Unsere wichtigste Aufgabe

Wenn ich mich heute in der Christenheit umschaue, kann ich viel Beeindruckendes sehen. Eine Menge großartiger Aktivitäten: Gottesdienste für jeden Geschmack, eine unüberschaubare Vielfalt von Gruppen und Clubs für jedes Alter, Chöre und Musikgruppen aller Art für jede Geschmacksrichtung, Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime werden gebaut, es gibt die Seemannsmission, den Posaunenchor christlicher Bäcker und die Vereinigung christlicher Polizisten, Projekte in der 3. Welt werden unterstützt, man ist gegen Abtreibung und für den Erhalt von Ehe und Familie...

Bei all dem bekommt man richtig Schwierigkeiten anzugeben: Was ist denn eigentlich die Kernkompetenz des Christentums? Wofür ist es denn da? Was ist Sein Alleinstellungsmerkmal? - Es ging und geht ihm um Christus und Ihm um eine einzige Sache: Die RETTUNG VON MENSCHEN AUS DER VERLORENHEIT DER SÜNDE! - Ist das auch unser wichtigstes Anliegen? Es geht hierbei ja nicht nur um einen frommen Aspekt unseres Lebens; es geht ums Ganze und zwar für Zeit und Ewigkeit! Es muss wieder unser aller Überzeugung werden: Beim biblischen Christentum geht es nicht zuerst um persönliches Glück, Gesundheit, Erfüllung, Harmonie und Erfolg - es geht um RETTUNG von Sünde! - Wir betrachten..

1. Der Einsatz des Vaters zeigt uns die Bedeutung der Rettung

Der Plan Gottes zur Rettung.

Nach der Erschaffung der Welt und dem Sündenfall hatte der Vater nur noch EINEN Wunsch und EIN großes Ziel: Das Verlorene zu retten! Und Er wird nicht ruhen, bis Er dieses Ziel erreicht hat. Gott hätte eine neue Welt schaffen und uns vergessen können. Er hätte unser Universum vernichten und sich einem anderen zuwenden können.

Aber weil Gott Liebe ist, konnte Er es nicht mit ansehen, wie sich die Menschen durch die Sünde selbst zerfleischten und kündigte gleich nach dem Sündenfall die Rettung an. Er sprach zu dem Versucher: „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; Er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst Ihm die Ferse zermalmen.“ (1.Mose 3,15)

Der Vater entwickelte einen wunderbaren Heilsplan und führte ihn Stufe für Stufe aus: Er erwählte Abraham und versprach ihm: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ (1.Mose 12,3) Er ließ keinen Zweifel aufkommen: „Mein Ratschluss soll zustande kommen, und alles, was mir gefällt, führe ich aus.“ (Jesaja 46,9-10) Den einzig Geliebten war der Vater bereit herzugeben, damit dieses Ziel erreicht werden könnte!

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass Er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass Er die Welt richte, sondern dass die Welt durch Ihn errettet werde.“ (Johannes 3,16-17)

Sind wir uns dessen bewusst, dass die ganze Weltgeschichte nur Kulisse dieser großen Rettungsaktion Gottes ist? Welche Umwertung aller Werte findet hier statt! Wie unwichtig ist, was wir allgemein für bedeutend halten und wie bedeutend ist, was wir sehr häufig für nebensächlich, gering und klein halten!

Wenn Gott diese Rettungsaktion über Jahrhunderte hindurch sorgfältig vorbereitete, - wie wichtig musste sie Ihm sein! Hast du dich von Jesus Christus schon retten lassen? Oder hat sich Gott, was deine Person betrifft, die ganze Mühe umsonst gemacht?

Hast du einen Plan zur Rettung von Sündern?

Siehst du Menschen ohne Jesus als ewig verloren an? Macht dir das noch etwas aus? Geht das dir noch nahe? - Wenn „Rettung“ Gottes vornehmstes Ziel in unserer Zeit ist, dann ist klar, dass Er alle, die sich zu Ihm rufen lassen, in dieses Rettungswerk mit einspannen will. Ist Ihm das bei dir bereits gelungen?

Siehst du die Dringlichkeit der Rettung? Alle Menschen sind ohne Jesus ewig verloren! Drängt dich die Liebe Christi zu den Verlorenen (2. Korinther 5,14), um ihnen vom Retter Jesus zu sagen? Oder kümmern sie dich nicht, Hauptsache, du hast deine Ruhe? Bekenne es als Sünde, wenn du diese Gleichgültigkeit bei dir feststellst und bitte Gott um Seine Liebe zu den Verlorenen!

Du bist vielleicht der Einzige, der deinen Kollegen auf diese Rettungsmöglichkeit hin ansprechen kann. Die Einzige, die das Herz deiner Nachbarin erreicht. Hast du einen Plan zur Rettung von Sündern? Wenn Gott einen Plan brauchte, dann denke doch nicht, dass es bei dir einfach so liefe! Überlege dir, wie du ihn, der dir besonders am Herzen liegt, mit dieser Rettungsbotschaft erreichst! Oder macht es dir nichts aus, einmal vor dem Thron Gottes zu stehen und bitter angeklagt zu werden: „Du hast gesagt, dass ich dir wichtig bin, aber die wichtigste Nachricht, das Evangelium, hast du mir vorenthalten!“ - Kann Gott, wenn Er dich ansieht, sagen: Ja, er/sie hat begriffen, wofür Mein Herz schlägt! Sie/er ist mit Mir eins in dem Wunsch, Menschen aus Sünde und Gottesferne zu retten!

2. Das Sterben Jesu zeigt uns den Preis der Rettung

Jesus lebte, um zu sterben, damit wir gerettet würden.

Jesus war sich völlig darüber im Klaren, dass Er nur zu einem einzigen Zweck lebte: um zu sterben. „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben einsetze.“ (Johannes 10,17) Er teilte den Herzenswunsch des Vaters nach Rettung und deshalb gab Er sich voll und ganz dieser EINEN Aufgabe hin: „Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu suchen und zu retten.“ (Lukas 19,10) Alle Predigten, Heilungen, Wunder, Unterweisungen, Machttaten hatten dieses eine Ziel.

So verwundert es uns nicht, dass Ihn der Feind Gottes und der Menschen mit allerlei verlockenden Angeboten genau davon abbringen wollte. Er wollte verhindern, dass RETTUNG geschaffen wurde. Er war bereit, Ihm alle Reiche der Welt zu schenken, wenn Er davon ablassen würde, unbedingt Rettung zu schaffen.

Jesus blieb jedoch unbeirrt in der Spur Gottes und das hieß: Rettung zu ermöglichen! Jesus war bereit, Sein Äußerstes, d.h. Sein Leben einzusetzen, damit wir gerettet würden! Machen wir uns klar: Wenn Gott selbst einen solch hohen Preis zu zahlen bereit war, um welch eine wichtige Angelegenheit musste es sich dabei handeln?! Hast du dir diese Tatsache auch schon bewusst gemacht?!

Bist du bereit, Opfer zur Rettung anderer zu bringen?

Wie leicht sind wir dagegen von dieser großen Aufgabe abzulenken. Satan muss uns nur einige glitzernde Glaskugeln in den Weg streuen und schon bannen sie unsere Aufmerksamkeit und lassen uns rasch vergessen, wozu wir eigentlich berufen sind.

Da gibt es die Kugeln frommer Unterhaltung, die viele faszinieren und mit denen sie eifrig spielen, oder die Kugeln netter Gemeinschaft oder gemeinsamer Aktionen. Da sind welche ganz verliebt in das schöne Gefühl, das sie hier oder da suchen oder von dem und jenem versprochen bekommen. - Geht es uns als Gemeinde, geht es in unseren Gruppen noch um Rettung? Suchen wir andere noch zu retten oder laden wir sie „nur“ zum Gottesdienst oder zu unseren Gruppenstunden ein?

Für Paulus war es ganz klar: Was für Gott das Wichtigste war, sollte auch für ihn das Wichtigste sein. Deshalb schrieb er in 1. Korinther 9,22: „Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige errette.“

Es ist die Tragödie vieler Gemeinden, dass sie ihre Aktivitäten mehr an den Wünschen und Vorlieben ihrer Mitmenschen orientieren, als an dem Herzenswunsch Gottes. Es ist eine Katastrophe, dass viele zu beschäftigt sind mit Dingen, die Gott niemals befohlen hat und sie deshalb keine Zeit mehr für das haben, was Gott ausdrücklich anordnete. Viele Gemeinden liegen im Sterben, weil sie Dinge tun, die vor Gott nicht zählen und sie ihren ursprünglichen Auftrag vergessen haben.

Wenn Jesus Sein Leben für die Rettung der Menschen hingab, sind wir dann wenigstens zu kleinen, im Vergleich damit unbedeutend erscheinenden Opfern bereit, um dieses Ziel zu erreichen? Etwas Einbuße an Ansehen bei Freunden, Kollegen oder Bekannten? Verleugnung meiner Feigheit, meines Egoismusses, meiner Bequemlichkeit?

3. Das Wirken des Heiligen Geistes zeigt uns die Verpflichtung der Rettung

Der Heilige Geist verwirklicht in uns die Rettung Jesu.

Jesus Christus hat durch Sein Opfer am Kreuz die Sünden aller Menschen weggeschafft. Er hat Rettung für jeden, der an Ihn glaubt, ermöglicht. Darum ist Er der Retter der Welt.

Durch den Heiligen Geist will Jesus heute Sein Werk in uns verwirklichen. Er will uns „heilig“ machen, d.h. Er will uns von dem Einfluss der Sünde befreien. So verwirklicht der Heilige Geist die Rettung. Auf dieses Ziel arbeitet Er hin. „Seid heilig, denn ich bin heilig!“ (1. Petrus 1,16)

Er will unsere Maßstäbe zurecht rücken. Wir sollen es lernen, alles nach Gottes Maß­stab zu beurteilen, in allem Jesus recht zu geben. Er will uns den Ernst des an Jesus vollzo­genen und des kommenden Gerichtes vor Augen führen, damit wir die Sünde nie mehr leicht nehmen, damit wir das Spielen mit der Sün­de lassen. Denn wo wir Sün­de in unserem Leben dulden, wird der Heilige Geist betrübt und ge­dämpft. Lassen wir den Heiligen Geist Sein Rettungswerk in uns vollenden! Von Ihm heißt es in Bezug auf Jesus: „Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird Er nehmen und euch verkündigen.“ (Johannes 16,14)

Die Herrlichkeit Jesu besteht in Seinem Retter-sein. Sie er­kennen jedoch nur solche, die wissen, dass sie dringend Rettung brau­chen. Kann der Heilige Geist dir die Herrlichkeit Jesu so deutlich vor Augen malen, dass du dich mit einreihen lässt in die Schar derer, die wie Paulus alles zu tun bereit sind, um Menschen aus Sünde und Egoismus zu retten? Wenn wir jedoch das Vorrecht des Gerettetseins aus dem Auge verloren haben, wird auch der Wunsch, andere mit dem Retter Jesus bekannt zu machen, schwinden!

Gehst du als Mitarbeiter des Heiligen Geistes anderen nach?

Wir sollten uns klar machen, dass auch der heute wirksame Gott, der Heilige Geist, keine andere Priorität kennt, als Menschen in das Rettungswerk Jesu hineinzuziehen. Dazu rüstet er alle Geretteten mit Gaben aus. Er macht uns zu guten Zeugen der Rettermacht Jesu. „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet Meine Zeugen sein.“ (Apostelgeschichte 1,8)

Immer wieder kann man Christen beten hören: „Herr, gehe bitte diesem Menschen nach und mache ihm deine Liebe ganz groß! Herr, bitte tröste Schwester X und ermahne und korrigiere Bruder Y!“ Hier versuchen wir im Gebet etwas auf Gott abzuschieben, was eigentlich unsere Aufgabe ist. Der Heilige Geist will, dass WIR den Menschen nachgehen, dass sie durch UNS die Liebe Gottes erfahren. WIR sollen trösten, ermahnen und korrigieren - im Vertrauen, dass ER uns die rechten Worte zur rechten Zeit schenkt.

Bekenne, dass dir die Liebe zu den Verlorenen fehlt. Bitte den Heiligen Geist darum, dir diese Liebe zu schenken. (Römer 5,5; 2. Korinther 5,14-15) Nur diese Liebe wird dich mit dem Erbarmen Gottes für die Verlorenen erfüllen. Nur wenn dich diese Liebe Gottes leitet, wirst du Mut und Einfühlungsvermögen haben, um recht auf andere zuzugehen. Nur diese Liebe wird dir die richtigen Worte zur rechten Zeit geben, damit du trösten, zurechtweisen, ermutigen kannst. Lass´ dich von Jesus in die Pflicht nehmen. Warte nicht, bis du meinst, es zu können. Warte nicht bis dich die Lust überfällt, es zu tun. Gehe im Vertrauen voran.

Wenn der Vater, der Sohn und der Heilige Geist alles, was Ihnen zur Verfügung steht zur Rettung der Menschen einsetzen, dann gibt es nichts, was wir an Zeit, Kraft und Geld zurückhalten dürften, damit noch viele gerettet werden. Hier sollte sich jeder selbst prüfen!

Wir haben vielerlei Verpflichtungen, als Ehemann, als Ehefrau, als Väter, Mütter, Bürger, Verkehrsteilnehmer, im Beruf usw. - aber all dies steht in keinem Verhältnis zur der Verpflichtung das „Evangelium der Rettung“ weiter zusagen, denn davon hängt die Ewigkeit vieler ab!

 

 

Manfred Herold

Manfred Herold