Ein geschenkter Sieg

 

„Gott aber sei Dank! Durch Jesus Christus, unseren Herrn, schenkt Er uns den Sieg! Haltet daher unbeirrt am Glauben fest, meine liebe Brüder, und lasst euch durch nichts vom richtigen Weg abbringen. Setzt euch unaufhörlich und mit ganzer Kraft für die Sache des Herrn ein! Ihr wisst ja, dass das, was ihr für den Herrn tut, nicht vergeblich ist!“ (1. Korinther 15,57-58)

Hier ist vom entscheidendsten und umfassendsten Sieg der Weltgeschichte die Rede. Vom Sieg Jesu Christi, des Sohnes Gottes über die grausamsten Tyrannen aller Zeiten, den Teufel, den Tod und seine Helfer. Und das Schönste: Jesus hat diesen Sieg nicht nur für sich selbst, sondern für alle Menschen errungen. Keiner, der dieser Frohen Botschaft Glauben schenkt, muss sich auf Dauer von seinen Süchten, Ängsten und Fesseln am Leben hindern lassen.

Christen können und sollen vom Sieg Jesu Christi her leben. Das Kreuz und die Auferstehung sind seine Eckpunkte. In Seinem Sterben ertrug Er die Strafe für unsere Schuld. Seine Auferstehung eröffnet unserem Leben neue Horizonte, jenseits von Schuld, Sünde und Tod.

Hast du diesen Sieg heute bereits für dich in Anspruch genommen? Kannst du dich über diesen Sieg Jesu freuen? Hat er praktische Auswirkungen in deinem Alltagsleben? Ich wünschte, jeder Anwesende würde heute in diesen Dank einstimmen und die Möglichkeiten dieses Sieges in seinem Leben voll nutzen!

1. Die erstaunliche Tatsache

„Gott aber sei Dank! Durch Jesus Christus, unseren Herrn, schenkt Er uns den Sieg!“ - Paulus dankt dem Vater im Himmel, dass Er uns durch Christi Tod auf Golgatha:

     nicht nur unsere Schuld bezahlte,

     uns nicht nur von der Macht der Sünde befreite,

     sondern uns sogar durch den Heiligen Geist in jeder Lebenssituation ein Leben als Sieger ermöglichen will.

Danke auch du dem Vater für Seine Befreiungsaktion durch Jesus! Satan ist bereits ein von Christus besiegter Feind, obwohl er erst am Ende der Zeiten endgültig aus dem Verkehr gezogen wird. Aber schon heute hat er kein Recht mehr, über irgendein Gebiet im Leben eines Christen Macht auszuüben. Christen leisten ihm jedoch häufig dadurch Vorschub,

     dass sie sich Jesu Sieg nicht konkret aneignen oder

     an einer Sünde festhalten, die dem Feind ein Recht für seine Machenschaften gibt. (Sie leben in wilder Ehe, was Gott nicht segnen kann.)

Das ändert jedoch nichts an der Tatsache: Jesus ist Sieger! Auf dem Weg des Gehorsams ist Sein Sieg dein Sieg. Glaubst du das?

Dieses Siegesleben sieht jedoch völlig anders aus, als es sich die Frommen normalerweise vorstellen. Es ist ein Siegen, wie Jesus siegte:

   Ein Siegen im Unterliegen, im Strecken aller Waffen, nicht im Triumphieren.

   Ein Siegen in der Schwachheit, nicht als Kraftprotz.

   Ein Siegen im geduldigen Darunter-bleiben, nicht im Abschütteln der Pflichten und Aufgaben.

Gib deine falschen Vorstellungen von einem Siegesleben auf und erkläre dem Vater deine Bereitschaft, den Weg Jesu zu gehen!

Jesus will uns den Sieg immer wieder neu „geben“. Er gibt uns nicht ein für allemal Sieg, so dass wir ihn danach nicht mehr brauchten. Nein, nur in der ganz persönlichen, intakten Lebensgemeinschaft mit Jesus empfangen wir Seinen Sieg. - Lebst du so mit Christus? Erwartest du täglich diesen Sieg von Christus geschenkt zu erhalten?

Normalerweise muss man einen Sieg selbst erringen. Sonst, so meinen wir, verdient er diesen Namen nicht. Solch ein selbst erarbeiteter Sieg ist die schönste Belohnung für all die entbehrungsreichen Vorbereitungen. Ein geschenkter Sieg hat für einen stolzen Menschen deshalb in der Regel einen schalen Beigeschmack. Man will keinen Sieg geschenkt bekommen; man will ihn sich selbst verdienen. Nur dann hat man auch das Recht, sich feiern zu lassen - und darauf legen wir großen Wert. Was bleibt einem bei einem geschenkten Sieg übrig? Den zu feiern, der ihn errungen hat und ihn dankbar für sich anzunehmen!

Hast du die Ursache für deine mangelnde Begeisterung über den dir von Christus erworbenen Sieg schon erkannt? Es ist dein stolzes Herz! Hast du das schon als Sünde bekannt? Das stolze Menschenherz ist die Ursache für alles mangelhafte Gotteslob!

Bitte denke stets daran, der Sieg, den Christus dir schenken will, ist ein Geschenk und keine Belohnung. Was du für Arbeit bekommst, ist eine Belohnung. Was wir umsonst erhalten, ist ein Geschenk. - Ein Siegesleben ist nur als Geschenk zu haben. Du hast es nur zu glauben, von Christus anzunehmen und - IHN zu feiern! Feiere den Sieger - Jesus Christus!

Weil uns der Sieg geschenkt ist,..

    ..deshalb laufen wir geduldig, voller Vorfreude. (1. Korinther 9,24-27) Nicht umgekehrt!

    ..deshalb legen wir alles Hinderliche froh und dankbar ab, (Hebräer 12,1) um besser laufen zu können.

2. Die großen Herausforderungen

„Daher, meine lieben Brüder, haltet unbeirrt am Glauben fest, und lasst euch durch nichts vom richtigen Weg abbringen. Setzt euch unaufhörlich und mit ganzer Kraft für die Sache des Herrn ein!“ - Das „daher“ am Anfang von Vers 58 macht uns darauf aufmerksam, dass sich aus der erstaunlichen Tatsache große Herausforderungen für uns ergeben:

     Zuerst muss ich einsehen, dass ich nicht durch eigene Kraft siegen kann. Ich kann mich nicht selbst von meinen Sünden, Bindungen, Ängsten und Zwängen befreien. Auch noch so ernsthaft und gekonnt angewandte Psychologie vermag zu bewirken, was Christus uns schenken kann und will. Erst dann, wenn du es wirklich eingesehen hast, dass du aus eigenem Vermögen nicht Sieger werden kannst, bist du in der Lage, den Sieg Christi für dich persönlich in Anspruch zu nehmen. - Das ist die Chance deines Zerschlagen-seins, unter dem du vielleicht gerade leidest!

     Zweitens muss ich wissen, dass Christus für mich den Sieg errungen hat und dass Er alle Lebenslagen einschließt. - Nimm den Sieg Jesu Christi so für dich an, wie du das Abendmahl entgegen nimmst!

     Drittens muss ich in meiner aktuellen Lebenssituation mit diesem Sieg Christi, als mit meinem Sieg vertrauensvoll rechnen. Deshalb sollte ich mich prüfen: Was bestimmt mein Denken und Handeln? Sind es meine Probleme, meine Fragen, meine Schwierigkeiten - oder ist es der Sieg Jesu Christi? Sind es die Herausforderungen, Aufgaben und Möglichkeiten, die mich motivieren oder frustrieren - oder ist es der Sieg Jesu Christi? Sind es die Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten, deren ich fähig bin - oder ist es der Sieg Jesu Christi?

Erst wenn wir aufhören, auf menschliche Art und Weise auf unsere Umstände zu reagieren, werden wir den Sieg Christi kennen lernen. Es ist z.B. schon ein Zeichen dafür, dass du im Sieg Jesu lebst, wenn du eine Sache, einen Menschen oder eine Situation, die dich normalerweise ängstigen, ganz gelassen, ohne Sorge und Angst ansehen kannst. Dieser Friede Jesu ist ein Beweis des Sieges Jesu.

Christus will nicht unser Nothelfer, sondern unser Leben sein. Die Kraft Christi wird uns nicht gegeben, um unseren Mangel wett zumachen oder die Löcher in unserem Leben zu stopfen. Er will an unserer Stelle leben. Wenn du das wirklich willst, musst du dich stark zurücknehmen („Nicht mehr ich, sondern Christus in mir“ Galater 2,20). Sobald wir auf uns gestellt kämpfen, werden wir verlieren. Überlass´ dich ganz Christus dem Sieger, der durch den Heiligen Geist in dir wohnt. Er lebt in dir und will und wird durch dich siegen.

Also: Der geschenkte Sieg macht Christen nicht passiv, sondern im höchsten Maße aktiv. Aktiv, nicht um den Sieg zu erringen, sondern WEIL Jesus den Sieg errungen hat.

Weil uns der Sieg geschenkt ist,..

    ..deshalb behalten wir das Ziel im Auge und laufen. (Kolosser 3,1-2)

    ..deshalb laufen wir und ermutigen und ermahnen uns dabei gegenseitig. (Hebräer 3,12)

3. Die sichere Zuversicht

„Ihr wisst ja, dass eure Arbeit und Mühe nicht vergeblich ist, weil ihr dem Herrn gehört!“ - Gott gibt dir in der Lebensgemeinschaft mit Christus den Sieg. Der Heilige Geist kann und will das auch heute noch für dich vollbringen! In dieser Gewissheit kannst du froh und zuversichtlich an die Arbeit gehen!

In der vor uns liegenden Woche können und sollten wir ganz konkret mit dem Sieg Jesu rechnen:

     Sieg über deine Furcht vor dem, was dir begegnen mag.

     Sieg über die Sünde der Gleichgültigkeit in deinem Leben.

     Sieg über deine Angst vor Nähe anderer Menschen.

     Sieg über deine Hemmungen, die dich bisher blockierten.

     Sieg über deinen Neid und Zorn, die dein Leben befleckten.

     Sieg über deine Bequemlichkeit, die am liebsten in Ruhe gelassen werden will.

     Sieg über deinen Egoismus, der seinen Spaß haben möchte.

     Sieg über deine Menschenfurcht, die Götzendienst ist, weil sie Menschen höher einschätzt als Gott, weil sie Menschen mehr Macht zugesteht, als Gott.

Sprich: „Ich diene Jesus, nicht meiner Furcht! Jesus hat meine Angst überwunden!“ Lass dich von Ihm überraschen! Er wird dir die richtigen Worte in den Mund legen, wenn du damit rechnest und zu Gesprächen bereit bist. Wage es, das auszuprobieren! Du darfst wissen, dass deine Mühe in der Lebensgemeinschaft mit Christus nicht vergeblich ist!

Jedoch wird es bis zum konkreten ersten Schritt auf andere zu, eine Angelegenheit des Glaubens bleiben. Du wirst keine Sicherheit, dass es so sein wird, im Voraus bekommen. Wir werden keinen Sieg ohne konkrete Willensanstrengung erleben. Aber die richtet sich nur darauf, es Christus zu gestatten, sich in unserer Schwachheit als Sieger zu erweisen. - Sprich: „Herr Jesus, ich gebe mich dir hin. Wirke du den Gehorsam in mir, der Dir wohl gefällt!“

Jesus Christus ist Sieger, und Er gibt uns Anteil an Seinem Sieg. Viele schwierige Situationen müssen noch bestanden, viele Kämpfe noch gekämpft werden. Wie kann ich da mit einem geschenkten Sieg rechnen? Indem ich mir immer wieder sage, was Gottes Wort mir sagt: Jesus wird auch damit fertig! Ihn will ich feiern und loben. Auf Ihn will ich blicken und in dieser Situation den Sieg Jesu, wie immer er auch aussehen mag, dankbar für mich annehmen.

Weil uns der Sieg geschenkt ist,..

    ..deshalb laufen wir geduldig, voller Vorfreude. (1. Korinther 9,24-27)

    ..deshalb legen wir alles Hinderliche froh und dankbar ab. (Hebräer 12,1)

    ..deshalb verkündigen wir die Siegesbotschaft allen, die sie noch nicht kennen. (Römer 1,16-17)

    ..deshalb nehmen wir auch strenge Erziehung dankbar an. (Hebräer 12,11)

   ..deshalb behalten wir das Ziel im Auge. (Kolosser 3,1-2)

    ..deshalb ermutigen und ermahnen wir uns gegenseitig. (Hebräer 3,12)

Es geht von Sieg (Jesu Tod und Auferstehung) zu Sieg (Jesu Wiederkunft und Vollendung).

Manfred Herold

Manfred Herold