Vaters erfüllt.

2. Er überführt von Gerechtigkeit.

Johannes 16,10 - Was bedeutet das? - Der Heilige Geist zeigt jedem Menschen weiter, dass er keine eigene Gerechtigkeit besitzt, mit der er vor Gott bestehen kann (Jesaja 64,5). Wir benötigen alle dringend eine „bessere“ Gerechtigkeit und nur der Heilige Geist kann den Stolz jedes Menschen brechen und ihm das klar machen.

Der Mensch meint in seiner Selbstverliebtheit und Selbstüberschätzung immer noch allerlei Gründe zu finden, weshalb Gott ihn doch auch so, wie er ist, annehmen müsste. Der Heilige Geist arbeitet nun darauf hin, dass du der Realität ins Auge schauen lernst, dass du dich so ansehen lernst, wie Gott dich ansieht und so einzuschätzen lernst, wie Gott dich einschätzt. (Römer 3,10-18) Auf diese Weise will Er dich zu rechter Gottesfurcht führen. Sie lässt dich völlig nackt vor Gott stehen, lenkt aber, bevor dich die Verzweiflung verschlingt, deinen Blick auf Jesus Christus, deiner einzigen Hoffnung im Leben und im Sterben! Auch hier sehen wir deutlich, wie der Heilige Geist zuerst die Diagnose stellt und dann die Therapie bereit hält.

Der Heilige Geist zeigt nämlich nicht nur unseren Mangel auf, sondern Er führt uns zugleich Jesus vor Augen, der unsere Gerechtigkeit ist (1. Korinther 1,30). Jesus hat durch Sein Leiden, Sterben und Auferstehen einem jeden Glaubenden die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, erworben (Römer 4,25). Wer immer sich im Glauben mit Jesus verbinden lässt, dem wird Seine Gerechtigkeit als die eigene angerechnet. Allein durch die von Jesus für dich erworbene Gerechtigkeit kannst du einmal vor Gott bestehen. Die Gerechtigkeit Jesu im Glauben als meine Gerechtigkeit angenommen zu haben ist die einzige Lösung für meine Probleme und der einzige Weg zu meiner Freude und zur Verherrlichung Gottes des Vaters.

Und eben dieser Jesus, der mir durch den Glauben Seine Gerechtigkeit schenkte, wirkt nun durch den Heiligen Geist darauf hin, mich gerecht zu machen. Deshalb dringt der Heilige Geist darauf, dass ich mich korrigieren und verändern lasse, dass ich Seinem Wirken stillhalte, wo ich normalerweise in die Luft gehen würde. So will Er mich in Jesu Bild umgestalten und mich meiner größten und ewigen Freude zuführen.

Indem der Heilige Geist dem Glaubenden zeigt, dass Jesu Gerechtigkeit ihm als seine eigene Gerechtigkeit zugerechnet wird, wird die Überführung von Gerechtigkeit zu einem Tor der Freude. Er öffnet mir so die Augen für eine bessere Zukunft, die geprägt ist von Gottes Gerechtigkeit, Wahrheit und Freude.

Wenn du soweit bist, dann beuge dich vor dem lebendigen Gott und danke Ihm für Sein wunderbares Erlösungswerk. So wird Jesus dein herrlichster Schatz und deine ewige ungetrübte Freude zur Ehre Gottes des Vaters.

3. Er überführt vom Gericht.

Johannes 16,11 - Was bedeutet das? Der Heilige Geist will Christen davon überzeugen, dass Satan, der Fürst dieser Welt, gerichtet ist. „Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon.“ (1. Johannes 2,8) Seit Golgatha steht es fest: Satan ist entlarvt, verurteilt und besiegt. Aber er ist noch nicht all seiner Macht beraubt. Das zeigen seine wütenden und heimtückischen Rückzugsgefechte. Aber eins steht fest: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57) Darauf können und sollen wir uns verlassen. Damit sollen wir rechnen, in unserem persönlichen Leben, unseren Familien, unserer Gemeinde, unserer Umwelt! Das Gewissheit, dass Satan besiegt ist, löst Freude aus!

Der Heilige Geist droht nicht mit dem Gericht, sondern Er will dich davon überzeugen, mit Jesu Sieg über Satan in deinem Alltag zu rechnen. Indem der Heilige Geist dir vor Augen führt, dass der große Lügner (Johannes 8,44) ein für alle mal verspielt hat, will Er dich davon abhalten, immer noch auf die Welt und alles, was in ihr ist, zu setzen. Der Heilige Geist möchte dich zum einen davon überzeugen, kein Kapital mehr in diese „bankrotte Firma“ zu investieren. Dich nicht mehr in einer falschen Weise mit ihr einzulassen. Dich aus ihrem Gefahrenbereich zurückzuziehen. Nicht mehr am gleichen Joch mit den Ungläubigen zu ziehen (2. Korinther 6,14). Die Lebensart dieser Welt, ihre Überzeugungen und Meinungen zurück zuweisen, weil sie zum Tode führen und weder das Leben noch die Freude befördern.

Zudem möchte Er dich und mich dazu veranlassen, uns immer wieder selbst zu prüfen, ob wir tatsächlich für Gottes neue Welt leben, denken und arbeiten! (2. Korinther 13,5; Matthäus 6,33) Dieser fortlaufende Dienst des Heiligen Geistes in uns spornt uns zum Selbstgericht an, d.h. wir können und werden uns selbst von jeder erkannten Sünde distanzieren. (1. Korinther 11,31) Denn die Bibel lehrt, dass was auch immer der Mensch jetzt zugibt, bekennt und lässt durch Gottes Barmherzigkeit ein für allemal vergeben wird; was der Mensch jetzt aber zudeckt oder zu verheimlichen sucht, wird im Gericht Gottes einmal zur Sprache kommen.

Zum anderen, sieh Satan als Besiegten an! Er hat kein Recht mehr, Macht über irgendein Gebiet deines Lebens auszuüben. Leiste ihm auch keinen Vorschub mehr, indem du nicht konkret mit dem Sieg Jesu rechnest oder an einer Sünde festhältst, die dem Feind ein Anrecht für seine Machenschaften gibt. (1. Johannes 3,8) Als Gliedern Seines Leibes ist Sein Sieg unser Sieg. Satan wird zwar erst bei der Wiederkunft Christi völlig weggeschafft, aber wir dürfen und sollen schon jetzt als Sieger leben.

Der Heilige Geist überführt vom Gericht, d.h. davon dass Jesus den Satan ein für allemal besiegt hat, damit Jesus dein herrlichster Schatz wird und ewige ungetrübte Freude dich erfüllt zur Ehre Gottes des Vaters.

Manfred Herold

Manfred Herold