Hört Gottes Wort!

Die Inflation der Worte nimmt ständig zu. Wir werden alle dahingehend manipuliert, unser Herz auf der Zunge zu tragen, d.h. alles was uns bewegt oder begegnet irgendjemandem mitzuteilen. Unsere von Natur aus hohe Meinung von uns selbst, geht nur zu gern dieser Manipulation auf den Leim. Dennoch scheinen wir in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen keine echten Fortschritte zu machen. Denn, ist die Welt friedlicher geworden, das Zusammenleben leichter und das Verständnis größer?

Nach meiner Beobachtung legen wir immer mehr Gewicht aufs Reden und immer weniger aufs Zuhören. So gehen wir natürlich auch mit Gott um. Wir müssen die scheinbar wenig aussagenden Worte Jeremias ernster nehmen: „O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!“ (Jeremia 22,29) Das ist für uns überlebenswichtig. Denn, wir alle müssen Gottes Wort, d.h. ja nichts anderes, als Ihm selbst, wieder mehr Beachtung schenken. Nicht nur theoretisch, nicht nur im Rahmen unserer Frömmigkeit, sondern tatsächlich, als dem Mittelpunkt unseres Lebens. - Dazu verhelfe uns Gott auch durch diese Predigt, in der ich einige Gedanken zum Wort Gottes und unserer Stellung und Einstellung dazu weitergebe.

1. Gott ist unser König und Herr!

„Der HERR ist König immer und ewig!“ (Psalm 10,16) Gott ist der Schöpfer und Herr aller Dinge und aller Menschen. Wenn du diesen Gott kennenlernen willst, dann musst du bereit sein, dich Ihm d.h. Seinem Wort unterzuordnen.

Sei jedoch nicht überrascht, wenn du bei dir feststellst, dass du das gar nicht willst! Denn allem was direkt oder indirekt mit Gott zu tun hat, bringen wir Menschen von Natur aus Widerstand und Misstrauen entgegen!

Deshalb rate ich dir: Bekenne Jesus deine Unwilligkeit und Rebellion und bitte Ihn darum, dir die Bereitschaft zur Unterordnung zu schenken. Denn Stolzen widersteht der Herr (1. Petrus 5,5b). Das erlebte vor Zeiten auch der große König Nebukadnezar. Danach aber bekannte er: „Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all Sein Tun ist richtig, und Seine Wege sind gerecht; wer aber hochmütig wandelt, den kann Er demütigen!“ (Daniel 4,34)

Also: Wir haben es zu akzeptieren, dass Gott das Sagen hat. Er ist der „Bestimmer“. Er sagt, wo es lang geht! Hier scheitern bereits viele Zeitgenossen, weil sie das nicht gelten lassen wollen. Erkenne dein Herz, deinen Widerstand – bekenne ihn als Sünde und bitte Jesus um diese Einsicht. Es ist ein Akt der Gnade, wenn Menschen Gott als ihren Schöpfer und Herrn erkennen! Hier beginnt der Kampf gegen unseren Stolz, der selbst Herr sein will!

„Horcht auf, ihr Himmel, denn ich will reden, und du, Erde, höre die Rede meines Mundes!“ (5. Mose 32,1)

2. Gott sagt uns, was wir sollen!

Weil Gott der Schöpfer aller Dinge und Menschen ist, weiß Er auch allein, wie alles gut und richtig funktioniert. Darüber hinaus liebt Er uns, hat uns deshalb als Seine Verwalter eingesetzt und uns in der Bibel eine umfassende „Gebrauchsanweisung Seiner Schöpfung“ mitgegeben.

Wir sind jedoch durch den Sündenfall in unserem Denken so durcheinander geraten, dass wir die schonungslose Diagnose Gottes in der Bibel ablehnen, obwohl wir auf uns selbst gestellt, noch nicht einmal wissen, was wir sollen. Wir wären zu ewigem Suchen verurteilt, wenn Gott durch Jesus und die Bibel nicht zu uns geredet hätte. Wir reagieren jedoch alle instinktiv mit Misstrauen, Abwehr, Unlust auf Gottes Wort. Deshalb ist es eine überaus erfreuliche Tatsache, dass Gott uns sogar unsere Ohren öffnen will, damit wir Ihn richtig hören können („Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören.“ Jesaja 50,4) Bitte Ihn beständig darum! (Erkenne – bekenne – bitte!)

Also: Es ist ein Zeichen der Güte und Barmherzigkeit Gottes, dass Er überhaupt Sein Wort an uns richtet. Hast du Ihm dafür schon gedankt? Hörst du Ihm aufmerksam zu? - Es ist ein Akt der Gnade, wenn Menschen auf Gott hören lernen! Hier geht der Kampf gegen unseren Stolz weiter!

„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8)

3. Gott schenkt uns das Verständnis dessen, was wir sollen!

Der in Sünde gefallene Mensch ist tot für Gott (Kolosser 2,13). Deshalb ist er auch von Natur aus unfähig Gottes Wort zu hören oder zu verstehen. Obwohl nun aber der menschliche Verstand verdunkelt und die menschlichen Augen blind sind, obwohl der Nicht-wiedergeborene von sich aus die Dinge des Geistes nicht empfangen und verstehen kann, wendet sich das Evangelium doch an den Geist, d.h. den Verstand des Menschen, weil das der von Gott gewählte Weg ist, seine Augen zu öffnen, seinen Geist zu erleuchten und ihn so zu erretten.

Wir gleichen in dieser Hinsicht alle dem Finanzminister der Königin Kandake, der auf die Frage des Philippus: „Verstehst du auch, was du liest?“ antwortete: „Wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.“ (Apostelgeschichte 8,31)

Also: Nur Gott kann und will dir sowohl die Ohren öffnen, als auch das nötige Verständnis Seines Wortes schenken. Bekenne, dass du es allein auf dich gestellt nicht vermagst und bitte Ihn darum, dann wird Er dir beides schenken. Gott und Sein Wort verstanden zu haben, heißt Ihm zu glauben, Seinem Wort zu vertrauen! Wenn das passiert, ist es ein Geschenk Gottes (= Gnade - Epheser 2,8). Wir können keinen Glauben produzieren. Er wird geschenkt! Wir können das Geschenk annehmen oder ablehnen. Viele lehnen es ab Gottes Wort zu glauben, d.h. sie weigern sich zu glauben (Apostelgeschichte 19,9; 14,2; 17,5), z.B. weil sie zu stolz sind, sich etwas sagen oder schenken zu lassen. - Bitte Jesus beständig darum, deinen Glauben zu stärken! (Erkenne – bekenne – bitte!)

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist.“ (1. Korinther 2,9-10)

4. Gott schenkt das Wollen dessen, was wir sollen!

Nun ist jedoch völlig klar, dass das richtige Gehört-haben, ja sogar das richtige Verstanden-haben, das Für-wahr-halten, noch nicht alles ist. Die entscheidende Frage lautet nun: Will ich, was Gott will? - Von Natur aus will das kein Mensch!

Gott befiehlt uns z.B. in Seinem Wort: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ (Markus 12,31) Sofort kommt die Frage: „Kann man Liebe befehlen?“ - Offenbar schon, denn Gott tut es. - Wie soll ich damit umgehen, wenn ich feststelle, dass ich ihn oder sie nicht oder nicht mehr liebe? Dass ich vielleicht sogar Gefühle für jemand anderen habe, aber nicht mehr für meine Frau oder meinen Mann? Hier zeigt uns die Bibel den Weg, indem sie verspricht: „Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach Seinem Wohlgefallen.“ (Philipper 2,13)

Also: Sag´ nicht: „Ich kann den nicht mehr lieben!“ Oder: „Ich kann dem nicht vergeben!“ Erkenne, dass du den Willen Gottes nicht tun willst, bekenne dies als Sünde und bitte Gott darum, in dir das rechte, Ihm gefällige Wollen zu wirken! Gott tut gern aus Gnade das, was du nicht kannst. Auch hier kommt es wieder zum Kampf zwischen unserem Stolz, der eine Sache will und Gott, der besseres vorsieht. Indem wir diesen Kampf immer wieder aufnehmen soll Ihm allein alle Ehre zuteil werden.

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“ (Römer 8,28)

5. Gott schenkt das Tun dessen, was wir sollen!

Es darf jedoch nicht beim guten Wollen bleiben. Es muss zum Tun des Willens Gottes kommen. Viele Christen sind damit zufrieden, den Willen Gottes tun zu wollen. Jesus genügt das jedoch nicht. „Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage?“ (Lukas 6,46)

Von den Bewohnern Ninives, welche die Botschaft Gottes gehört und ihr geglaubt hatten, sagt die Bibel: „Und Gott sah ihre Taten, dass sie umkehrten von ihren bösen Wegen, und Ihn reute das Übel, das Er ihnen angedroht hatte, und Er tat es nicht.“ (Jona 3,10)

Also: Nur wenn der Glaube an Jesus dein Leben, dein Tun und Lassen verändert, hast du ein Recht, dich Christ zu nennen. Wenn dir das schwer fällt oder gar unmöglich erscheint, dann erinnere dich: „Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ (Philipper 2,13) – Erkenne deine Unwilligkeit und deine Unfähigkeit, bekenne sie als Sünde und dann bitte Gott ganz konkret darum, dass Er auch in deinem Leben durch den Heiligen Geist das Vollbringen Seines Willens wirkt! - Auch hier setzt sich der Kampf mit unserem Stolz, der es allein schaffen will, was Gott sagt und dem allein alles Gute wirkenden Gott weiter fort. – (Übrigens: Nicht die Reihenfolge der Punkte ist entscheidend, sondern das wachsende Vorhandensein jedes einzelnen.)

Jesus spricht: „Wenn jemand Seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob Ich aus mir selbst rede.“ (Johannes 7,17)

6. Gott schenkt dem Gehorsamen seine Freude!

Diesen von Jesus vorgezeichneten Weg zu gehen führt zu immer größerem Dank und tieferer Freude (Johannes 15,11). Denn wir erkennen immer deutlicher, wer Gott wirklich ist und wie allein der Gehorsam Ihm gegenüber immer umfassendere Freude schenkt. Nichts Geschaffenes vermag bleibende Freude in uns zu Stande zu bringen.

Je mehr wir uns aber von Gott abhängig wissen und je umfassender wir uns Ihm anvertrauen, umso mehr werden Friede und Freude unser Leben bestimmen und umso mehr wird der Vater geehrt.

Denn: Gott wird am meisten dadurch geehrt, wenn du in nichts anderem deine höchste Freunde und dein größtes Glück suchst und findest, als nur in der engen Gemeinschaft mit Jesus Christus.

Also: Die Gnade des dreieinigen Gottes ist in allen Punkten initiativ, sodass das ganze Erlösungswerk Gottes zurecht auf die Ausrottung allen menschlichen Stolzes und die ewige Verherrlichung Gottes des Vaters abzielt. (Philipper 2,10-11)

Deshalb lade ich jeden dazu ein, weiter auf diesem Weg des intensiven Hörens auf Gottes Wort und dem, was es auslöst, voranzugehen!

 

 

Manfred Herold

Manfred Herold