Gott suchen - unseren größten Schatz!

In der langen Reihe der Könige Judas nimmt Asa eine besondere Stellung ein. Er war ein Urenkel Salomos und regierte 41 Jahre lang (911-870 v.Chr.). Außenpolitisch herrschte während der ersten zehn Jahre seiner Regierung Ruhe. Diese Zeit nutzte Asa außerordentlich gut, indem er entschlossen für den Willen Gottes, d.h. gegen den Götzendienst in Juda vorging.

Paulus sagt uns in Römer 15,4: „Dies wurde vor langer Zeit aufgeschrieben, damit wir daraus lernen. Es soll uns Hoffnung geben und ermutigen, sodass wir geduldig auf das warten, was Gott in der Schrift versprochen hat.“

Wir wollen heute das Leben Asas betrachten, ihn zum Vorbild nehmen und so in unserer Hoffnung und unserem Glauben gestärkt werden. 2. Chronik 14

1. Asas erwiesener Glaubensgehorsam

Asa hatte eine gute Erziehung erhalten und sie sich auch zu eigen gemacht. Sein Vater Abija war ihm ein gutes Vorbild gewesen: 2. Chronik 13,10a+11b+18. Es ist der Erziehungsmühe wert, seinen Kindern ein gutes christliches Vorbild zu sein.

Von Asa heißt es in 2. Chronik 14,1 „Asa tat, was gut und recht war vor dem HERRN, seinem Gott.“ Dies ist jedoch von jeher nur Menschen des Glaubens möglich. (Hebräer 11,6) Durch den Glauben, d.h. durch seine tatsächlich vorhandene enge Beziehung zu Gott, tat Asa, was gut und recht war in den Augen Gottes! Ein solches Leben kann niemand aus sich selbst heraus führen. Beispiele dafür, was „recht und gut“ war finden wir in Vers 2, er beseitigte Falsches; Vers 3, er gebot Richtiges; Verse 4–5, durch den Glauben hatte er Frieden (Ruhe); Vers 6, er nutzte die Zeit; Vers 8, in Gefahr stützte er sich auf Gott und brachte sein Vertrauen zu Gott zum Ausdruck, Vers 10; so schenkte ihm der Herr Sieg, Vers 11.

Asa war auf einem guten Weg. Er war ein Segen für seine Untertanen und ein brauchbares Werkzeug in der Hand seines Gottes. Was machte ihn zu einem Vorbild? Worin war er vorbildlich?

2. Asas zentrales Anliegen - „Gott suchen!“

2. Chronik 15,1-4 Asa hörte auf das Wort Gottes, das ihm von Asarja mitgeteilt wurde, nahm es sich zu Herzen, fasste neuen Mut, riss Falsches nieder und baute Gutes auf (Vers 8). Danach ordnete er eine Volksversammlung in Jerusalem an (Vers 9); sie opferten dem Gott Israels und gingen einen Bund mit ihm ein (Vers 12). 2. Chronik 15,12-15

Was bedeutet es, Gott zu suchen?

Wovon hängt unser Eifer beim Suchen ab? Vom Wert des Gesuchten! Von seiner Wichtigkeit! Wie sehr unser Herz daran hängt (Liebe)! Je wertvoller eine Sache für mich ist, um so mehr werde ich erschrecken, wenn sie mir fehlt, werde ich sie suchen, wenn sie abhanden gekommen ist. Und das hängt nicht immer vom materiellen Wert dieser Sache ab.

Israel sollte „den Herrn suchen“! - Was wollte der Prophet damit sagen? Hielt Gott sich versteckt, so dass sie ihn suchen mussten? Nein! Er hielt und hält sich nicht versteckt. Er hat sich eindeutig geoffenbart. Aber manchmal kommt Gott uns in unserem Alltag abhanden (Offenbarung 2,4).

Vor allem ist es Satan und die Sünde, die uns mit ihren betrügerischen Absichten den wunderbaren Gott verstecken und verdunkeln möchten. Sie bauen immer neue verführerische Sichtblenden auf, die uns am rechten Sehen hindern. Sie stellen uns stets Dinge vor Augen, die in ihrem scheinbaren Wert unsere Aufmerksamkeit fesseln und so von Gott ablenken.

Die Sünde z.B. lässt uns immer wieder irdische Dinge (Geld, Ansehen, Erfolg, Karriere, Sex, Alkohol, Drogen) als wünschenswerter erscheinen, als Gott. Dadurch betrügt sie uns (Hebräer 3,13). Gott muss und will deshalb unser Herz erneuern, damit es wünscht, was recht und gut ist und was es nie von selbst wünschen würde. Gott muss uns die Augen des Herzens öffnen, dass wir seine Schönheit sehen, nach ihm verlangen und ihn suchen. Nur Gott kann uns durch sein Wort und seinen Geist dazu bringen, von ganzem Herzen nach ihm zu fragen, ihn zu suchen, nach ihm zu verlangen. - Tust du das? Es ist das erste Gebot!

Nur wenn der herrliche Gott dein Schatz ist, wirst du ihn fortwährend suchen, wirst du unter seiner Abwesenheit leiden. Er ist unendlich großartig und herrlich (Psalm 16,2), deshalb soll ihn jeder Mensch suchen. In der Ewigkeit werden sich uns immer neue Aspekte Gottes erschließen. Deshalb wird es im Himmel nie langweilig werden. Wir werden Gott in alle Ewigkeiten hinein immer besser kennen lernen können und wollen. Das bedeutet, es wird bis in alle Ewigkeit hinein ein heiliges Verlangen geben. Und die Erfüllung dieses Suchens gibt uns immer weiteren Anlass, uns an ihm zu erfreuen. Deshalb ist das Suchen Gottes das Beste, was wir hier schon tun können. Kennst du dieses Verlangen? Wenn nicht, dann solltest du darüber Buße tun!

Solch eine Haltung legt allein ein richtiges Zeugnis von Gott ab. „Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immer dar.“ (Psalm 16,11) - Ist deine derzeitige depressive Stimmung vielleicht darauf zurück zu führen, dass du Jesus noch nicht als deinen größten Schatz erkannt und erwählt hast? Dass du ihn deshalb nicht suchst?

Weshalb suchte er Gott?

Das Herz des Menschen kann von Geschaffenem nicht befriedigt werden. Wir sehnen uns nach dem Wertvollsten, Herrlichsten und Größten! – Und wozu das alles? Damit wir uns von Herzen freuen können. Damit wir den wahren Wert von allem anderen durchschauen lernen. Deshalb ist das Suchen, das Verlangen schon ein Teil der sich im Finden erfüllenden Freude. Wir wissen das: Die Freude ist schon in der Erwartung wirksam. Und genau das war und ist Jesu Absicht mit der Gabe seines Wortes: „Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde.“ (Johannes 15,11) Glaubst du Jesus das? Er hat deine völlige Freude im Auge!

Christus wird in der Welt dann verherrlicht, wenn Christen an ihm ihre größte Freude haben; wenn sie in ihm so tiefe Zufriedenheit finden, dass sie ihr Eigentum und ihre Verwandtschaft verlassen und ihr Leben für den Dienst an anderen hingeben. Und den Weg, der zu diesem Ziel hinführt, kann man mit dem Ausdruck „Gott suchen“ beschreiben. Die Intensität unserer Freude an ihm und unseres Verlangens nach ihm bezeugt der Welt seinen Wert. Insbesondere dann, wenn uns diese Freude dazu befreit, die Freuden dieser Welt gering zu achten und ein Leben der Aufopferung und der Liebe für andere zu leben. „Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.“ (1. Johannes 2,15)

Es geht also beim „Gott suchen“ nicht hauptsächlich um UNS und UNSERE Freude, sondern um eine Freude AN IHM, die IHN verherrlicht und ehrt. Es geht um eine Wertschätzung Gottes, die so stark ist, dass sie jedes andere Verlangen vergleichsweise zunichte macht.

Solch eine Liebe haben wir nicht von Natur aus, wir können sie uns auch nicht an-trainieren; Gott allein kann und will sie uns schenken, wenn wir das wirklich von Herzen und nicht nur oberflächlich von ihm erbitten. - Ist das auch deine ernste Bitte?

Wie und wo suchte er Gott?

2. Chronik 15,3 - Ohne Gott zu sein hieß ohne lehrende Priester zu sein und ohne das Wort Gottes zu sein. Asarja, der Prophet fuhr fort: „Als es (das Volk) aber in seiner Not zu dem HERRN, dem Gott Israels, umkehrte und ihn suchte, da ließ er sich von ihnen finden.“ (2. Chronik 15,4) Das „zum Herrn umkehren“ bedeutete damals und bedeutet heute immer noch, zum vernachlässigten Wort Gottes umzukehren. Sie suchten die Begegnung mit dem Herrn in seinem Wort. Lehrende Priester waren ihnen dabei behilflich.

Wie und wo sollen wir den Herrn suchen? Die beste und einzige Chance, ihn zu finden haben wir im Worte Gottes! In 2. Korinther 4,4 wird darauf hingewiesen, dass der Glaube dadurch zustande kommt, dass „der Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi aufleuchtet“. Das heißt, das Sehen, das Finden der Herrlichkeit Christi passiert dann, wenn das Hören des Evangeliums durch den Heiligen Geist lebendig gemacht wird.

Die Herrlichkeit Gottes ist die größte Realität des Universums. Sie ist sogar größer als das Wort Gottes. Deshalb wollen uns sowohl das Wort Gottes als auch der Geist Gottes dahin bringen, mit geöffneten Augen des Herzens die Herrlichkeit Gottes zu schauen, so verwandelt zu werden (2. Korinther 3,18) und uns dabei ewig an ihm zu erfreuen. Gott hat also sowohl seinen Geist, als auch sein Wort dazu gegeben, um seine Herrlichkeit zur Freude seines Volkes zu offenbaren.

Sich am Herrn zu freuen, ist uns nicht freigestellt. Das ist ein wichtiges Anliegen Gottes und sein Befehl: „Freuet euch in dem Herrn, allewege und abermals sage ich euch: Freuet euch!“ (Philipper 4,4) „Schmeckt und seht, wie freundlich der HERR ist; wohl dem, der auf ihn traut!“ (Psalm 34,9) „Habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz wünscht..“ (Psalm 37,4) Gott droht mit schrecklichen Dingen, wenn wir nicht fröhlich und glücklich sind. „Dafür dass du dem HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast ...“ (5. Mose 28,47) Diese Herzenseinstellung der Freude entscheidet über unser Zeugnis und unseren Dienst an der Welt und in der Welt. Hast du das schon bedacht?

3. Asas Warnung für uns

Im 36. Jahr seiner Regierung drohte ihm König Baesa von Israel mit Krieg. Asa fiel nichts Besseres ein, als viel Gold und Silber aus dem Tempelschatz zu nehmen, um sich damit die Unterstützung Benhadads, des Königs von Aram (Syrien) zu erkaufen. Das gelang zwar, war jedoch nicht der Wille Gottes. Deshalb kam der Prophet Hanani und sprach zum König: 2. Chronik 16,7-10a Asa war sauer über diese Korrektur. - Man bleibt also nicht immer und automatisch ein eifriger, ehrlicher Gottsucher. - Warnung! (2. Korinther 13,5)

Und so endete Asa dann leider auch: Verse 12 - 13. Gottes Wort kritisiert hier nicht die Tatsache, dass Asa sich an Ärzte wandte, sondern, dass er sich NICHT an Gott um Hilfe wandte. Gott kritisiert seine Prioritäten. Wie sehen deine aus?

Soviel von Asa. Nun noch einmal kurz zu uns: Das alles darf keine fromme Theorie bleiben. Gott will in unserem Alltag so erlebt und erfahren werden. Gott ist nicht mit richtigen Gedanken in unserem Kopf zufrieden. Er will die Liebe unseres Herzens werden, deshalb rufe ich mit Asa dazu auf, den Herrn zu suchen. Und wenn das Verlangen nach dem Herrn nicht mehr in dir vorhanden ist oder noch nie vorhanden war, dann beuge dich darunter und bitte Gott, dass er dir dieses Verlangen, diese Sehnsucht, diesen Hunger nach ihm schenkt. Und lasse darin nicht nach, bis er dich erhört. (1. Johannes 5,14) Er wirkt, was ihm wohl gefällt. (Hebräer 13,21) „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.“ (Matthäus 24,13)

Es ist die Freude eines Christen, Jesus groß zu machen und ihn zu verherrlichen. Deshalb ist sein Motto: „Alles für Christus und zu seiner Ehre!“ Deshalb suchen wir ihn, verlangen nach ihm und freuen uns an ihm, der sich ja so gern finden lässt. „Pflügt einen Neubruch, denn es ist Zeit, den HERRN zu suchen, bis er kommt ..“ (Hosea 10,12)

Manfred Herold

Manfred Herold