Gottes Ansehen stärken

Überall versucht man heute sein Ansehen, sein Image, sein Prestige zu stärken (Politiker, Parteien, Künstler, Vereine …). Man möchte um fast jeden Preis gut dastehen. - Aber ist uns in all dem Wettbewerb eigentlich klar, dass heute, wie zu allen Zeiten, vor allem anderen Gottes Ansehen auf dem Spiel steht? Denn davon, dass Gott die Anerkennung erfährt, die Ihm zusteht und der Respekt erwiesen wird, der Ihm gebührt, hängt das ewige Schicksal aller Menschen ab.

Nicht die Lösung der Umweltproblematik, nicht die Verhinderung der Vergiftung unserer Lebensmittel, nicht die Überwindung der militärischen Großmannssucht vieler Politiker, sondern allein die rückhaltlose Anerkennung Gottes als des höchsten und mächtigsten Herrschers des Universums wird das Überleben der Menschheit sichern.

Alle Menschen sind von Natur aus auf dem entgegengesetzten Weg, dem Weg der Sünde unterwegs. Sünde ist ihrem Wesen nach ein Raub der Ehre Gottes, um selbst in einem besseren Licht dazustehen (Römer 1,23; 2,23; 3,23). Wie von den Juden, so muss von allen Menschen gesagt werden: „Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert ...“ (Römer 2,24)

Wie kann dieser Trend in meinem/unserem Leben umgekehrt werden? - Gottes Ansehen, d.h. Seine Ehre wird gestärkt ….

1. ...durch aufmerksames Hinhören auf Sein Wort.

Wodurch spricht Gott zu uns? - Am deutlichsten und endgültig hat Er durch Jesus Christus, wie Er uns in der Bibel beschrieben wird, geredet (Hebräer 1,1-2). Wir müssen und sollten nichts anderes mehr suchen!

Wie spricht Gott heute zu den Menschen? - Durch das Evangelium, d.h. durch die Gute Nachricht vom Kommen, Leben, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus, die der Heilige Geist lebendig macht. - Gott spricht also nicht in erster Linie durch Visionen, Träume, unser Inneres, unser Herz oder unser Gewissen zu uns, sondern allein durch das Wort der Bibel und den Geist Gottes.

Wie erlebe ich es, dass der Geist Gottes zu mir spricht? - Indem ich mich dem Wort Gottes demütig nähere und den Heiligen Geist um Erleuchtung und Erkenntnis des Wortes bitte. In all dem, muss ich meinen Respekt Gott gegenüber auch darin zum Ausdruck bringen, dass ich mir für sein Wort und das Verständnis Seines Wortes Zeit nehme. („Du hörst mir ja gar nicht zu!“)

„Glücklich zu preisen ist, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des Herrn und darüber nachdenkt Tag und Nacht.“ (Psalm 1,2) – Wie Luther sagte: Es gilt das Wort Gottes „im Herzen wiederzukäuen“ (ruminare in corde) um den rechten „Nährwert“ daraus zu ziehen.

Nur wenn deutlich wird, dass ich Gottes Wort, d.h. Seine Gedanken, Absichten, Pläne usw., ernst nehme, schätze und in meinem Leben umsetze, wird Gottes Ansehen in unseren Tagen gestärkt werden. Eine echte Bekehrung besteht in der Umkehr zu einem Leben, das ausschließlich Gott ehrt. Nur dann lebe ich „würdig“ des Herrn, d.h. wie es dem Herrn angemessen ist. - Gottes Ansehen/Ehre wird gestärkt ….

2. ...durch willigen Glauben an Sein Wort.

Wie kommt es zu echtem Glauben? - Indem ich Gott/Jesus gut und immer besser kennenlerne! (Hosea 4,6) Nicht nur oberflächlich (Fakten), sondern persönlich (Begegnung)! Die Menschen vertrauen Jesus nicht, weil sie Ihn nicht kennen! Deshalb sollen Christen das Evangelium weitersagen.

Wem glauben wir nicht alles!? - Nachrichten, Gebrauchsanweisungen, Anweisungen unseres Arztes, Warnungen der Verbraucherzentralen … und warum vertrauen wir Gott nicht?

Was hindert uns daran zu glauben? - Unser verdorbenes, selbstsüchtiges, stolzes Herz weigert sich Jesus zu vertrauen (1. Petrus 2,7f). Menschen wollen ihr eigener Gott sein. Sie wollen nicht, dass Jesus Herr ihres Lebens wird (Lukas 19,14). Heiland wohl, aber unumschränkter Herr? - Wer Gottes Wort nicht glaubt, erklärt Ihn zum Lügner, wie es 1. Johannes 5,10 sagt: „Wer Gott nicht glaubt, der hat Ihn zum Lügner gemacht..“

Wie wächst echter Glaube? - Genau wie er entsteht: Es gilt Jesus immer besser kennen und lieben zu lernen und sich dann in Liebe zur Erreichung Seiner Ziele hinzugeben indem ich meine Denk- und Lebensweise immer mehr nach Ihm ausrichte (Römer 6,13 + 12,1-2). - So wird das Ansehen Gottes unter unseren Zeitgenossen wieder zunehmen, wenn sie sehen, dass wir Gott ernst nehmen! Die Glaubenden spielen also eine entscheidende Rolle! - Gottes Ansehen wird gestärkt ….

3. ...durch entschlossenen Gehorsam gegenüber Seinem Wort.

Halten wir uns vor Augen: Jeder Mensch kommt mit einem ungehorsamen Herzen auf die Welt! (Kinder) Gehorsam kommt bei uns Menschen nur gegen allerlei Widerstände zustande. - Bei Jesus dagegen war der Gehorsam das Band der Einheit zwischen Ihm und dem Vater (Johannes 15,10). Und Er verbindet durch dasselbe Band die Seinen mit dem Vater. Sein Gehorsam sühnte nicht nur ihren Ungehorsam, sondern Er treibt ihn bei uns auch aus (Römer 6,17; 2. Korinther 10,5).

Wie kommt Gehorsam zustande? - Durch ein von Gott Selbst erneuertes Herz. Das schafft Er durch die Wiedergeburt, die Er in jedem wirkt, der an Jesus Christus glaubt. So erfüllt Gott auch heute noch, was Er vor langer Zeit versprochen hatte: „Ich will meinen Geist in euer Inneres geben und will solche Leute aus euch machen, die nach Meinen Satzungen wandeln und Meine Weisungen beobachten und tatsächlich ausführen.“ (Hesekiel 36,27) – Wenn dir der Gehorsam schwer fällt, wenn du an deinem Ungehorsam leidest, dann halte Gott Sein Wort vor und bitte Ihn darum, auch dich zu einem gehorsamen Kind Gottes zu machen!

Wie sieht die Motivation dieses Gehorsams aus? - Menschen gehorchen aus Furcht vor Strafe – aus Pflichtbewusstsein – aus Liebe! Jesus möchte, dass wir Ihm aus Liebe, Freude und Dankbarkeit gehorchen (Philipper 1,21). Der Glaube, dass Jesus mich von der Macht der Sünde zum Gehorsam befreit und mich zu einem Leben im Gehorsam ausgerüstet hat, hat eine große Kraft.

Es gibt im Hebräischen nur ein einziges Wort für „eine Stimme hören“ und „einer Stimme gehorchen.“ Genau hinzuhorchen bereitet das Gehorchen vor. Wenn ich den Willen Gottes durchs Wort der Bibel und das Wirken des Heiligen Geistes tatsächlich vernehme, dann fällt mir der Gehorsam leicht. (Matthäus 14,28) - Merke dir: Die Glaubenden spielen also eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Ehre Gottes! - Gottes Ansehen wird gestärkt ….

4. ...durch radikales Abwenden von der Sünde.

WESHALB sollten wir die Sünde lassen? - Weil sie Gott beleidigt, verunehrt und betrübt. Das sollte unser Hauptmotiv sein. Wir unterlassen bestimmte Dinge nicht in erster Linie deshalb, weil sie verboten sind oder weil man das in „christlichen Kreisen“ nicht tut oder wir vielleicht sogar dafür in die Hölle kommen.... Nein: Weil wir Jesus lieben, deshalb hassen wir die Sünde!

Es gibt verschiedene Arten von Sünde. Aber Sünde ist Sünde und kann und wird Gott nicht gefallen. Eine weit verbreitete und doch wenig als solche erkannte Sünde ist das „sich sorgen“. Bei vielen Menschen ist dies jedoch solch ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden, dass sie auch als Christen nichts Besonderes darin sehen, sich zu sorgen. Aber Jesus hat das Sorgen genau so verboten, wie das Stehlen und Lügen. - Wie würde das Ansehen Jesu gestärkt, wenn die Seinen aufhören würden sich zu sorgen!

Wir sollten die Sünde hassen und lassen, weil sie uns daran hindert, wirklich zu leben. Sie unterbricht nämlich unsere Verbindung zur Quelle des Lebens (Psalm 36.10). Sie ist auch die Ursache für die vielen unterbrochenen Verbindung zwischen Eheleuten, Freunden, Kollegen, Nachbarn.

Wenn ein Kurzschluss das Licht zum Erlöschen bringt und alle Maschinen stillstehen, dann muss die Fehlerquelle gesucht und beseitigt werden. Man kann vielleicht auch, wenn man dafür zu faul ist, die Maschinen einige Zeit mit „Handbetrieb“ in Gang halten, aber das ist mühsam und auf Dauer unbefriedigend. So wächst die Einsicht: die Verbindung muss wiederhergestellt werden. Wenn das geschehen ist, flammen die Lichter ganz von alleine wieder auf und die Elektromotoren setzen sich wieder in Bewegung.

Gehörst du auch zu den Menschen, die es leid sind, ihr „Leben im Handbetrieb“ d.h. es aus eigener Kraft zu leben? Wende dich doch heute von deiner Sünde ab, bekenne sie Jesus, bitte Ihn um Vergebung (1. Johannes 1,9) und stelle auf diese Weise die Verbindung mit Gott wieder her und du wirst eine nie gekannte Kraft zum Leben erhalten.

Wer sündigt, schadet sich selbst, seinem eigenen Ruf und dem Ruf Gottes. („Wer einmal lügt ...“) Bringen wir es doch schon unseren Kindern bei, wie schädlich und dumm es ist, zu sündigen. Nicht unbedingt deshalb, weil wir dafür Strafe zu erwarten haben, sondern weil wir dadurch sowohl Gottes als auch unserem eigenen Ansehen schaden.

Merke: Sünde ist in ihrem Kern ein Raub der Ehre Gottes! Wie würde Gottes Ansehen, Gottes Ehre in unseren Tagen gestärkt werden, wenn sich Christen entschlossen von der Sünde abwenden würden! - Gottes Ansehen/Ehre wird gestärkt …

5. ...durch fröhliches Rühmen und Anbeten.

In der Bibel wird auf der einen Seite häufig davor gewarnt, sich seiner selbst, seiner Kraft und Weisheit zu rühmen, auf der anderen Seite werden Glaubende dazu aufgerufen, sich Gottes zu rühmen.

Was ist darunter zu verstehen? Der Ausdruck „sich rühmen“ stammt aus dem militärischen Sprachgebrauch. Man rühmte sich der Kraft und Stärke seiner Waffen, der Disziplin seiner Truppen, sowie der Strategie und Taktik seiner Feldherrn. So heißt es in Psalm 20,8: „Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse; wir aber des Namens des HERRN, unseres Gottes.“

Wie kommt es zum „Rühmen Gottes“ in unserem Leben? Zum Rühmen kommt es, wenn die Aspekte des Vertrauens, der Freude und des Dankes zusammenkommen. Gottes sich rühmen wird also nur derjenige, der Gott gut kennt. Der Rühmende ist vom Objekt seines Ruhmes völlig eingenommen. Der Rühmende weiß, dass er sich auf den, dessen er sich rühmt hundertprozentig verlassen kann. Der Rühmende rechnet mit der Macht des Gerühmten.

David rühmte sich gegenüber Goliath nicht seiner Stärke und seiner Waffen, sondern er rühmte sich des Herrn Seines Gottes, der ihn vor dem Löwen und dem Bären errettet hat. (1. Samuel 17,45: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast!“) Das Sich-Rühmen ist ein Ausdruck lebendigen Glaubens in einer ganz konkreten Situation. Wir rühmen uns der Hoffnung, die wir in Christus haben (Hebräer 3,6). Wir rühmen uns in jeder Lebenslage des Siegers Jesus Christus und Seines Sieges, jeden Tag und jede Stunde (1. Korinther 15,57; 1. Johannes 5,4).

Welche Wirkung hat das? - Auf uns selbst? Indem wir uns selbst immer wieder an den errungenen Sieg unseres Herrn Jesus Christus erinnern, werden wir „stark in dem Herrn“ (1. Korinther 15,57; Epheser 6,10; 1. Chronik 16,10), rühmen uns Seiner und beten Ihn an (2. Korinther 3,18).

Auf andere? Andere Menschen merken, sehen, erleben, dass wir große Stücke von unserem Gott halten, dass wir mit Seiner Kraft in unserem Alltag rechnen und das eine große Freude, Lobpreis und Anbetung bei uns auslöst.

Für Gott? Ihm wird die Ehre zuteil, die Ihm zusteht. Er wird gerühmt, Seine Majestät wird gefeiert, Sein Lob verkündet, Er wird angebetet und Sein Name wird über alle anderen Namen erhoben! - „Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!“ (2. Korinther 10,17) Das Ansehen, d.h. die Ehre Gottes hängt heute vom Verhalten Seiner Kinder ab!

 

 

Manfred Herold

Manfred Herold