Himmel oder Hölle - du hast die Wahl!

Das biblische Zeugnis von der „Hölle“ ist wohl dasjenige, welches heute, selbst von vielen Christen am wenigsten akzeptiert, ja am heftigsten bestritten wird. Unsere Zeit wird von einer eigenartigen Intoleranz diesem Thema gegenüber beherrscht.

Auf der anderen Seite lassen dieselben Personen den „Himmel“, was immer das auch sein mag, wohl noch stehen, alle wollen hinein, aber im Unterschied zu dem, was die Bibel lehrt, sind es durchweg diesseitige Vorstellungen von „Himmel“, („himmlischen Urlaubsvergnügen“, „himmlische Düfte“, „himmlische Leckereien“) die heute propagiert werden.

Die Welt Gottes ist uns weithin nebulös und fremd geworden. Es dreht sich bei uns fast alles um das Hier und Jetzt. Die Erde ist für uns zum wichtigsten Ort geworden. Sie ist DIE Herausforderung für uns. Die Ewigkeit ist weitgehend unserem Blick entschwunden. - Ich möchte heute am Ewigkeitssonntag einige schlichte, zeitlos gültige biblische Fakten nennen und uns zu einer bewussten Wahl auffordern. Diese zeitliche Wahl wird über den Ort entscheiden, an dem du deine Ewigkeit zubringst.

1. Der Himmel - alle wollen hinein.

Wenn wir die Literatur oder die darstellende Kunst des 20. Jhd. ansehen, stellen wir fest, dass der Himmel weithin kein Thema mehr ist. Das war in früheren Zeiten ganz anders. Sind wir heute wirklich so viel „weiter“, als unsere Altvorderen? Oder sind wir nur stärker vom Weg abgekommen? Woher kommt das mangelnde Interesse am Himmel?

Ein Grund, weshalb der Himmel kein Thema mehr darstellt, ist der relative Wohlstand, der im Norden und Westen unserer Erde herrscht. Die meisten von uns haben genug zu essen, eine hübsche Wohnung und zur Not Schmerztabletten, auf die wir uns verlassen können. Wir sind so sehr mit den Dingen dieses Lebens beschäftigt und im Grunde damit zufrieden, dass für den Himmel kein Bedarf zu sein scheint. Deshalb sind die biblischen Verheißungen vom Himmel stark verblasst, irreal, ja irrelevant geworden.

Ein weiterer Grund ist ein eher psychologisches Problem. Wir sehen Menschen im Fernsehen, die vor Aktivität sprühen, aber schon seit Jahren tot sind. Bekannte Personen wie Albert Einstein, Gary Cooper, Josef Stalin, Romy Schneider, Konrad Adenauer oder Martin Luther King tauchen auf, halten Reden oder wirken in Filmen mit, so als seien sie noch am Leben. Die Menschen haben jedenfalls den Eindruck, als seien sie am Leben. Das hat bei vielen zu einer gespaltenen Auffassung vom Tod geführt. Er scheint doch nicht so vollständig und endgültig zu sein, wie die Bibel es sagt. Irgendwie geht es ja doch weiter. Den Himmel braucht man dazu nicht. Dies scheint mir auch ein Grund für die hohe Selbstmordrate unter jungen Menschen zu sein.

Weiter erscheint der Himmel für uns im höchsten Maße undefinierbar und unfassbar. Wie soll man sich Unendlichkeit vorstellen? Es macht schwindlig, sich eine endlose Existenz vorzustellen. Zu einer Zeit, in der das Wissen über das Universum durch die Entdeckungen im Weltall immer mehr zunimmt, ist der Begriff „Ewigkeit“ für endliche Kreaturen etwas absolut Mysteriöses. Selbst der Apostel Paulus konnte die Aussicht darauf nur so beschreiben: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“ (1. Korinther 2,9)

Wo ist eigentlich der Himmel? Ist der Himmel oben? Aber was heißt in unserem Weltraum schon „oben“? Der sowj. Kosmonaut Gagarin stellte nach seinem ersten Raumflug fest, er habe den „Himmel“ nicht gefunden. Das war auch nicht zu erwarten, denn so, wie er meinte, kommt man ihm nicht auf die Spur. Der Himmel gehört zur unsichtbaren Welt Gottes. Die Bibel sagt, dass er nicht den zeitlichen Gesetzen der Schöpfung untergeordnet ist und daher unsichtbar bleibt. Um diesen Ort wahrzunehmen, brauchen wir mehr als unsere 5 Sinne, dazu muss Gott uns durch seinen Geist die Fähigkeit geben.

In biblischen Berichten wird klar, dass der Himmel als ein unsichtbarer Raum um uns herum existiert. Paulus sagt z.B. den Athenern: „Gott ist nicht fern von einem jeden von uns. Denn in ihm leben und weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,27-28). Auch an anderen Stellen der Bibel wird deutlich, dass Gott uns, obwohl er im Himmel wohnt, ganz nahe ist. David schreibt in Psalm 139,5 über Gottes Gegenwart: „Von allen Seiten umgibst du mich.“ Diese Aussagen werden nur dann verständlich, wenn der Himmel als Wohnort Gottes eine andere Dimension darstellt. Ähnlich wie die Luft uns von allen Seiten umgibt, so umschließt uns auch der Himmel von allen Seiten. Der Himmel ist zum Greifen nah!

Wie ist der Himmel? In Johannes 14,2 sagt uns Christus: „Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen.“ Der Begriff meint einen „festen Aufenthaltsort“, ein ewiges „Zuhause“. Wohnungen waren damals nicht nur Aufenthaltsorte, sondern Orte der Ruhe, der Sicherheit und Erholung. Jesus sagt deshalb seinen Jüngern: Der Himmel ist euer Zuhause, da gehört ihr hin!

Wer wohnt dort? Der Himmel ist zunächst der Wohnort Gottes (Jesaja 66,1; Psalm 2,4) und Wohnort Jesu Christi (Johannes 3,13; Lukas 24,51). Dann ist er der Aufenthaltsort der Engel (Matthäus 18,10). Und wir werden dort auch schon erwartet. Der Himmel ist ein vorbereitetes, perfekt eingerichtetes, rundum schönes Zuhause. Das schönste daran ist jedoch die Zusicherung Jesu: „Dann werdet ihr auch dort sein, wo ich bin“ Johannes 14,3. Wenn wir im Himmel sind, dann sind wir bei unserem Herrn und werden ihn sehen, wie er ist (Offenbarung 22,4; 1. Johannes 3,2). Das wird allein Herrlichkeit sein...!

Was tun wir im Himmel? Die Bibel sagt wenig darüber: Wir dienen Gott (Offenbarung 22,3), wir beten ihn an (Offenbarung 4,10) und wir werden herrschen (Offenbarung 22,5). Die Bibel bezeugt auch eindeutig, dass man sich dort wiedererkennt (Matthäus 8,11; Lukas 16,23)). Mehr erfahren wir jedoch nicht.

Wie kommt man in den Himmel? Die Antwort auf die Frage erscheint kinderleicht zu sein. Es ist jedoch schlimm, dass es in der Christenheit heute viele Antworten und genau soviel Rätselraten darüber gibt. „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel...“ - das Karnevalslied ist wahrscheinlich der stille Wunsch aller Menschen. Wenn es ihn gibt, dann wollen alle hinein. Das Neue Testament sagt jedoch etwas anderes. Das himmlische Jerusalem werden nur diejenigen sehen, „welche geschrieben sind im Buch des Lebens“ (Offenbarung 21,27).

Und Christus kennt und spricht nur von einem Weg zum Himmel: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Damit bringt er seinen Absolutheitsanspruch zum Ausdruck. Niemand kann sich den Himmel verdienen. Jesus ist nicht nur das Ziel, sondern auch der einzige Weg, auf dem wir den Himmel erreichen.

2. Die Hölle - fast alle bestreiten sie.

Eines vorab: Beim Thema „Sünde“ geht es nie zuerst um Moral- oder Ethikfragen, sondern um das Sein des Menschen vor Gott (und erst daraus folgend um sein Tun). Es geht um sein Lebensziel. „Hamartia“, das am häufigsten verwendete griechische Wort für „Sünde“ heißt wörtlich „Zielverfehlung“. Ein Leben, das nicht von Gott bestimmt und auf ihn als höchstes Lebensziel hin gelebt wird, ist ein zielloses und damit ein von der Sünde geprägtes Leben. Dieses Grundübel verursacht dann Verfehlungen moralischer Art.

Wenn mich jemand fragt: „Gibt es die Hölle tatsächlich?“ Dann habe ich als Verkündiger der Botschaft Jesu keine falschen Rücksichten zu nehmen, nicht Unangenehmes zu verschweigen, nicht zu beschönigen, sondern zu sagen, was Jesus zu diesem Thema sagte: JA, es gibt diesen Ort der Qual! „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle!“ (Matthäus 10,28)

Aber liegt es nicht auf der Hand? Wenn Menschen das ignorieren, was Jesus „Sünde“ nennt, dann werden sie auch das nicht ernst nehmen, was er über die „Hölle“ sagt. Aber, wenn es keine Hölle gibt, dann hat Jesus gelogen. - Dies ist wohl die christliche Lehre, die am schwierigsten zu vermitteln ist.

Wird ein liebender Gott Menschen zur Hölle verurteilen? Die Antwort Jesu ist ganz klar: „Ja!“ Aber Gott schickt keinen Menschen in die Hölle, weil er, Gott, das so möchte. In der Hölle werden einmal nur die sein, die sich selbst für ein Leben ohne Gott entschieden haben. In den Himmel wird niemand zwangseingewiesen. Jeder, der dort nicht sein will, verurteilt sich selbst zur Hölle, d.h. zur Gottesferne.

Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Nehmen wir an, ein Mensch ist krank und geht zum Arzt. Der Arzt stellt eine Diagnose und verschreibt dem Patienten ein Medikament. Doch der Mensch beherzigt den ärztlichen Rat nicht und weigert sich, das Medikament zu nehmen. Ein paar Tage später schleppt er sich wieder in die Praxis und sagt: „Mir geht es viel schlechter. Ihr Medikament half nichts! Sie sind schuld, dass es mir jetzt schlechter geht. Tun Sie etwas!“ - Gott schenkt jedem, der möchte das Heilmittel gegen die Sündenkrankheit: Den Glauben an Jesus Christus. Wer dieses Heilmittel ausschlägt oder ignoriert, dem kann niemand mehr helfen, der muss die schrecklichen Folgen tragen.

Jesus sprach erstaunlich oft von der Hölle. Er tat dies meist in Bildern. Denn von dem, was jenseits unserer Erfahrungswelt liegt, können wir nur in Bildern sprechen. So wird die Hölle immer noch von vielen als ein raumzeitlicher Zustand vorgestellt; aber diese Vorstellungen gehören auf das Konto der Bilder und nicht auf das der Sache selbst. Hölle ist Gottesferne in jeder Gestalt und zu jeder Zeit. Sie ist die äußerste Verlassenheit. Das Schreckliche an der Hölle sind nicht die Brandblasen, die man sich da holt, sondern das Schreckliche an ihr ist das völlige Verstoßen sein ohne Hoffnung und die verzehrende Gewissensqual, die keine Vergebung kennt.

Einer mag fragen: „Hat Nietzsche denn zu Unrecht den Terror kritisiert, den das Christentum durch die Drohung mit der Hölle ausgeübt hat?“ An dieser Kritik war und ist schon eine Menge dran. Aber man muss weiter fragen: Existiert die Hölle denn nur als Druckmittel der christlichen Geistlichkeit, durch das sie Wohlverhalten erzwingen will? -NEIN! Sie ist eine sehr ernst zu nehmende Realität, vor der in geeigneter Weise zu warnen ist. Die Bibel lehrt, dass es eine Hölle für jeden gibt, der Christus als seinen Herrn und Retter ablehnt.

Was macht die Hölle denn so schlimm? Viele Zeitgenossen empfinden es gar nicht als eine Qual, Gott nicht zu kennen und fern von ihm zu leben. Im Gegenteil. - Das liegt daran, dass wir Gott heute in unserem Leben tatsächlich übersehen und überhören können. Und es ist ja klar: Solange ich den nicht kenne, von dem ich getrennt bin, ist die Trennung für mich keine Qual. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Aber es kommt der Tag, wo die einen schauen dürfen, was sie geglaubt haben und die anderen schauen müssen, was sie nicht geglaubt haben. Hölle ist wissende Trauer über eine verfehlte Entscheidung, die sich nicht mehr revidieren lässt.

Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass der Glaube an Jesus Christus keine religiöse Spielart von Optimismus ist, sondern dass er dunkle und erschreckende Ränder hat, denen Christus allein den Schrecken nehmen kann. Da es also diese Möglichkeit absoluten, totalen Scheiterns gibt, wird dies mein hier und heute mitbestimmen und sollte mich veranlassen, mich in einem schlichten Gebet dem anzuvertrauen, welcher der Sieger über Hölle, Tod und Teufel geworden ist: Jesus Christus.

Manche Verkündiger versuchen heute das Thema „Hölle“ zu umgehen, indem sie behaupten, dass diejenigen, die Jesus Christus nicht als ihren Herrn anerkennen, einfach verschwinden werden. Dafür habe ich in der Bibel keinen Hinweis gefunden.

Einige glauben, dass ihnen Gott eine zweite Chance einräumen wird. Doch die Bibel sagt: „Jetzt ist der Tag des Heils!“ (2. Korinther 6,2).

Hölle ist die größtmögliche Selbstverschließung des Menschen Gott gegenüber. Ja, es gibt diese furchtbare Alternative zum Himmel. Deshalb haben Christen die Aufgabe, Menschen dazu aufzufordern, Jesus Christus heute als Herrn und Retter anzunehmen!

3. Du hast heute die Wahl!

Wir Menschen neigen dazu, uns selbst etwas vorzumachen. Wenn es dann noch um unangenehme Wahrheiten geht, sind wir in der Regel nur allzu bereit, uns darüber hinaus auch noch betrügen und verführen zu lassen. - Wir sahen, dass die Hölle eine dieser Wahrheiten ist, die wir alle am liebsten verdrängen würden. Deshalb sollten wir besonders auf die Mahnungen des Wortes Gottes achten:

Vorsicht: Betrug droht! „Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!“ (Kolosser 2,8) „Betrug“ liegt dann vor, wenn andere dich mit böser Absicht und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in falsche Sicherheit wiegen wollen! Solche Versuche gibt es heute mehr denn je! - Lass´ dich nicht betrügen! Prüfe alles anhand des Wortes Gottes! Sei wachsam!

Achtung: Verführung droht! „Dies habe ich euch im Blick auf die geschrieben, die euch verführen.“ (1. Johannes 2,26) Von „Verführung“ muss dann gesprochen werden, wenn Andere dich mit Absicht auf falsche Wege führen wollen! Verführer jeder Art werden, wie Jesus voraussagte, in der letzten Zeit immer zahlreicher auftreten. - Allein das Wort Gottes ist das Licht auf deinem Lebensweg, das dich den rechten Weg erkennen und gehen lässt.

Aufgepasst: Irrtum ist möglich! „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ (Galater 6,7) „Irren“ tun wir uns selbst, ohne Absicht. Dennoch tragen wir die Verantwortung, weil uns das Wort Gottes vor Irrtum bewahren kann und will. Gottes Wort nicht zu beachten heißt, Gott zu verspotten. Das macht die Sache jedoch nur schlimmer, denn es steht fest: Was ein Mensch sät, wird er ernten!

Der Mensch ist für den Himmel geschaffen. Ein glückliches Leben auf dieser Erde befriedigt uns nicht wirklich. Die Perspektive müssen wir im Augen behalten!

Wir Christen brauchen ein neues Heimweh nach dem Himmel. Das bedeutet nicht Passivität im Diesseits. Im Gegenteil: Weil Christen ihre ewige Heimat kennen, werden sie auf der Erde verantwortlich handeln. Das Leben in der Dimension der Ewigkeit entspannt unseren Alltag, weil wir hier und heute nicht alles schaffen müssen. Leben in der Gewissheit der Ewigkeit entlastet unser Leben im Diesseits kolossal.

Unsere Hauptaufgabe als Christen aber bleibt: Wegweiser zu Jesus Christus zu sein. Wenn wir Menschen den Weg in den Himmel weisen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass unser irdisches Leben die richtige Ausrichtung hat. „Unser Bürgerrecht aber haben wir im Himmel. Von dort erwarten wir auch Jesus Christus, unseren Retter.“ (Philipper 3,20)


Manfred Herold

Manfred Herold