Pfingsten – Jesus zuerst!

 

Vor einiger Zeit sah ich im Fernsehen einen Bericht über einen jungen hoffnungsvollen Sportler, dessen vorrangiges Ziel es ist, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Dazu verließ er sein Elternhaus, seine Freunde, seine Schule, besucht jetzt ein Sportinternat, hat dort seine festen Trainings- und Schulzeiten, seinen Essensplan, seine exakt festgelegte und begrenzte Freizeit. Alles ist auf das Erreichen seines Ziels „Olympia“ ausgerichtet. An seiner ganzen Lebensführung kann man ablesen, wofür er lebt, welches Ziel er hat, was bei ihm die Hauptsache ist.

Weil ich Jesus Christus als die im Universum allein maßgebende Autorität anzusehen gelernt habe, deshalb bin ich entschlossen Ihm zu glauben wenn Er sagt: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende und Ich war tot, und siehe, Ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen!“ (Offenbarung 1,17-18) Als „der Erste“ war Er vor allem, ist also der Ursprung aller Dinge. Als „der Letzte“ wird Er das letzte Wort haben. Deshalb ist für mich klar: „ER (Christus, soll und wird) in allem der ERSTE sein.“ (Kolosser 1,18) Genau das ist die Hauptaufgabe des Heiligen Geistes: „Er wird mich verherrlichen..“ (Johannes 16,14) d.h. Jesus groß machen, Jesus an die erste Stelle in deinem Leben bringen. - Ich behaupte: „Jesus zuerst“ verändert alles..

1. „Jesus zuerst“ verändert meine Einstellung zu mir selbst.

Wenn ich das „Jesus zuerst“ wirklich ernst nehme, dann hat das sofort erkennbare Konsequenzen für mein Leben:

Ich nehme mich selbst nicht mehr so wichtig. Ich trete zurück und überlasse Jesus den ersten Platz; d.h. ich verleugne die aus meinem Ego kommenden Wünsche und Begierden. Nicht Ich, sondern Jesus zuerst! Der Heilige Geist kann und will das auch in dir und mir bewirken.

Also, wenn es bisher bei mir hieß: Mein Ansehen, mein Erfolg, mein Geld, meine Sicht der Dinge, mein Spaß … dann soll das nun der Vergangenheit angehören, denn jetzt soll es bei mir heißen: Jesus zuerst! Nur der Heilige Geist schafft das, vertraue Ihm. Dann heißt es bei mir: Sein Ansehen will ich mehren, Seinen Ruhm bekannt machen, Seine Sicht mich bestimmen lassen, was IHM Freude macht, soll durch mich geschehen, Ihm soll mein Geld zur Verfügung stehen… Wie stark ich das tatsächlich WILL entscheidet darüber, welche Fortschritte ich auf diesem Weg mache.

Der Grund für diese Einstellung ist die Überzeugung: „Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat.“ (Galater 2,20) Also merke: Jesus an die erste Stelle zu setzen bedeutet nicht arm und traurig zu werden, sondern sich zu freuen, weil man sich jetzt vom Wichtigsten und Größten im Universum bestimmen lässt. - Nur so nehme ich Jesu Wort bezüglich der Nachfolge ernst: „Wer Mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach!“ (Markus 8,34)

2. „Jesus zuerst“ verändert meine Lebensziele.

Paulus schreibt, indem er das Bild vom Sportler aufnimmt:„Ihr wisst doch, wie es ist, wenn in einem Stadion ein Wettlauf stattfindet: Viele nehmen daran teil, aber nur einer bekommt den Siegespreis. ´Macht es wie der siegreiche Athlet:` Lauft so, dass ihr den Preis bekommt! Jeder, der an einem Wettkampf teilnehmen will, unterwirft sich einer strengen Disziplin. Die Athleten tun es für einen Siegeskranz, der bald wieder verwelkt. Unser Siegeskranz hingegen ist unvergänglich. Für mich gibt es daher nur eins: Ich laufe wie ein Läufer, der das Ziel nicht aus den Augen verliert, und kämpfe wie ein Boxer, dessen Schläge nicht ins Leere gehen. Ich führe einen harten Kampf gegen mich selbst, als wäre mein Körper ein Sklave, dem ich meinen Willen aufzwinge. Denn ich möchte nicht anderen predigen und dann als einer dastehen, der sich selbst nicht an das hält, was er sagt.“ (1. Korinther 9,24-27)

Ich will uns heute besonders EINEN Gedanken wichtig machen: Ich muss als Christ ein klares Ziel oder Lebenszweck verfolgen, sonst erreiche ich nichts! Und dieses Ziel muss heißen: JESUS ZUERST!

Was bedeutet das im Einzelnen für mich? Was bedeutet das für meine Wohnsituation? (Wie weit wohne ich von Gemeinde weg?) Was bedeutet das für meine Zeiteinteilung? (Wie viel Zeit setze ich wofür ein?) Wie steht es um meine „Trainingszeiten“? (Bibel- und Gebetsstunden?) Wozu bin ich Mitglied in einem Tischtennisverein? (Spielen oder Jesus zu bezeugen?) Wozu lebe ich in einer netten oder nicht so netten Nachbarschaft? Wozu arbeite ich in gerade dieser Firma? (Geld zu verdienen – Jesus bezeugen?)

Spreche ich über mein Lebensziel? - Sorge ich mich um mein Ansehen oder um das Ansehen Jesu? - Strebe ich nach materiellen Werten oder nach dem, was auch im Himmel noch Bedeutung hat? - Soll es nicht nur etwas meine Freunde, Bekannten, Kollegen, Nachbarn Beeindruckendes sein, oder sollen auch die Engel Gottes und Gott selbst das als wertvoll einschätzen?

Ich muss mir mein Ziel immer wieder bewusst machen, es mir gut einprägen, sonst verliere ich es schnell wieder aus den Augen und aus dem Sinn. Wir alle kennen solche Situationen: Wir wollten etwas aus dem Keller holen, aber schon auf dem Weg zur Treppe fragten wir uns: Was wollte ich eigentlich dort unten? - Was war geschehen? Ich hatte ein Ziel, habe es mir aber nicht gut genug eingeprägt und schon konnte ich es nicht mehr ausführen.

So laufen viele Christen heute ohne jede Zielvorstellung durchs Leben. Oder sie haben nur menschliche Wünsche und Ziele: Hauptsache glücklich, Hauptsache Spaß, Erfolg, Ansehen bei den Menschen… Hauptsache man tut etwas, Hauptsache Bewegung, Hauptsache Lärm = ein Zeichen von Bewegung.

Mein Ziel entscheidet darüber, was ich für meine Pflicht ansehe, was ich will und mir wünsche. Gottes Vorgaben sollten meine Pflicht sein, weil sie im Blick auf die Ewigkeit das Beste für mich und meine Lieben sind. (Sportler – Ziel bestimmt alles)

Wir müssen jedoch berücksichtigen: Jeder Mensch ist von Natur aus gegen Gottes Vorgaben eingestellt. Er muss von Neuem geboren werden, um diese Vorgaben Gottes als das anzusehen, was sie sind: Der Weg zum Leben, zum Glück und zur ewigen Freude. Nur der Heilige Geist kann uns so verwandeln, dass wir das Gute, Richtige, Schöne wollen und tun (Philipper 2,13). Das nötigt uns aber zu fortwährendem um-denken – um-wünschen – um-wollen – um-tun – um-fühlen.

Leider leben viele Christen heute nach dem Motto: Nachdem wir unser Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen. - Zielbewusst ist derjenige, der sich seines Lebenszieles stets bewusst ist.

3. „Jesus zuerst“ verändert meine Einstellung zum Tod.

Wenn Jesus der Erste, Wichtigste, Liebste, Schönste für uns ist, dann hat das auch zur Folge, dass der Tod seine Schrecken verliert. Diese Einstellung hatte der Apostel Paulus und bringt sie in Philipper 1,21 zum Ausdruck: „Denn für mich bedeutet Christus das Leben, und darum ist das Sterben für mich ein Gewinn.“

Hier stelle ich eine seltsame Diskrepanz bei den meisten Christen fest: Zwar wollen alle in den Himmel, aber niemand will sterben! - Natürlich ist uns der Wunsch zu leben von Gott mitgegeben worden. Aber es war und ist nie Sein Wille gewesen, dass wir NUR für das hier und jetzt leben wollen.

Wenn ich „Jesus zuerst“ lebe, dann interessiert mich z.B. auch der Himmel, d.h. der Ort, wo Jesus jetzt schon ist und ich einmal sein werde. Dann freue ich mich jetzt schon auf meinen neuen Leib, den einmal nichts mehr schmerzen, behindern und einschränken wird. Dann warte ich angespannt darauf Jesus einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Dann kann ich es kaum erwarten IHN einmal ohne Hemmung und ohne Missklang loben, preisen und verherrlichen zu können. Dann wird mir immer klarer, dass hier allein nach dem Motto „JESUS ZUERST“ zu leben der wahre, echte Lobpreis ist.

Für wen jedoch dieses irdische Leben, diese Erde und das Leben darauf die einzige Hoffnung ist, für den hat der Einsatz für das Klima, für Umwelt- und Tierschutz höchste Priorität. Um nicht missverstanden zu werden: Christen setzen sich auch für ihre Umwelt und deren Schutz ein, aber immer unter dem Vorbehalt: „Jesus zuerst!“ Menschen jedoch, die Jesus nicht kennen, werden diesen Kampf immer härter, entschlossener und hysterischer führen.

Den Umweltschützern rate ich, dass sie denselben Eifer, den sie für den Erhalt unserer alten Erde und seiner Bewohner an den Tag legen, auch zeigen, um in das Reich Gottes und die neue Erde einzugehen. Denn diese alte Erde wird eines Tages vergehen (Matthäus 24,35 „Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen!“). Daran ändern auch alle Demonstrationen der Welt nichts.

Den Tierschützern rate ich, dass sie sich mit derselben Hingabe an der ewigen Rettung von Menschen beteiligen, wie sie es bei der zeitlichen Rettung von Tieren tun.

Wenn Jesus wirklich unser größter Schatz ist, dann sehnen wir uns nach Gemeinschaft mit Ihm, dann wollen wir zu Ihm und mit Ihm vereint sein. Also, je besser wir unseren Alltag auf JESUS ausrichten, je intensiver wir hier in Gemeinschaft mit Ihm leben, je besser sind wir auf unseren Tod vorbereitet.

Ich frage mich bei allem, was ich tue oder lasse: Würde ich das so denken, reden, tun, wenn ich vor dem Thron des lebendigen Gottes stehen würde? Alles, was ich Jesus irgendwann einmal vorgezogen haben, werde ich einmal, spätestens vor dem Richterstuhl Christi bitter bereuen.

Davon war Paulus überzeugt, deshalb sagt er in Philipper 3,8: „Ich achte sogar unbedingt alles für Schaden gegenüber der unendlich wertvolleren Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessen willen ich das alles preisgegeben habe und es geradezu für Kehricht (Unrat) halte, damit ich nur Christus gewinne..“

„Jesus zuerst“ verändert meine Einstellung zu mir selbst.

„Jesus zuerst“ verändert meine Lebensziele.

„Jesus zuerst“ verändert meine Einstellung zum Tod.

 

 

Manfred Herold

Manfred Herold